Hallo,

das mit dem Hauen hatte Cea auch. Sie ist ja schon mit 5 Monaten in die Betreuung gekommen und hatte dort dann mit ca. 11 Monaten das Problem, dass sie sich verbal nicht wehren oder äußern konnte. Also hat sie gehauen. Wenn ihr was nicht passte, wenn sie mitspielen wollte, etc. Die Erzieherinnnen haben das auch uns Eltern so erklärt. Sie kann sich verbal nicht mitteilen und haut deshalb. Es hilft dann nur schneller als das Kind sein. Also, wenn ich sehe, dass mein Kind etwas nicht will oder will, dann SPRECHE ICH für das Kind. So alla

"Cea würde gerne mitspielen. Gebt ihr auch einen Duplostein?"

Und damit verhindern, dass Cea haut um auf sich aufmerksam zu machen. Heute haben wir das Problem nur noch, wenn sie sehr sauer ist und nicht mit ihre Wut umzugehen weiß. Sie ist dann einfach sehr wütend und kann das Gefühl nicht ertragen. Ich versuche ihr dann zwei Dinge zu vermitteln:

1) Das Gefühl heißt Wut und es ist ok, dass man das empfindet. Ich sage ihr also einfach "Du bist richtig wütend. Richtig wütend bist du." Klingt bescheuert, aber je einfacher der Satz, desto mehr bleibt bei ihr hängen, vor allem, wenn sie so wütend ist.

Wenn sie sich dann beruhigt hat, kann ich immer noch versuchen ihr zu erklären wieso ich das jetzt verboten habe oder was auch immer ihre Wut verursacht hat.

2) Ich will nicht, dass du mich haust. Du tust mir weh. Oder halt: Ich finde das blöd, dass du XY haust. Siehst du, dass du XY weh getan hat. XY findet das auch blöd.

Ich bringe ihr nicht bei, dass sie sich danach entschuldigen muss. In dem Alter kann sie das noch nicht nachempfinden. Sie kann ja noch keinen Perspektivwechsel durchführen. Wenn wirklich nötig (zum Beispiel auf dem Spielplatz und bei fremden Kindern), dann entschuldige ich mich an ihrer Stelle. So in der Art: "Es tut mir Leid, dass Cea dir deine Schaufel weggenommen hast. Hier hast du sie wieder!"

Bei machen schlimmen Hauern soll es angeblich sogar vorkommen, dass sie dann "lernen", dass es ok ist zu hauen, wenn man danach streichelt oder sich anderweitig entschuldigt. Habe ich noch nicht beobachtet, kenne es aber aus Erzählungen. Von wegen "Sie hat dann ihren kleinen Bruder gekniffen und ist dann in den Flur gerannt und hat sich auf die Nachdenken-Treppenstufe gesetzt"...

By the way: Eine merkliche Verbesserung konnte ich nicht feststellen. Aber ich glaube so etwas wächst sich raus. Man muss nur als Eltern einen guten Weg finden damit umzugehen... und geduldig sein, wie so oft

Früher hat Cea bei Wutanfällen oder wenn ich böse mit ihr war, sich selbst gehauen. Auch das tut sie manchmal noch, aber das kommt seltener vor. Ich finde das noch furchtbarer, als wenn sie mich haut...

Viele Grüße

Violein

Ich glaube Geduld kann man NIE genung haben als Elternteil... da muss ich auch noch einiges zulegen.

Bei uns ist gerade das "NEIN, MEINS!" das akutelle Problem. Ihre Freunde kommen zum Spielen und Cea rennt nur panisch hinter ihnen her und ruft "NEIN! MEINS!" und krallt sich so viel Spielzeug wie es nur geht... Wenn beide Arme dann voll sind, dann muss sie Prioritäten setzen: Welches Spielzeug fallen lassen? Welches aufheben und vor den Besuchern "schützen".

Könnte eigentlich ganz lustig sein. Aber als Mutter und Gastgeberin hat man die zum Scheitern verurteilte Rolle es allen Recht zu machen...

Zum Glück kennen das ja die meisten Eltern auch sehr gut.