Hallo ihr lieben und vielen Dank für die vielen Glückwünsche, war gerade ganz gerührt .
Da mir schon die Augen zufallen, versuche ich mich kurz zu halten, aber es gibt einiges zu erzählen und - ihr kennt mich ja - ich habs nicht so mit "kurz und pregnant" .
Mitbekommen habt ihr noch, dass ich mit Wehen darauf gewartet habe, dass mein Mann von seinem San-Kurs nach Hause kommt. Er kam dann auch so gegen 22:15 Uhr an und hat auch gleich mitbekommen, dass es jetzt los geht. Allerdings meinte er noch, ob wir mal schauen sollen, wie der Wehenabstand ist. Ich: "Kurz genug - ab mit uns, oder ich schaff die kurvige Strecke bis zur Klinik nicht mehr!". Da die Wehen zwar in kurzen Abständen, aber gut durchzuatmen und recht kurz waren, war meine Prognose von einen Befund bei 3-4 cm. Um kurz vor 23 Uhr wurden wir aufgenommen: MuMu bei 8 cm . Dofferweise zog unser Mädel immer wieder ihren Dickkopf aus dem Becken und ich mußte noch etwas im KS marschieren, um das zu ändern. Kurz vor 24 Uhr durfte ich in die schön heiße und angenehme Wanne. Die Wehen, die gerade dabei waren recht fies zu werden, wurden plötzlich besser erträglich, aber schon 2 Wehen später wurden Presswehen daraus. Hebi gerade nicht anwesend. Konnte nur noch schreien, dass ich jetzt Presswehen habe und versucht zu verhecheln, ich wußte ja noch gar nicht, ob ich überhaupt pressen darf. Für schreckliche 2 weitere Wehen dachte ich, ich werde gesprengt, dann war schon das Köpfchen da. Leider ließen die nächsten Wehen etwas auf sich warten, aber nachdem die Hebi und mein Mann sagten, dass sie die Kleine schon ansieht, wollte ich sie auch kennenlernen und die Hebi half bei der Schulter mit, die etwas steckte.
Und schon legte man mir unser Mädchen auf die Brust und rubbelte sie ab. Sie wollte lieber kuscheln und schauen, die Hebi wollte einen ersten Schrei. Einen kurzen hat sie bekommen, dann war wieder Ruhe.
Die Nachgeburt kam ganz komplikationslos nach ein paar Minuten und nach der Untersuchung stand fest: Keinerlei Geburtsverletzungen, lediglich eine winzige, nicht erwähnenswerte Schürfung, die mir nie Probleme bereitet hat.
Abduschen, abtrocknen, raus aus der Wanne und rüber in den Kreissaal, wo die Kleine gerade versorgt wurde. Hier nochmal die Maße: 4330 g schwer, 55 cm lang und einen Schädel mit 37 cm. Ich bin froh, dass es beim US immer so aussah, als wäre der Kopf bei ihr kleiner als bei ihren Brüder, sonst wäre ich vielleicht nicht so entspannt an das ganz rangegangen . Beim Namen waren wir uns erst nicht ganz sicher. Irgenwie hatten wir beiden ein dunkelhaariges Kind erwartet und waren durch die rötlich/blonden Haare sehr irritiert. Alternativen waren Evi/Eva oder Heidi. Aber nach einigen Minuten des kennenlernens einigten wir uns doch auf den Namen, der bei mir schon länger fest steht als der Wunsch nach einem 3. Kind: "Maria!"
Weil ich sehr nachgeblutet habe, bekam ich noch eine Infussion und etwas gegen die doch sehr üblen Nachwehen.
Das war der leichte Teil.
Der doofe Teil kam dann erst danach. Ich hatte ja vor 10 Jahren eine Brustverkleinerung und den unbedingten Wunsch, mein Kind zu stillen. Deshalb habe ich schon mehr Tage im KH geplant, ich wollte nicht mitten im Milcheinschuss bei einer vielleicht beschädigten Brust zu Hause brach liegen.
Im KH waren auch alle recht bemüht, aber leider viel zu beschäftigt um mir die Betreuung anzugedeihen, die ich gebraucht hätte. Außerdem keine Erfahrung in dieser Sache und kein gute Milchpumpe. Nach eine bösen Milcheinschuss am 3. Tag hab ich zu viel gekühlt und die Milch war wieder weniger. Dann sagte eine Ärztin, ich dürfe die linke Brust nicht mehr stillen, weil ich da Drüsengewebe habe, dessen Milchgänge wohl kaputt sind, denn ich hatte einen Milchstau und dürfe da jetzt nicht mehr weiter stillen, sondern kühlen.
Nebenbei die Sorge um einen grenzwertigen Gelbsuchtwert bei Maria, die angeblich zuwenig bekam und zu viel abnahm.
Erst 2 Tage später fiel mir ein, dass ich zu einer richtig guten Stillberaterin schon zuvor Kontakt aufgenommen hatte und rief sie an. Sie bestätigte meinen Verdacht und zwar das Ärzte manchmal überhaupt keine Ahnung haben, was sie tun . Die abgetrennten Brustdrüsen machen überhaupt kein Problem beim stillen, man muss sie nur behandeln wie natürlich gewachsene Axialdrüsen am Anfang (kühlen), dann verschwinden sie von alleine. Und jetzt? Jetzt war links gar keine Milch mehr da und für Tag 6 natürlich viel zu wenig um Maria nur mit der rechten Brust satt zu bekommen. Ich habe gepumpt, Wiegekontrollen nach dem Stillen gemacht und häufig angelegt. Gut, dass die Hormone nach der Entbindung funktionierten, ich hatte jetzt tagelang kaum Bedürfnis nach Schlaf.
Natürlich mußte ich dann zufüttern. Dadurch wird die Milch bei mir nicht mehr. Gestern sind wir dann nach Hause gekommen mit dem Gedanken, das bisschen MuMi das noch da ist, so lange zu füttern wie was kommt und dann das Thema MuMi abhaken.
Mir ließ das aber keine Ruhe. Heute habe ich mir die beste Milchpumpe geliehen die es gibt und mal probeweise abgepumpt, was denn überhaupt kommt. Ich bekam an den guten Brust 50 ml zusammen. Die Hälfte dessen, was ich für die Kleine bräuchte.
Gerade ist guter Rat teuer. Mit stillen (damit Maria nicht verlernt an der Brust zu trinken), zufüttern und pumpen um die Milchmenge zu steigern sind wir schon mal 1 ganze Std. beschäftigt und das zu zweit. Beim NUR pumpen finde ich, dass man so von der Pumpe abhängig ist und alle 3-4 Std. darauf angewiesen ist. Beim NUR stillen + zufüttern wird es bald von alleine weniger.
Naja, da mein Mann zu Hause ist, kann ich noch ein bisschen experimentieren. Die Chance, ein Kind VOLL zu stillen ist wohl zu hoch gegriffen mit einer operierten Brust, aber immerhin bekommt mein Kind ein bisschen wertvolle Mumi so.
Okay, jetzt schlafe ich tatsächlich gleich auf der Tastatur ein und ihr wollt ja auch noch ein Foto.....
Liebe Grüße an euch alle