Hallo Ihr Lieben,
endlich komme ich dazu, den Geburtsbericht von Mats zu schreiben:
Freitags morgens habe ich im KH eingescheckt. Alleine. Mein Mann hatte sich zwar frei genommen. Mir war es aber lieber, wenn er sich um die Kinder kümmert. So wusste ich wenigstens, dass diese gut versorgt sind.
Ich wollte ja eine Einleitung, weil ich körperlich am Ende war ...
Es war total viel Betrieb im Kreissaal, so daß ich erstmal gewartet habe und mein Zimmer bezogen habe.
Dann wurde US gemacht, CTG geschrieben und mir ein Zugang gelegt. Das übliche Procedere halt.
Gegen Mittag wurde mir dann endlich das Hormonbändchen vor den Muttermund gelegt (Prostaglandin).
Dies sollte im Besten Fall den Körper anregen, selber Wehen zu produzieren.
Falls sich nichts tut, sollte das Band nach 24 Stunden erneuert werden ...
Ich musste natürlich immer wieder zur CTG Kontrolle und Freitags bis Samstag Mittag passierte wirklich nichts mehr.
Also wurde wie versprochen Samstag Mittag das Bändchen gewechselt.
Erstmal passierte wieder nichts ... keine Wehen in Sicht.
Gegen 10 Uhr Abends bemerkte ich dann ein ganz regelmäßiges Ziehen im Schambereich. Ich dachte schon, dass es Wehen seien, aber das CTG zeigte nichts an
Dieses Ziehen war schmerzhaft, aber auszuhalten, aber von der Intensität immer gleich.
Die Hebamme untersuchte mich und sagte, dass sich am Befund nichts verbessert hat; die Wehen also nicht Muttermundwirksam wären, was wohl schon mal öfters bei dem Hormonbändchen vorkommt.
Jedenfalls schickte Sie mich nach der Untersuchung aufs Zimmer und wünschte mir eine gute Nacht. Falls das Ziehen nicht weggeht, soll ich nochmal gegen 1 Uhr wiederkommen. Dann würde sie nochmal untersuchen und wenn sich dann auch nichts am Befund getan hat, würde sie das Band rausholen, damit das Ziehen aufhört (was ja nichts bringt) und ich schlafen kann.
Morgens wäre dann durch den Chefarzt weiter überlegt worden, wie die Geburt weiter vorangetrieben werden könnte.
An Schlafen war aber nicht zu denken. Das Ziehen blieb.
Ich also gegen 1 Uhr in den Kreissaal zurück, wo mich die Hebamme dann auch untersuchte und das Bändchen zog, da sich der Befund tatsächlich nicht geändert hatte.
Sie gab mir ein Buscopan Zäpfchen mit und meinte, dass das Ziehen dann jetzt in der nächsten Stunde aufhören wird und ich Schlaf finden würde.
Gegen 2 Uhr muss ich dann auch vor Erschöpfung eingeschlafen sein. Das Ziehen war aber noch da.
Um 5 Uhr bin ich dann wach geworden und es machte "plopp". Genau! Die Fruchtblase war gesprungen. Ich total aufgeregt in den Kreissaal und meine Vermutung vorgetragen...
Gott sei Dank wurde der Blasensprung durch die Ärztin bestätigt. Muttermund war bei 1 bis 2 cm. Zervix noch halb da.
Sie sagte mir dann noch, dass wir jetzt auf Wehen warten würden und ich sagte ihr noch, dass das Ziehen immer noch da ist und m.E. jetzt nach dem Blasensprung auch stärker wird.
Aber ...
Ich sollte aufs Zimmer, noch ein bischen schlafen und nach dem Frühstück um halb 8 wieder im Kreissall vorbeschauen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.
Ich bin also auf Zimmer. Dort bin ich aber nur rumgetigert vom Fenster zur Tür und zurück. Ach so, zwischenzeitlich hatte ich noch meinen Mann angerufen und ihn über den Blasensprung informiert. Er sollte sich aber keinen Streß machen und erstmal abwarten bis die Kinder wach sind am Morgen und mit Ihnen noch frühstücken. Erst dann sollte er kommen...
Das Ziehen wurde stärker, ich musste das Ziehen veratmen ... Wollte aber irgendwie nicht so schnell wieder in den Kreissaal zurück ... die hätten mich wieder ans CTG gefesselt. So konnte ich wengistens noch auf dem Zimmer umherlaufen und habe letzte Bauchfotos vor dem Spiegel gemacht.
Kurz vor sieben wurde mir aber irgendwie übel und ich wollte nicht länger alleine sein.
Also zurück in den Kreissaal ...
Der Hebamme habe ich dann mein Leid geklagt und ich wurde in einem kleinen Zimmer auf einer Liege ans CTG gelegt.
Die Hebamme sagte, sie würde jetzt Übergabe machen und die neue Hebamme würde sich dann gleich vorstellen.
Mädels, ich sags Euch, die Wehen wurden ganz schnell richtig fies. Ich habe die Augen nicht mehr aufgemacht und musste mich richtig richtig auf die Atmung konzentrieren.
Irgendwann hörte ich dann nur: "Frau *** die Wehen scheinen aber jetzt mehr zu werden" und ich öffnete die Augen und sah dann beide Hebammen vor mir stehen.
Ich sagte, dass dem so sei und das ich mir aufgrund der Schmerzen nícht vorstellen kann, dass es noch lange dauert.
Trotzdem meinte die alte Hebamme, ich könnte ja noch etwas spazieren gehen ...
Die neue Hebamme meinte aber dann ganz schnell zu mir, sie könnte mich auch in den Kreissaal mitnehmen und mich nochmal untersuchen. Das war mir natürlich lieber.
Also ab in den Kreissaal. Die Untersuchung ergab Mumu bei 5cm. Ich durfe also im Kreissaal bleiben. Das war kurz nach 7.
Die Hebamme ließ mich dann kurz alleine und ich hatte zu dem Zeitpunkt schon heftige Wehen. Also sie wieder kam meinte sie, ob ich es noch mal schaffe auf Toilette zu gehen. Danach sollte ich mich wieder hinlegen, damit nochmal CTG geschrieben werden könne.
Ich quälte mich also aufs Klo, wo ich aber zu nichts kam, da mich die Wehen überrollten. Ich also zurück, am Schrank festgehalten und eine Wehe über mich ergehen lassen.
Ich dachte, es zersprengt mich. Die Hebamme meinte, wenn es mir lieber wäre, könnte ich mich auch hinlegen.
Dies tat ich und schon hatte ich Presswehen. Für das CTG war keine Zeit mehr.
Die Hebamme rief den Doc zur Geburt und nach ein paar mal pressen war Mats da. Ne halbe Stunde nachdem ich den Kreissaal bezogen hatte ...
Nach 10 Minuten kam mein Mann zur Tür rein ... wir waren natürlich überglücklich ...
Mittags bin ich nach Hause gegangen.
Ja und jetzt ist der kleine Mann schon 11 Tage alt und die Zeit fliegt davon ...
Ich bin so unendlich dankbar, dass ich diese SS und die Geburt nochmal erleben durfte ...
lG
Anja