Hallo ihr lieben Mädels!
Jetzt setz ich mich aber mal endlich hin und schreib den Bericht. Papa, Piet und ich waren heute Nachmittag zum ersten mal draußen und der Kurze razt dementsprechend tief und fest. Vielleicht lässt er mich den Bericht jetzt schreiben.
Aaaaaaalso, wir schreiben Dienstag den 07.04. und es waren ja Feiertage. Ich war Vormittag mit meiner Mama noch einkaufen. Da kann ich mich eigentlich nur erinnern (fällt einem ja im Nachhinein oft erst auf...) dass ich kaum gehen konnte. Da meine Ärztin aber eine Woche vorher einen Nierenstau auf der rechten Seite diagnostiziert hat hab ich das darauf geschoben.
(ich schieb hier mal ein dass es im Laufe des Berichts immer wieder dazu kommt dass deutlich wird was ich doch für ein Schaf bin....ich such mir immer die logischen Begründungen...dass ich bei 38+2 ja auch ein Kind bekommen könnt...daran denkt ja keiner. )
Gut, Mittag dann daheim. Gemeinsames essen und dann war mir ziemlich schlecht und mich hat voll gefroren. Ich hab mich dann ins Bett gelegt, mein Mann hat mir eine Wärmflasche gemacht und dann hab ich fast 2 Stunden geschlafen (für mich eher unüblich...). Danach gings mir dann viel besser und wir sind los gefahren für meinen Mann noch Kleidung zu kaufen. Ich hatte dann schon Schmerzen...aber wie gesagt, diese Niere. Bergauf hab ich eigentlich schon gar nix mehr geschafft...aber die Niere.
Gegen 18.00 Uhr waren wir dann daheim und ich bin auf Toilette. Hoppla: Blutung. Da war ich dann nervös, aber nicht wegen vielleicht Geburt, sondern weil ich Angst hatte dass mit dem Kleinen was sein könnte. Die ganzen Komplikationen während der Schwangerschaft haben mich leicht durcheinander gebracht. Wir haben dann in der Klinik angerufen und die meinten wir sollen kommen. OK...lalalalaaa...da kann man ja nochmal kurz duschen, die restlichen Sachen packen und schauen ob überall das Licht aus ist. Mein Mann ist in der Zwischenzeit rum gehüpft und hat gerufen "wir bekommen ein Baby"...ich hab ihm den Vogel gezeigt und gemeint dass wir später wieder da sind wenn wir wissen was los ist.
Auf dem Weg zur Klinik (Fahrzeit 1 Stunde) hab ich dann um ca. 19.00 Uhr bemerkt dass das vielleicht doch komische Schmerzen sind...wir haben dann die Zeit genommen und bemerkt dass diese NIEREN alle 2-3 Minuten für ca. eine Minute ziemlich krass weh tun. (im Nachhinein, wenn ich das jetzt schreibe muss ich echt lachen). Im Krankenhaus angekommen erstmal Arzt. Ups, Muttermund offen...ich weiß aber leider nimmer wie viel. CTG...ja wie? Wehen? Was ist denn das? Bis mich mein Mann gebührend ausgelacht hat und ich irgendwie versucht habe dass ich mit dem atmen beginne wenn die Dinger kamen ists mir dann auch schon die Beine runter gelaufen. Ja pfui Deifi! (das muss jetzt auf bayerisch sein...) Vollgas Blasensprung mit dem Motto "alles muss raus"! Dan kamen auch schon die Ärzte und haben ein bisserl Zeitdruck gemacht. Schließlich Kaiserschnitt und so. Ich also bei jeder Bewegung einen gefühlten Eimer Wasser auf dem Weg verteilend in Richtung Vorbereitung. Ab in den OP. Narkose. Blödeln mit den Anästhesisten und mit meinem Mann. Ein paar mal ruckartige Bwegungen und dann machts QUIETSCH und unser Piet war um 22.39 Uhr da. Krasses Kino.
Die Atmung musste kurz angekurbelt werden, dann war aber alles gut. Mein Mann war dann gleich bei ihm. Mich haben sie noch fertig gemacht und wir kamen dann gegen 23.00 Uhr in einen gesonderten Raum und konnten noch über 2 Stunden mit unsrem 50cm 2890g Kraftpacket schmusen und kuscheln. Das war soooooo schön und einfach nur unglaublich. Ich versuch das jetzt auch nicht zu beschreiben. Wir wissen ja wovon wir reden.
Die Nacht war dann nicht so toll wegen den Schmerzen. Da mag ich aber jetzt nimmer dran denken oder drüber reden weil das absolut sekundär wichtig ist. Wirklich wichtig ist dass wir da ein unglaublich ausgeglichenes, zufriedenes und süßes Kind haben. Er schläft seit dem wir daheim sind in seinem Betterl in seinem Zimmer und kommt alle 3 Stunden um zu essen und zu kuscheln um dann nach ca. einer Stunde wieder zufrieden einzuschlafen. Unfassbar das alles...
Das einzig doofe ist, ist dass es mitm stillen nicht geklappt hat. Es liegt nahe dass es an der Chemo vor 9 Jahren liegen könnte. Aber wie gesagt...alles egal. Es ist ein Wunder was hier geschehen ist und ich hab das Gefühl dass ich seit dem Zeitpunkt in dem wir ihn im Arm gehalten haben erst kapiert hab um was es im Leben eigentlich geht.
So...jetzt hör ich aber auf zu schreiben. Ist ja doch recht lang geworden. Ich schau mal nach dem kleinen Zwerg und schick euch die allerliebsten Grüße!!!!
Allen Mamas einen ruhigen Abend und allen noch-kugelnden ein mindestens solch tolles Erlebnis wie bei uns.
Ich versuch noch ein Bild einzufügen und verabschiede mich in den Abend!!
Ganz liebe Grüße aus Bayern
Tina