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Bonding im Krankenhaus

Hallo ihr Lieben!

Am Mittwoch hatten wir heiße Diskussion in der Geburtsvorbereitung und gerade habe ich eine Mama getroffen, die vor 11 Tagen ihr Baby im Krankenhaus per Kaiserschnitt bekommen hat. Die hat mir dann ihre Geschichte gleich erzählt und da wollte ich euch fragen, ob es in eurem Wunsch-KH auch so abläuft??

Das Thema Bonding nach der Geburt wird gerade ganz ganz groß geschrieben. So bekommt man sein Baby nach der Entbindung nackig auf den Bauch gelegt und da soll es 24 Stunden bleiben!! Angezogen und gewaschen wird es erst nach 24 Stunden und danach soll es wieder auf den Bauch. Und wehe man legt es in sein Bettchen! Da kommt die Schwester und legt es dir wieder zurück. Nach ner normalen Entbindung denk ich mir, hast du schon die Kraft, um dich da zu wehren. Aber nach nem KS??? Da bist du ja so mit dir selbst und den Schmerzen beschäftigt, hast Infusion dran usw.. Wie soll man sich da um das Kleine kümmern? Kenne das so überhaupt nicht von meinen 3 vorherigen Geburten und da war ich auch schon in dem KH. Die Schwestern sollen da ganz darauf erpicht sein. Aber wenn ich das nicht will??? Bonding ist ja schön und gut, aber man kann's auch übertreiben, oder? Das Kindchen kann doch auch im Beistellbett schlafen, das muss doch nicht rund um die Uhr an mir drankleben... Ist doch klar, dass wenn es quengst und schreit, dass ich es dann zu mir hole, aber irgendwann muss ich doch

Wie seht ihr denn das? Und wie würdet ihr euch da verhalten?

Klar erstmal auf sich zukommen lassen, aber das ist jetzt nicht die 1. Stimme, die ich zu dem Thema höre. Das soll wohl schon bei vielen Frauen so gelaufen sein.

Freu mich auf eure Meinungen!

GLG Simona

Bisherige Antworten

Re: Bonding im Krankenhaus

Hallo Simona,

also erstmal muss ich sagen, dass ich vom Bonding an sich sehr viel halte. Frida war ja damals ein (Not-)KS und ich habe das Gefühl, dass wir bis heute darunter leiden, dass ich sie nicht direkt auf den Bauch bekommen habe. Und auch hinterher hat sich keiner darum gekümmert; es ging in erster Linie immer nur ums Stillen, aber niemand hat mir den Tipp gegeben, sie auszuziehen und zu mir zu holen. Das ist mir aber erst nachher in diversen Gesprächen z.B. bei der Schreibabyberatung und auch in den Krabbelgruppen klar geworden.

Bei Tilda war es dann ganz anders; wir waren von Geburt an keine Minute getrennt. Aber nicht "von oben" aufgedrückt, nein, ganz aus meinem eigenen Gefühl heraus. Und DAS finde ich wichtig. Keiner Frau sollte etwas aufgezwungen werden, was sie nicht möchte, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas auf Dauer für die Bindung gut ist. Zumal ja durchaus auch der Papa miteinbezogen werden kann.

Jetzt beim dritten Zwerg steht uns ja einiges bevor und das Thema Bindung hat uns mit am meisten zu schaffen gemacht, allein aus der Erfahrung mit Frida. Man hat mir in Mannheim versprochen, dass ich das Kind gaaaanz kurz kuscheln darf, bevor es behandelt werden muss. Danach ist es ja erstmal wochenlang sediert, aber ich hoffe trotzdem, dass ich es aus dem Bettchen nehmen darf. Wenn nicht, weiß ich aber jetzt, dass man das Bonding auch nachholen kann...

Also zusammengefasst würde ich sagen, dass ich es schon wichtig finde, dass die Schwestern einen beim Bonding Tipps geben und unterstützen, aber ich bin gegen jede Art von Zwang. Auch beim Stillen; ich selbst liebe das Stillen und halte es für das Beste, aber wenn eine Frau partout nicht möchte, dann eben nicht! Das ist allein ihre Entscheidung!

Hast du doch schon zur Geburt angemeldet? Ich würde das auf jeden Fall anprechen. Und nach der Geburt ganz entschieden auftreten, wenn man dir etwas aufzwingen will, was du nicht möchtest.

LG Jay

Fast vergessen...

Mir fällt gerade wieder ein, dass Tilda auch nicht gewaschen wurde, nur abgerieben, und ich sie irgendwann mal selbst angezogen habe, ich glaube, tatsächlich erst am nächsten Tag, weil ich es soooooo genossen habe, diesen nackten Zwerg bei mir zu haben (eine Windel trug sie aber schon)...

Re: Bonding im Krankenhaus

Danke für deine Antwort!

Vor 11 Jahren, als ich meinen Großen entbunden habe, wurden die Kinder über Nacht sogar noch zu den Schwestern gebracht. Das mag ich jetzt natürlich nicht mehr, ist klar. Das ist ne Wende um 180° im Vergleich zu damals.

Ich finde das Bonding ja auch ganz schön, aber 1. nicht wenn das Kind die ganze Zeit nackig ist und sich keiner mehr darum kümmert. und 2. nicht rund um die Uhr und ständig. Das darf ich doch selbst entscheiden dürfen und da muss es z.T. schon abgehen im KH. Einer anderen Mutti haben sie das Kind auch wieder zurück auf den Bauch gelegt und das Bettchen in die andere Ecke des Zimmers gefahren, so dass sie das Baby nicht mehr hinein legen konnte!! Echt krass... So geht's ja nicht! Und die Kleinen kühlen doch wirklich aus, wenn man die nicht anzieht.

Das ist schon übertrieben, wie das jetzt gehandhabt wird. Da denk ich mir, da hätte mein Kleiner ja nen Dachschaden, der war 10 Tage auf der Neo und ich durfte ihn nur 1-2x am Tag für ne halbe Stunde rausnehmen. Trotz allem haben wir eine ganz ganz enge Bindung, also finde ich nicht, dass das was mit den ersten Stunden/Tagen zu tun hat, sondern das kann man auch mit viel kuscheln und tragen danach wieder aufholen. Aber auch ihn habe ich weggelegt. Nicht steinigen, aber ich möchte mein Kind einfach nicht ständig bei mir haben!

Bei der Geburtsanmeldung war ich schon, das Thema kam dann erst später auf. Wir haben einen neuen Chefarzt im KH bekommen und ich vermute mal, dass die Schwestern da jetzt gern probieren, wie weit sie gehen können...

Mei und das Thema Stillen wird dort ebenfalls so übertrieben. Jede Schwester kommt mal rein, drückt am Busen rum, jede sagt was anderes, aber helfen tut das nicht wirklich. Und die Fläschchen muss man sich auch "erkämpfen". Wenn man kommt und nach Milch fragt, dann heißt es: was? schon wieder?

Wenn ich das hier schreibe, frage ich mich, warum ich da eigentlich entbinden will. ;-) Aber es gibt keine bessere Alternative hier im Umkreis...

LG

Re: Bonding im Krankenhaus

Hallo Simona,

also ich kann im großen und ganzen nur unterschreiben, was Jay geschrieben hat.

auch in meinem KH wird Bonding groß geschrieben. Es hat sogar eine Zertifizierung zum Thema. Trotz allem, ich bin quasi der "Kunde" bzw der Chef und ich entscheide. Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass das Baby die ersten 24 std. Nackig sein soll ?!  Luis habe ich sicher ne knappe std auf dem Bauch gehabt, danach wurde er erst sanft abgerieben u mein Mann durfte ihn anziehen. Bis zu meinem Auszug aus dem KH war der kleine dann in einem Bett und gott weiß ich habe eine sehr sehr enge Bindung zu meinem Sonnenschein.

Also lass dich nicht verunsichern...die Geburt bleibt ja auch erstmal  ....und dann bist DU DER BESTIMMER. 

liebe Grüsse

winterkind

Re: Bonding im Krankenhaus

Ach ich hab nen Fehler gemacht. er war in "Meinem " Bett sollte es heißen .....%)

Re: Bonding im Krankenhaus

Mein 2. war damals auch mehrere Stunden nackig auf meinem Bauch. Das fand ich sehr schön, aber nach so 3 Stunden haben sie ihn angezogen, was mir auch ganz recht war. Das Baby von meiner Bekannten haben sie nach dem Tag angezogen, wieder gebracht und gesagt: jetzt müssen Sie ihn aber gut einpacken, denn der ist ganz ausgekühlt. Ach nee?

Zum Thema Bestimmer: eine andere Mama hat ihr Kind ins Bettchen gelegt, dann kam die Schwester, hat sie voll angefaucht, ihr das Kind wieder auf den Bauch gelegt und das Bettchen ans andere Ende des Zimmers gefahren. =-O Und das nachm Kaiserschnitt, da kann man ja so super aufstehen und das Bett wieder holen...

Zum Glück bin ich keine Erstgebärende mehr und ich würde mir sowas nicht gefallen lassen. Wie du schon sagst, der Kunde ist König, aber traurig, dass man sich mit so nem Stress abgeben muss.

In ein paar Wochen werde ich es wissen, wie es war. Vielleicht ist ja alles nur so übertrieben dargestellt, oder es ergeht mir anders...

GLG

Re: Bonding im Krankenhaus

also meine Annika bekam damals quasi ein aus der Situation heraus entstehendes Bonding, weil alle Kreissäle heillos überfüllt waren... sie lag über 3 Stunden nackig auf mir drauf in Decken eingehüllt... wir immer noch im Kreissaal... mein Mann machte sich dann mal auf die Suche nach einer Hebamme, da Annika schon bläulich war... sie musste dann sogar kurze Zeit ins Wärmebettchen, weil sie so ausgekühlt war.

 

Also von 24 Stunden Nacktbonding... naja, ich weiß nicht... ich muss ja selbst aufstehen, zur Toilette, will mich evtl. duschen...

Annika ist bis auf diese kurzen Momente immer, aber immer bei mir im Bett gelegen, auf mir drauf etc. aber angezogen...

gebadet etc. nicht... das taten wir erst nach ein paar Tagen...

wie gesagt, kuscheln nonstop ja, aber angezogen und nicht aufgezwungen.

 

Meine Große wollten sie mir sogar kurzerhand mal für eine Nacht "wegnehmen", weil ich von der Geburt so high und aufgekratzt war, dass ich zwei Nächte lang durchmachte und nicht schlafen konnte... so aufregend war das alles beim 1. Mal... sie lag auch immer und nonstop bei mir (angezogen), aber wie gesagt, bei Frühstück und Essen und Toilette und Duschen musste sie zwangsläufig ins Bettchen... und dafür hab ich sie auch die paar Minuten ins Schwesternzimmer geschoben.

 

jk

Re: Bonding im Krankenhaus

Wir haben im Kurs gewitzelt, dass in Zukunft die Duschen im KH abgeschafft werden, weil wo soll denn da zwischenzeitlich das Kind hin??

Dass das bei uns immer alles gleich so übertrieben werden muss, das nervt mich. Von einem Extrem ins andere. Vor 11 Jahren war es noch normal, dass alle Kinder in der Nacht abgeholt und in der Früh wieder ausgefahren wurden. Da hab ich mich tagsüber immer gefragt: darf ich den Kleinen überhaupt rausnehmen, oder werd ich da schief angeguckt? ;-) Und jetzt? Anscheinend nehmen sie das Kind überhaupt gar nicht mehr, nicht mal wenn du duschen gehst. Schon doof...

Naja, in ein paar Wochen bin ich schlauer. Vielleicht ist's gar nicht so schlimm, wie alle tun.

GLG

Re: Bonding im Krankenhaus

Meine Schwägerin erzählte von einer Freundin, die auch einen Kaiserschnitt (BEL) hatte. Sie hatten das Thema schon angesprochen und sie hatte auch nichts gegen das "Bonding", aber ihr hat man nach dem Kaiserschnitt das Baby auf den Bauch geklatscht, die Hände noch an den OP-Tisch gefesselt, sie noch nicht versorgt. Sie hatte ständig Angst, dass das Würmchen runterfällt, bis sie endlich gesagt hat, sie sollen endlich das Kleine da wegnehmen, so hat das ja keinen Sinn. Ihr Mann war ja auch draussen.

In meinem momentan favorisierten KH wird es so gemacht, dass das Baby nach der kurzen Erstversorgung und warm verpackt der Mama Wange an Wange (Beinchen also nach hinten) hingelegt wird. Die Mama bekommt die Arme frei und der Papa sitzt auch dabei. Wer das möchte. Man kann auch so tun, dass der Papa das Kleine auf die nackte Brust bekommt. WENN MAN WILL. Das ist die Hauptsache. Es muss einfach der Situation angepaßt sein und für die Eltern angenehm sein.

Damals (vor fast 8 Jahren), bekam ich meine Kinder nur kurz (noch mit Nabelschnur) nackig auf den Bauch, dann Erstversorgung, abwischen (baden erst am nächsten Tag, denn dann angeblich Haut stabiler), anziehen und dann wieder zu Mama oder Papa. Dazu finde ich es glaub ich tatsächlich schöner, wenn das Kind nur mit Windel zurück auf den nackten Bauch der Mama kommt, so wie es scheinbar heute gemacht wird.

Re: Bonding im Krankenhaus

Wenn ich das von deiner Bekannten lese, dann ist also das KH hier wohl kein Einzelfall. Da wird das nach dem KS auch so gehandhabt. Wenn mit dem Kindl alles gut ist, dann ab damit auf den Bauch und sieh zu, was du damit machst.

Gut, wenn das in deinem Wunsch-KH anders ist. Die Version finde ich schon angenehmer.

An und für sich finde ich das Bonding auch ganz schön, gerade in den ersten Stunden ist das schon toll! Aber nicht, wenn ich darum kämpfen muss, dass ich das Baby auch mal weglegen möchte.

LG

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