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Nackenfaltenmessung

Hallo ihr Lieben,

Mein frauenarzt sagte ich soll mich bezüglich der nackenfaltenmessung belesen. Ob ich diese Zusatzleistung in Anspruch nehmen möchte oder nicht. Bisher bin ich nicht so begeistert. Könnt ihr mir eure Meinung und Erfahrungen mitteilen?

Liebe Grüße

Laura
Bisherige Antworten

Re: Nackenfaltenmessung

Hi Laura,

ich schleich mich ein. Die Frage, die du dir stellen musst ist "Hätte ein negatives Ergebnis irgendeine Auswirkung auf die Schwangerschaft und wie gehst du damit um?". Die häufigste Trisomie, die auftritt, wäre die Trisomie 21 (Down Syndrom). Es gibt leider auch Trisomien die wenig Überlebenschancen versprechen wie Trisomie 13 und 18. Diese kommen zum Glück sehr selten vor, aber sie kommen vor.

Die Nackenfaltenmessung ist aber nicht 100 % sicher sondern zeigt eine Wahrscheinlichkeit an, die sich aus der Nackenfalte und dem mütterlichen Alter errechnet wird, soweit ich mich erinnere. Ich lasse mich gerne korrigieren. Das heißt, dass ein positives Ergebnis negativ sein kann und umgekehrt.

Ich persönlich habe mich gegen die Nackenfaltenmessung entschieden, da die Untersuchung viel Geld kostet und mir dafür zu unsicher ist. Ein negatives Ergebnis hätte sowieso keine Auswirkungen auf die Schwangerschaft gehabt und mich zusätzlich nur verunsichert. Was man machen kann, ist ein Organultraschall in der Mitte der Schwangerschaft. Der gehört auch zur Feindiagnostik und da kann schon mehr ausgeschlossen werden. Den zahlt ab 35 die Krankenkasse und vorher muss er selber getragen werden. Den habe ich damals machen lassen, weil ihn bei mir die Krankenkasse schon gezahlt hat. Fand ich persönlich gut.

Die Entscheidung, was ihr im Endeffekt machen wollt, müsst ihr treffen. Ich wünsche euch alles Gute und eine schöne entspannte und tolle Schwangerschaft.

LG

Re: Nackenfaltenmessung

Ich schleiche mich auch mal ein. Zu diesem Thema haben wir uns auch Gedanken gemacht.
Ich habe mich dann für das First-Trimester-Screening entschieden.
Das ist eine Nackenfaltenmessung mit zusätzlichem Bluttest. Mir hat diese Untersuchung sehr geholfen. Aber du musst dir vorher sicher sein, ob das Ergebnis eines Tests den Verlauf der SS beeinflussen würde... also ob du Abtreiben würdest. Sonst würde ich keine Tests machen.
Die Entscheidung einen Test machen zu lassen kannst sowieso nur du entscheiden. Das kann dir niemand abnehmen.

Re: Nackenfaltenmessung

Ich habe die NFM beim ersten Kind gemacht und bei zweitem nicht mehr. Man macht sich Gedanken und hat Sorgen, was man mit dem Ergebnis (nur einem statistischen Wert) anfangen soll. Eine Freundin von mir hatte beim ersten Kind Ergebnis 1:7. darauf folgten Tränen, Untersuchungen etc und es war alles in Ordnung. Bei zweitem Kind hatte sie ein super Ergebnis und das Kind hatte Gendefekt. Deswegen macht es für mich keinen Sinn. Wenn ich ein gutes Gefühl habe, werde ich es diesmal nicht testen

Re: Nackenfaltenmessung

Die Nackenfaltenmessung wird zB von der hkk bezahlt, egal wie alt man ist. Ich habe es beim ersten Kind machen lassen. Das Ergebnis war gut, aber damals habe ich daran gezweifelt, ob ich es bei einer zweiten Schwangerschaft nochmal machen würde. Einfach weil man das Kind ja schon im Ultraschall gesehen und damit als Mensch lieb gewonnen hat und es einen dann bei einem schlechten Ergebnis in Entscheidungsnot bringt. Damals habe ich mir gesagt: ach weißte was, ich habe die Lösung, ich mache den Test und gucke mir bis dahin einfach keinen Ultraschall an.
Jetzt bei der zweiten Schwangerschaft sehe ich das anders. Ich werde den Test machen und mir trotzdem Ultraschallbilder angucken. Wenn der Test negativ sein sollte, ist es leider so und jetzt kommt der Unterschied zur ersten Schwangerschaft. Ohne Kind hat man keine Ahnung und mit Kind eröffnet sich einem ein ganz neues Universum. Da weiß man dann auch, dass man dem Kind keinen Gefallen täte - und sich selbst übrigens auch nicht, was bei zu erwartender lebenslanger Pflege sehr sehr sehr wichtig ist. Hart bliebe es trotzdem, keine Frage.
Ich habe ein kerngesundes erstes Kind und ich möchte mir nicht mal die Strapazen von 'alleinerziehend' ausmalen, geschweige denn von körperlichen oder geistigen Besonderheiten beim Kind.
Achso, und die Tests sind a) fast Standard und b) können was. Zu sagen 'eyy nein, die Tests sind voll oft falsch und lasst es deshalb sein' ist vor seiner Verantwortung und der Verantwortung für das Kind davonlaufen. Das fängt ja dann schon gut an. Man MUSS sich dem Ganzen stellen, die Augen aufmachen und aktiv das Ganze entscheiden, alles andere ist für mich asoziale Augenwischerei.
Tests auf Krebs bei einem selbst können auch falsche Ergebnisse liefern, so wie alle Tests. Wenn es um sie selbst ginge, würden die werdenden Mütter ihrem Arzt dann auch so souverän vor den Latz knallen, dass sie den Test aber nicht machen wollen, weil er falsche Ergebnisse liefern kann? Und sie fine damit sind, wenn irgendwann der Tumor unübersehbar wird? Und sie schon damit umgehen werden? Ich glaube nicht. Deshalb ist der Test und eine aktive Entscheidung je nach Ergebnis für mich Pflicht. Einzige Ausnahme: man macht ihn des Geldes wegen nicht. Aber natürlich nur dann, wenn man das Geld für einen Test auf zB Krebs für sich selbst auch nicht ausgeben würde.

Re: Nackenfaltenmessung

Ich bin mehr oder weniger auch Annenym´s Meinung. Ich habe einen Sohn und würde ihm, meinem Mann und mir kein Kind mit einem Gendefekt aufbürden wollen.

Wenn es klappt und ich eventuell auch bald schwanger werde, muss ich mir die Frage auch wieder stellen was ich machen soll. Die Nackenfaltenmessung gibt meiner Meinung nach relativ wenig Aufschluss. Sie gibt einfach eine Wahrscheinlichkeit wieder. Normalerweise liegt die Wahrscheinlichkeit auf eine Trisomie bei 1:500 - je nach Alter der Mutter auch mal 1:200. Die Messung liefert ein Ergebnis ála 1:20 (oder ähnliche). Das heißt, wenn man auffällig ist und eine höhere Wahrscheinlichkeit hat, gibt nur ein Gentest (kann soweit ich weiß durch einen Bluttest gelöst werden und es ist heutzutage keine Fruchtwasserpunktion mehr nötig) wirklich Aufschluss. Ich hatte mich bei der ersten Schwangerschaft informiert, wo die Nackenfaltenmessung bei ca. 180€ lag und der Gentest bei ca. 500€. Ich könnte mir vorstellen bei einer erneuten SS auf die Messung zu verzichten und gleich einen Gentest zu machen. Wäre immerhin im Falle von Auffälligkeiten die günstigere und weitaus sicherere Variante.

Nur zur Info - ich hatte mich bei der ersten SS gegen die Messung entschieden, weil im Falle einer Auffälligkeit die Wahrscheinlichkeit alleine durch eine Fruchtwasserpunktion ein absolut gesundes Baby zu verlieren genauso groß gewesen wäre als die Wahrscheinlichkeit auf Trisomie selbst. Dieses Argument entfällt natürlich durch den Bluttest. 

Re: Nackenfaltenmessung

Ich habe mehrere Jahre ein mehrfachschwerstbehindertes Kind (aufgrund von Sauerstoffmangel während der Geburt - also nicht vorhersehbar) betreut und würde nicht im Leben darauf kommen, die Behinderung mit Krebs zu vergleichen (dessen Feststellung ist übrigens eine Diagnose und keine Wahscheinlichkeit wie die NFM) oder als nicht lebenswertes Leben zu bezeichnen. Kinder (und Erwachsene) können auch Unfälle haben und somit später im Leben eine Behinderung davon tragen, was macht man dann? Auch die Ausprägungen von Trisomie 21 sind sehr unterschiedlich, es gibt Menschen mit Downsyndrom, die studiert haben. Bei Trisomie 18 und 13 sind Babys nicht (lange) überlebensfähig, das ist krass und wahrscheinlich auch sehr schwer. Ich habe mich trotzdem gegen NFM und ESS entschieden, aber das Organscreening gemacht (was in Ordnung war) und bin guter Hoffnung, das ich alles gut geht oder/und ich an dem wachse, was auf mich zu kommt (auch mit einem gesunden Baby übrigens), auch wenn Leute das blöd finden oder unverantwortlich.

Ich denke das Entscheidende ist, welche Konsequenz man selbst aus den Tests ziehen würde, wenn man sich sicher ist: ich treibe ab, wenn das Kind einen Defekt hat, dann macht es natürlich Sinn die Tests zu machen (obwohl ich dann auch den Bluttest machen würde, der ist ja ziemlich sicher und stellt meines Wissens nach eine Diagnose); wenn nicht, wofür dann die Tests und sich verrückt machen mit Wahrscheinlichkeiten. Ich hätte die Entscheidung nicht treffen wollen.

Bei dieser Diskussion/Entscheidung handelt es sich um eine ethische Diskussion, bei der es meines Erachtens nach kein richtig oder falsch gibt, sondern eben eine Entscheidung getroffen werden muss, mit der man selbst leben kann.

Soweit.

Ich wünsche dir, dass du die Entscheidung triffst, mit der du gut leben kannst.

LG

C

Re: Nackenfaltenmessung

Hallo zusammen, 

ich muss mich mal bei euch einschleichen und danke dir, Clothild, für deinen Beitrag, der das Thema wieder in ein anderes Licht rückt. Ich hatte annenyms Beitrag schon vor ein paar Tagen gelesen und tue mir damit sehr schwer. Jeder sollte und muss für sich selbst die Entscheidung treffen, ob er eine NFM, einen Bluttest machen möchte und welche Konsequenz er aus einem entsprechenden Ergebnis zieht. Über diese Konsequenz sollte man sich meiner Meinung nach Gedanken machen, bevor man die Entscheidung zum Test trifft. Mein Mann und ich haben bei unseren drei Kindern immer entschieden, dass wir keine NFM o. ä. machen, weil ein Abbruch für uns nicht in Frage gekommen wäre. Damit fühle ich mich weder "unverantwortlich" noch "asozial", kann diese Vorwürfe nicht nachvollziehen und finde sie im Gegenteil höchst problematisch, weil sie Erstschwangeren vermitteln, man müsse Tests machen und man müsse die Schwangerschaft mit einem Kind, das einen Gendefekt hat, abbrechen. Ich kenne Kinder mit Trisomie 21 deren (Familien-)Leben weder nicht lebenswert noch nicht zu meistern ist. Es gibt Untersuchungen darüber, dass Kinder mit Trisomie 21 im Schnitt glücklicher sind als "gesunde" Kinder und ich kenne Geschwistekinder von Trisomie 21 Kindern, die ein extrem gutes Sozialverhalten zeigen und von der Situation zuhause eher profitieren. Natürlich läuft es nicht immer so gut und ich kann nachvollziehen, wenn jemand sich diese Situation nicht zutraut und eine Schwangerschaft abbricht. Nur muss dieses jeder selbst entscheiden, ohne dafür verurteilt zu werden. Was ich immer gemacht habe und empfehlen kann, ist der Organultraschall. Dabei können Auffälligkeiten erkannt werden, die teils noch in der Schwangerschaft oder gleich nach der Geburt oft behandelt werden können.

Ach ja, den Vergleich zu Krebs finde ich auch unpassend. Das soll in meinen Augen vorrangig Stimmung machen.

Liebe Grüße und alles Gute euch allen

Sonja

Re: Nackenfaltenmessung

Hallo Zusammen,

 

Mein Partner und ich haben uns auch schlau gemacht und darüber gesprochen. Auch wir haben uns gegen die Untersuchung entschieden. Für uns kommt ein Abbruch nicht in Frage. Wir machen die feindiagnostik, die ihr auch schon angesprochen habt.

Mit einer Wahscheinlichkeitsrechnung würden wir uns nur verrückt machen und das wollen wir nicht. Wir werden alles meistern. 

Und mein Bruder ging auf eine integrative Schule, wo auch ich Kinder mit dem Downsyndrom betreut habe. Dabei habe ich wertvolle Erfahrungen gesammelt und habe auch keine Angst davor. Jeder muss das für sich selbst entscheiden. Auch ich finde es nicht unverantwortlich oder asozial, da wir uns sehr wohl bewusst sind das immer etwas passieren kann. Und wir unser Kind dann trotzdem über alles lieben werden und ihm die bestmögliche Erziehung und ein wunderbares Leben bieten wollen. 

Hoffentlich geht es euch gut. 

Liebe Grüße

Laura

Re: Nackenfaltenmessung

Okay, das ist einfach enttäuschend. Ich habe zum Beispiel nichts von nicht lebenswertem Leben geschrieben und darum ging es auch nicht.

Es ging lediglich darum, dass man dem Kind gegenüber eine Verantwortung hat. Die Verantwortung, aktiv mitzumischen und sich zu entscheiden - was viele Eltern leider scheuen. In weiten Gebieten nennt man das dann Vernachlässigung, was unter gewissen Aspekten nicht umsonst strafbar ist. Da nützt es auch nichts, es zu beschönigen mit "ich wollte doch nur..." usw. Übrigens bin ich da vom Fach.

Es geht um einen Test, der auf Krankheiten testet. Und danach kann man sich entscheiden (und es geht wie gesagt nicht darum, wie man sich entscheidet). Wenn ihr alle, die hier so laut rumschreien, auch bei euch selbst regelmäßig die Augen verschließt (also keine Tests beim Arzt, kein googlen nach Wehwehchen etc), ist das wenigstens konsequent. Allerdings tut ihr das wohl nicht, wenn ich lese, dass ihr den Organultraschall dann aber schön macht, ja? Das ist ja auch vergleichsweise einfach, da gibts ja nix zu entscheiden bzw. eine Verantwortung zu übernehmen, gell? Jaha, und jetzt wieder "wir würden sowieso nicht abbrechen" bellen, ich hörs schon. Darum gehts wie gesagt nicht. Sondern um eine aktive Entscheidung. Und übrigens, Tests auf Krebs war ein Beispiel für Tests auf Krankheiten, keine Stimmungsmache oder was auch immer. Und Tests unterliegen alle einer gewissen Sensitivität / Spezifizität, das ist kein Grund, einen Test nicht zu machen. Wie gesagt, wer auch bei sich selber aus bestimmten Prinzipien heraus nicht auf Krankheiten testen lässt, muss das auch nicht bei seinem Kind. Alles andere Verhalten schimpfe nicht nur ich weiterhin verantwortungslos. Hier müssten einige mal hinter die Kulissen schauen.

Re: Nackenfaltenmessung

Hallo Zusammen,

Mit dem Thema wollte ich eure Meinungen und Erfahrungen hören und keine Grundsatzdiskusion vom Zaun brechen.

Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, wir müssen nicht jeden Test mitmachen, auch wenn andere Leute dies anders sehen. Das ist vollkommen in Ordnung. Als verantwortungslos würde ich die Entscheidung trotzdem nicht bezeichnen. 

Also allen weiterhin eine schöne Kugelzeit und danke für die ganzen Kommentare. Wir sollten das Thema hier langsam beenden, so macht der Austausch doch keinen Spaß und geht in die falsche Richtung. 

Re: Nackenfaltenmessung

Ich bin voll bei dir!!!!

Re: Nackenfaltenmessung

Hallo Laura,

huch, nun hat sich die Nutzerin abgemeldet. :-X

Das kann passieren, denn manche Themen können dann doch sehr emotional werden, aber mit Respekt vor der Entscheidung eines jeden Einzelnen und seiner ganz persönlichen Meinung kann man auch schwere Themen diskutieren.

Ich denke, jeder der sich für oder gegen eine Nackenfaltenmessung entscheidet wird sich die vorher gut und verantwortungsbewusst überlget haben.

Liebe Grüße

Victoria

 

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