Wie hat das zweite Kind euren Alltag / eure Beziehung verändert?
Ich habe mich schon lange nicht mehr gemeldet, lese aber immer mal wieder still mit, sofern die Zeit dafür da ist. Zur Zeit ist das aber eher schwierig denn unser Schatz fordert meine volle Aufmerksamkeit - die oberen Zähne stehen bereit zum Durchbruch!
Was ich fragen möchte ist, wie hat sich euer Alltag verändert, als das zweite/dritte/... Kind dazu kam?
Unser Ben ist jetzt 6 1/2 Monate alt und es gab schon oft Momente in denen ich dachte "Oh Gott, wenn jetzt noch ein Kleinkind im Haus wäre, wie sollen wir das bloß schaffen?!"
Ich wünsche mir schon immer zwei Kinder, aber bin jetzt quasi in der Realität des Mutterseins angekommen und aufgrund des Schlafmangels und der strapazierten Nerven zweifle ich nun am doppelten Kinderwunsch und das macht mich sooo traurig. Ich möchte in 20 Jahren nicht zurück blicken und es bereuen kein zweites Kind bekommen zu haben, aber so wie es jetzt gerade läuft kann ich mir kaum vorstellen die Belastung zu überstehen.
Wie habt ihr das so gemeistert? Wie hat sich eure Beziehung verändert?
Aktuell passiert es schon oft dass ich völlig entnervt meinen Freund anranze. Ich entschuldige mich dann später zwar auch und er weiss dass er geduldig mit mir sein muss. Aber ich habe auch Angst davor, dass das dann zum Dauerzustand wird wenn noch ein Baby im Haus ist.
Danke schonmal für eure Antworten!
Herzliche Grüße und ich hoffe euch geht es allen gut!
Eure Caro
Re: Wie hat das zweite Kind euren Alltag / eure Beziehung verändert?
Re: Wie hat das zweite Kind euren Alltag / eure Beziehung verändert?
Hallo, es ist schön von dir zu hören. Das was du schreibst sind meine Gedanken von vor 10 Jahren. Nachdem Gabriel 5 Monate am Stück geschrien hat und nur an der Brust geschlafen hat habe ich gesagt: wenn wir jetzt nicht nachlegen werden wir nie wieder Eltern. Wir haben uns gesagt das wir es jetzt durchziehen, denn auch wenn man es nicht glauben mag, es hört ja auch irgendwann auf!
Jedes Kind hat seine ganz eigenen Bedürfnisse. Und es braucht dich am Anfang um sie zu befriedigen. Das wird bei jedem Geschwister so sein. Und stillen oder füttern, wickeln und tragen ist fulltimejob. Bei jedem. Wir machen jetzt die Erfahrung, das es mit jedem Kind bei beginnender Mobilität besser wurde. Und jedes Kind war schneller selbstständig. Jakob zieht sich bereits fast selbst an. Er braucht lediglich etwas Unterstützung. Und wenn er Hunger hat dann schnappt er sich selbst ein Brot oder eine Banane (ist für ihn erreichbar).
Diese anstrengende Zeit geht vorbei. Auch wenn es (wenn ihr es jetzt darauf anlegt) dann die nächsten 2-3 Jahre (Svhwangerschaft eingerechnet) einfach eine anstrengende Zeit ist, du wirst es in 5-6 Jahren anders sehen, und dann wird, wenn eigentlich schon der Wunsch nach einem Geschwister besteht, die Frage aufkommen warum ihr es nicht versucht habt.
Du wächst mit der Aufgabe, und es wird mit jedem Kind immer wieder die Frage auftauchen wie man das bewältigen soll. Und dann gibt es diese Zeiten wo die Seitenhiebe von außen kommen, und ja, man schafft es trotzdem.
Es gibt Paare, die können nach einem Kind die Akte Eltern werden ganz klar schließen. Solange du an ein weiteres denkst gehörst du nicht dazu.
Klar verändert sich die Paarbeziehung, denn die Familiäre Konstellation ändert sich mit jedem Kind. Die Verantwortung auch. Du bist als Eltern mit Situationen konfrontiert und mußt Dinge beleuchten die dir als paar nie über die Füße gelaufen wären. Da müssen verschiedene Sichtweisen zusammengebracht werden. Das ist oft schwierig, aber wenn ihr als paar stabil seid dann wird euch das nicht zu Fall bringen. Mit 2en kann man sich als paar noch immer gut eine Auszeit schaffen, und wenn es nur ein Spaziergang ist während die Patentante oder Nachbarin oder Oma oder Freundin schaut. Vernetzt euch mit anderen Eltern und helft euch gegenseitig.
Ich hoffe du kommst trotz Schreibfehler und wirrem durcheinander zu dem durch was ich sagen will. Hab immer mal ein bisschen weiter geschrieben.
Wünsche dir und euch alles Gute für die Entscheudungsfindung
Lg
Re: Wie hat das zweite Kind euren Alltag / eure Beziehung verändert?
Liebe Caro,
es kommt sehr drauf an wie deine Kinder sind und wie belastbar du bist. Ich hab jetzt 3 Kinder unter 5 Jahren und bin damit an der Belastungsgrenze. Kind 1 war super einfach. Ein Einsteiger Baby wie man so sagt. Kind 2 hat uns ordentlich gefordert bis er 18 Monate alt war und heute auch noch. Kind 3 läuft fast mit, macht aber auch Arbeit.
Kind 1 und 2 würd ich heute wieder so machen. An Anfang war es echt hart und da hat es einiges gegeben was sicher nicht ok war. Jetzt wo die großen 3 Jahre sind ist es toll! Wichtige Fragen die ihr euch stellen solltet:
Wie wollt ihr damit umgehen, wenn das 2. Kind noch mehr fordert wie das erste?
Wie geht dein Partner damit um deine Zeit noch mehr hergeben zu müssen?
Wie gehst du mit Schuldgefühlen dem 1. Kind gegenüber um (insbesondere wenn Kind 2 sehr fordert)?
Wie gut kannst du die Kinder abgeben? Wie viel Hilfe hast du wirklich? (Gibt ja Omas die gerne 1 Kind nehmen, 2 aber nicht und auch nur wenn sie brav sind!)
Sind mal ein paar Denkanstöße.
Muss schnell wieder weg. Kind 1 hat gerade Kind 3 aufgeweckt mit einem Schrei im Schlaf.....
Re: Wie hat das zweite Kind euren Alltag / eure Beziehung verändert?
PS: Partnerschaft ist faktisch auf Pause bis die Kinder 1 Jahr sind. Wenn man mal einen Tag reinschummeln kann ist man gut. Besser geht es wenn man gemeinsame Stunden am Spielplatz oder Spazierengehen nutzt. Ohne Kinder geht ganz wenig.
Re: Wie hat das zweite Kind euren Alltag / eure Beziehung verändert?
Jetzt hab ich 6 Wochen ein Gastkind hier. Die Großen spielen so schön alleine und Thea immer hinten nach. Drei sind seltsamerweise weniger Arbeit, weil 2 davon einander beschäftigen. Fast schon weniger als 1 Kind: Dio wollte immer bei mir sein, auf mir. Thea ist da wo die Großen sind.
Glg Ana
Re: Wie hat das zweite Kind euren Alltag / eure Beziehung verändert?
Es ist natürlich schon ein umfassender "Job" mit zweien, aber ich fand die Anfangszeit entspannter als mit nur einem. Beim Ersten hab ich immer überlegt, was und wie viel ich machen kann und ich mir zutraue - jetzt mache ich es einfach und beide sind eigentlich immer im Gepäck. Der Haken ist allerdings, dass die seltenen Momente für sich oder mit dem Partner jetzt noch viel seltener geworden sind: Dass beide länger als ein paar Minuten gleichzeitig und ohne Körperkontakt schlafen, kommt bei uns fast nie vor. Aber auch das wird sich ändern.
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