Kurzer Gruß, der in einen Geburtsbericht ausgeartet ist
gestern Morgen kam unsere Tochter vier Tage nach ET zur Welt. Es ging schon einen Tag zuvor mit Wehen los, weshalb wir dachten, dass es bestimmt schneller ginge, aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt...
Da die Wehen nicht so richtig häufig und regelmäßig wurden und es nachmittags sogar eine Pause gab, sind wir erst abends ins Geburtshaus. Auch dort ging es nicht so voran, wie wir es bei einer zweiten Geburt erwartet hätten. Zudem waren die Standard-Herztöne des Babys meist unter der Norm. Sie ließen sich zwar immer stimulieren und das Baby hat gut reagiert, aber gegen drei Uhr meinten die Hebammen, dass sie in Kombi mit dem fehlenden Fortschritt so nicht weitermachen dürften. Da der Grund für die niedrigen Herztöne unbekannt war und unklar war, ob sie unter Stress in der Austreibungsphase bedenklich werden, sind wir mit Hebamme und Schülerin in ein KH mit Kinderklinik gefahren.
Das war erst mal eine heftige Nachricht für uns, da wir nie mit so etwas gerechnet hätten und da ja nicht klar war, wie die Geburt endet und wie die im KH mit uns umgehen. Wir hatten aber wahnsinniges Glück mit der dortigen Hebamme: Sie hat nicht nur alles berücksichtigt, was wir wollten, sondern hat unsere Hebamme die Geburt weiter leiten lassen! Außer einem CTG wurde nichts "Medizinisches" veranlasst und die Schülerin hat die Anmeldeformalia für uns erledigt.
Die Hebammen hatten uns zwei Möglichkeiten vorgestellt, wie es weitergehen könnte: Eröffnung der Fruchtblase oder Hormone, um die Wehen anzuregen. Für uns war klar, dass wir ersteres versuchen, denn das schien uns das Problem zu sein: Ein Fruchtwasserdepot war nämlich schon ewig vor dem Köpfchen und drückte nicht genug auf den Muttermund. Außerdem war es schon bei unserer Großen so, dass das (späte) Platzen der Fruchtblase die Gelenkstelle war, ab der es dann richtig zur Sache ging. Wären die Herztöne im GH höher gewesen, hätte die Hebamme das schon längst versucht, sich ohne ärztlichen Background aber nicht getraut.
Das war aber die richtige Entscheidung: Schon die zweite Wehe danach wurde zur Presswehe und nach fünf weiteren Wehen war die kleine Maus mit knapp drei Kilo und 49 cm geboren.
Somit hatten wir quasi unsere Geburtshaus-Geburt, nur an einem anderen Ort als gewünscht. Und statt der im KH üblichen 1:3-Betreuung hatten wir sogar eine luxusmäßige 3:1-Betreuung. Die Ärztin, die am Schluss kam, saß nur beobachtend in der Ecke. Ich bin wieder bis auf eine kleine Schürfung unverletzt geblieben, wurde aber auch gut angeleitet, wann ich nach eigenem Druck, stärker oder schwächer mitpressen soll, außerdem gab es wieder heiße Kompressen auf den Damm.
Am liebsten wären wir zwei Stunden später schon heim, aber wir mussten noch auf die Öffnung des Büros vom Standesamt und auf die Kinderärztin warten. Das ging eine ganze Weile und wir waren ziemlich müde und wollten unbedingt zu unserer Tochter, die samt Babysitter nicht die tollste Nacht hatte, aber wir wollen uns mal nicht beschweren, nachdem alles so gut lief und alle so nett zu uns waren.
Die Maus trinkt schon super an der Brust und auch Tandemstillen klappt gut, nur müssen wir wieder einen Schlafrhythmus finden. Die Herztöne sind auch jetzt wie unter der Geburt, also ist es wohl einfach eine Entspannte. Aber mit Kindern außerhalb der Norm haben wir ja Erfahrung... ;-)
Re: Kurzer Gruß, der in einen Geburtsbericht ausgeartet ist
Es ist so schön zu lesen das es trotz der unverhofften Verlegung so schön Zuende gegangen ist. Denn auch wenn du dir die Geburt im Geburtshaus erhofft hast klingt es alles am Ende nach einem positiven Geburterlebnis. Ich finde es auch schön zu lesen das du eine solch positive Erfahrung mit dem Personal im Krankenhaus gemacht hast, die Ärztin sich zurückgehalten hat und du so hochkonzentrierte Begleitung hattest.
Jetzt ist das Forum komplett ;-)
Genießt eure Zeit, kuschelt schön bei dem Traumwetter.
Lg
Katrin
Re: Kurzer Gruß, der in einen Geburtsbericht ausgeartet ist
Alles Liebe euch Vieren :-*
Re: Kurzer Gruß, der in einen Geburtsbericht ausgeartet ist
Noch einmal herzlichen Glückwunsch zur Geburt eurer Kleinen!
Wie schön, dass dann doch noch fast alles wie erhofft gelaufen ist und zum Glück geht es euch gut!
Re: Kurzer Gruß, der in einen Geburtsbericht ausgeartet ist
Lg Regina
Re: Kurzer Gruß, der in einen Geburtsbericht ausgeartet ist
Hoffe, das große Zwerge findet sich gut in der neuen Situation zurecht.
Alles Liebe erstmal
Mathilda
Re: Kurzer Gruß, der in einen Geburtsbericht ausgeartet ist
Herzlichen Glückwunsch!
Schön, dass es dann doch noch so gut gegangen ist.
Re: Kurzer Gruß, der in einen Geburtsbericht ausgeartet ist
Vielen Dank!
Ja, das war, nachdem ich schon mit den wüstesten Entwicklungen und Eingriffen gerechnet hatte, ein echt positives Erlebnis und hat mir gezeigt, dass auch im KH eine selbstbestimmte Geburt möglich ist. Dafür muss aber alles passen. Auch für unsere Hebamme war das sehr heilsam, weil sie zuvor schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Manche behandeln einen wohl echt herablassend und sehen die außerklinisch tätigen Hebammen als Feinde...
Wir genießen jetzt unsere Zeit und kuscheln und stillen viel.
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