Geburtsbericht Franziska
Das Fruchtwasser lief gemächlich weiter und ich rief im KH an, da ich ja noch keine Wehen hatte, wan wir kommen sollten. Es hieß, wir müssten nichts überstürzen, aber sollten doch bitte demnächst da sein,
Daraufhin gingen wir noch mal duschen, mein Mann packte die restlichen Sachen in den Koffer und dann fuhren wir in die Klinik. Da es nur ca 10min sind, fuhr mein Mann selbst. Gegrn 15:35 im KH angekommen, watschelte ich Richtung Geburtsstation, was mit nasser Hose echt nicht schön war und vermutlich sehr amüsant aussah.
Es ging dann direkt ins Untersuchungszimmer. Ergebnis: Muttermund kaum zu erreichen und so weit hinten kommtr er quasi nur zu oder minimal geöffnet sein. Auf dem ctg waren leichte Wehen, aber nichts wildes.
Wir bekamen dann unser Familienzimmer und saßen später im Aufenthaltsraum, spielten Karten und außen zu Abend.
Um 21:30 kam mein FA (da war seine Sprechstunde zu Ende und er hatte noch 2 Std papierkram vor sich...) und erklärte uns den weiteren Ablauf. Nach dem Blasensprung musste es innerhalb von ca 36 Stunden zur Geburt kommen, da sonst das Infektionsrisiko zu stark ansteigt. Die Werte würden jetzt immer regelmäßig kontrolliert werden und regelmäßig ctgs geschrieben.
Als er weg war folgte eine unruhige Nacht mit mittleren, aber regelmäßigen Wehen. Ich schlief quasi gar nicht, mein Mann daher auch nur sehr unruhig.
Am nächsten morgen um 7 war mein FA wieder da. Am ctg waren die Wehen zu sehen, die Hebamme untersuchte mich, doch am Muttermund hatte sich nichts getan.
Um 8 gab’s dann vaginal eine Tablette zur Einleitung.
Mein Mann fuhr gegrn 8:15 zu seinen Eltern, damit diese ihn zum mrt (ca 25-30km entfernt, die Strecke konnte er definitiv nicht selbst fahren) brachten. Die Wehen wurden nun ziemlich schnell heftiger. Im KH war an diesem Tag zum Glück eine japanische Anerkennungspraktikantin ( 40-45 Jahre alt), die in Japan schon ewig als Hebamme gearbeitet hatte und soooo Liebevoll war! Sie war quasi den ganzen Dienstag nur für mich da, half mir beim Atmen, massierte den Rücken und den Bauch usw. Ich war die ganze Zeit auf unserem Zimmer.
Gegen 13:30 war dann endlich mein Mann zurück!
Die Wehen waren inzwischen kaum noch auszuhalten, ich saß auf einem Ball, was aber auch nicht viel half. Laufen etc war kaum möglich, da bei der kleinsten Bewegung die Schmerzen echt unerträglich wurden. Ctgs wurden regelmäßig geschrieben und man sah ziemlich heftige Wehen in sehr geringen Abständen (meistens unter 1min).
Um 16:15 waren wir wieder im Untersuchungszimmer (keine Ahnung wie viele Minuten wir für die vielleicht 50m gebraucht haben...), dort gab’s das nächste ctg, unverändert. Eine pda sollte es erst bei geburtsreifem Befund geben.
Um 16:45 hielt ich es einfach nicht mehr aus, mein Mann bat dann die Hebamme um ein Schmerzmittel. Keine Ahnung was es war, ich musste dann liegen bleiben und war total benebelt. Die Wehen waren noch zu spüren, aber ich konnte sie endlich alle wieder verarmen.
Gegen 18:45 ließ die Wirkung langsam nach und wir überlegten Abend zu essen, um uns für die Nacht zu stärken.
Dann kam allerdings die Hebamme und sagte, sie habe den FA angefordert, da die Entzündungswerte langsam steigen, er müsse entscheiden, wie es weiter geht, ich solle bitte erst mal nichts essen.
Der FA war dann um 19:00 da. Entzündungswerte seien noch nicht besorgniserregend, aber gingen tendenziell nach oben. Er untersuchte mich dann: am Muttermund hatte sich wie vor rein gar nichts getan...
Ab da ging alles ganz schnell. Da sich rein gar nichts tat und die Werte stiegen, blieb nur der Kaiserschnitt. Ich war in dem Moment einfach nur froh, dass ein Ende in Sicht war.
Mein FA hatte beim kommen schon gesehen, dass der OP leer ist. Mein Mann bestellte für 21:00 die Großeltern ein.
Um 19:30 ging es für uns Richtung OP, mein Mann konnte sich umziehen, ich würde vorbereitet und erhielt eine Epiduralanästhesie. Wir mussten eine Wehe abwarten und der Anästhesist meinte zu mir: „Genießen Sie sie, es ist ihre letzte!“ Das war ein krasses Gefühl.
Mein Mann wurde dann in den OP geholt und dann ging alles ganz schnell. Als der Schnitt gesetzt war, meinte mein FA zu ihre: „so und jetzt steh mal auf und schau hier rüber, das erlebst du so schnell nicht mehr“ und so konnte mein Mann zusehen wie unsere Franziska geboren wurde. Ihm liefen sofort die Tränen übers Gesicht und mir dann auch, als ich ihn ansah und das erste leise Quäken hörte.
Um 20:08 war sie auf der Welt und nichts ist mehr wie vorher :)
Re: Geburtsbericht Franziska
Danke für den ausführlichen Bericht! Da wart ihr ja ganz schön lange unter der Geburt. Dass dann nichts mehr wie vorher ist, ist wirklich ein wahres Wort... Lasst es euch weiterhin gut gehen!
Re: Geburtsbericht Franziska
Re: Geburtsbericht Franziska
Vielen Dank für den bewegenden Bericht. Das waren sicher sehr aufregende Stunden. Bei deinem letzten Satz hatte ich echt Tränen in den Augen. So ist es wohl, nichts ist mehr wie vorher, und trotzdem ist es wunderbar!
Lg
Katrin
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