Warum einfach, wenn es auch ANDERS geht - Geburtsbericht (lang)
In der 9. Ssw glaubten wir, unser Baby verloren zu haben. Blutungen.... aber sie belehrte uns eines besseren....
Irgendwie bekam ich dieses Mal überhaupt kein Gefühl dafür, wann unsere Püppi sich wohl ungefähr auf den weg machen würde. Bis zur 37.ssw hatte ich zur Abwechslung mal absolut keine Beschwerden, keine Vorwehen, nichts.
Dann jedoch begann der Druck nach unten, senkwehen die knackig waren...der Schleimpfropf begann sich stückweise zu lösen.
Mein jüngster war überzeugt, dass der Osterhase das Baby mitbringt.
Ostern verstrich, Baby blieb im Bauch. Ebenso verstrich der ET, ohne dass sich etwas tat.
4 tage nach ET mussten wir zum FA, der einen Kontroll-US durchführte. Versorgung des babys war uneingeschränkt super, plazenta gersde mal bei Grannum grad 1, gewicht geschätzt 3500g und noch ordentlich fruchtwasser.
Das sah nicht nach baldiger geburt aus.
Am nächsten Nachmittag kam meine Hebamme mit einer Schülerin zur VU, die nun alle 2 Tage stattfinden sollte. Ich besprach mit ihr, dass ich bei Blasensprung und klarem Fruchtwasser ggf. Zwar bescheid sagen würde, jedoch erstmal noch ausruhen und kraft tanken.
Sie verabschiedete sich in den urlaub, das bereitschaftshandy hatte meine haupthebamme.
2 Stunden später hatte ich ein komisches Gefühl. Sofort dachte ich an Blasensprung, aber der PH test blieb gelb.
Als männe und ich grad herzhaft lachten, schwappte es wieder und ich wurde stutzig. Das konnte nur FW sein, was denn sonst? Aber um 18 uhr? Bisher passierte das immer nachts, wenn alle schliefen! Und dann waren es meist nur ca. 3 stunden und alles war voebei! 18 uhr bedeutet, dass alle noch munter waren... komisch.
Im bad dann deutlich blau auf dem ph test. Also doch! Hm... ruhe bewahren.... männe bekam leise bescheid, die kinder noch nicht. Ich wollte, dass hier erstmal alles normal weiter lief. Ich schrieb meiner hebamme kurz, dass die blase gesprungen ist, die kids noch nichts wissen und wir erst abendessen machen.
Wehen waren keine.
Wir weihten gegen 8 die kinder ein, verteilten die betten nach plan B, gg. 9 war ruhe. Die eehen setzten ein, jedoch sehr leicht und im Abstand von 10 bis 15 minuten. Das blieb bis mitternacht so und ich dachte zum ersten mal: na toll, wenn das so weiter geht, sitze ich morgen mittag noch so da.
Trotzdem riefen wir doe hebamme, die gg 1 samt Schülerin hier war. Nur die Wehen waren jetzt verschwunden! DAS hatte ich auch noch nicht.
Wir beschlossen, dass wir alle nochmal versuchen zu schlafen, der Mumu war gerade fingerdurchlässig und weit hinten. Das dauert noch.... die hebammen fuhren wieder, wor gingen ins Bett, aber schlafen? Unmöglich. Zwischen den Wehen, die nun wieder da waren, schlief ich ein, aber das schlauchte mehr, als es kraft gab.
Gg. 4 standen wir wieder auf, so brachte es alles nichts.
Gg 5 änderte sich der Charakter der Wehen deutlich, die abstände blieben bei 10 minuten. Wir riefen die hebamme, ich verzog mich ins schlafzimmer, weil nun auch die kids aufstehen mussten.
Da saß ich nun auf dem bett, veratmete Wehen und meine hebammen hatten schriftkram.
Irgendwann wurde das ganze dann doch schmerzhaft, ich sah zur uhr, es war 8.
Das ist jetzt echt nicht wahr.. gefühlt tat sich gar nichts, es tat inzwischen richtig weh, ich war müde und kaputt und hatte absolut keine Lust, noch stunden so zu verbringen.
Ich schlief zwischendurch immer wieder ein, nahm dann meinen Mann wahr, der nach uns sah. Die kids waren aus dem haus, levi wurde vom grossen beschäftigt.
Dann hörte ich die hebamme zur schülerin sagen: "sieh, der muttermund ist vollständig"
Zu mir sagte sie: "lock dein Baby raus, da ist viel platz!"
Ein ende war in sicht, bald würde ich sie sehen dürfen.... ich schob und tönte dabei.... immer wieder rutschte mila zurück, johanna erklärte meinem mann und der Schülerin, dass das richtig gut ist, dann dehnt sich alles langsam. Die pausen zwischen den wehen, die ich nicht mehr schmerzhaft fand, waren mir fast zu lang... 5 minuten ausharren und dieser enorme Druck.....
Nach einer gefühlten Ewigkeit war er geboren, der Kopf. Ein streicheln, eine Drehung, druck von mir und mila war da!!!
Erleichterung, stolz, glück.... alles!
Ich sah runter, da lag meine püppi und schrie. Kaum fassbar dieser moment... als ich sie aufnahm.
In diesem Moment begann leider eine Blutung, die so nicht sein durfte. Mila hatte ihre Plazenta mitgerissen, als diese noch arbeitete. Sie kam, ich bekam Eis auf den Bauch und wir durften kuscheln.
Die U1 verlief mit viel geschrei, aber top werten.
Johanna musste dann leider die Gebärmutter ausdrücken, was echt höllenschmerzen sind. Ich bekam cytotec, kippte später fast um. Die infusion war schon greifbar, lies sich nicht legen, als alles von selbst in ordnung kam. Noch nie in meinem Leben hab ich so viel und schlimm geweint, wie jetzt.
Nach 2 stunden war es gut.... ich war wieder "da" . Ich schaufelte eine ladung süsser erdbeeren rein und gefühlte 2 liter wasser. Es ging mir wieder gut.
Um ehrlich zu sein, war ich froh, zu hause zu sein. Im kh wäre ich getrennt von meiner tochter im op und auf intensiv gelandet. Das alles war aber nie nötig. Es war ernst, aber nicht akut.
Als meine jüngsten zu mir kamen, bekam ich nochmal ordentlich kraft.
Gg. 14 uhr verliessen uns hebamme und schülerin, ich war mitten meiner Familie im wohnzimmer und mila auf meinem Bauch.
Alles ist gut.
Und auch die staphylokokken die mila gerade bekämpft, sind kein grosses problem. Im kh hätte man sie 10 tage auf intensiv gesteckt....
So, eine runde tee und Kuchen....
Lg
Re: Warum einfach, wenn es auch ANDERS geht - Geburtsbericht (lang)
Und jede Geburt verläuft anders, du weißt das ja am Besten :-)
Hauptsache euch geht es gut und ihr habt alles gut überstanden.
Kuschelt schön!
Fühlt euch gedrückt ;-)
Lg
Re: Warum einfach, wenn es auch ANDERS geht - Geburtsbericht (lang)
Erholt euch beide gut.
LG
Re: Warum einfach, wenn es auch ANDERS geht - Geburtsbericht (lang)
Aber ich hatte auch ganz viel vertrauen in meine hebamme, die jahrelang im kongo unter widrigen Umständen arbeitete.
Solange sie nicht von KH sprach, war alles gut.
Ich hab gestern den Geburtsbericht von meiner Hebamme bekommen....
Und um 09:10 uhr steht da: "gemütliche Geburt eines rosigen, sehr aktiven, kräftigen Mädchens...."
Gemütlich? Ok.... Hebammen sehen die Dinge wohl anders.... grins.
Dennoch muss ich zugeben, dass die Geburt fast schon schmerzlos war. Zumindest bis auf 2/3 Wehen.
Die Austreibungsphase hat lt. Bericht nur 15 minuten gedauert.
Lg
Re: Ich hab gestern den Geburtsbericht von meiner Hebamme bekommen....
Hihi, ja Hebammen sehen wahrscheinlich wirklich vieles anders. Aber: es war ja nunmal auch nicht dein erste Geburt - insofern war es zumindest für dich eine neue und aufregende Situation.
Aber schön, dass es dir jetzt gut geht! Kuschel weiter schön - falls es der Rest der Bande zwischendurch erlaubt
Wally
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