Ich versuche mich kurz zu halten, solang man das bei einer fast 30 Stunden langen Geburt kann .
Begonnen hat alles am Freitag den 10.03.. Ich bin grade bei Frauenarzt raus (etwa um 12.00) - CTG waren wieder regelmäßige Kontraktionen und der Muttermund war bei 2cm - da hatte ich das Gefühl mir geht Fruchtwasser ab. Zu Hause war ich mir dann aber doch nicht mehr sicher und bin erstmal mit dem Hund spazieren gegangen. Beim spazieren gehen hatte ich zwar auch immer mal wieder das Gefühl, aber zuhause ließ sich das Gefühl nicht bestätigen. Ich hab also noch schnell nen Kuchen gebacken für meinen Besuch am Nachmittag und bin unter die Dusche gesprungen. Unter der Dusche war es dann eindeutig, ich verliere Fruchtwasser. Also hab ich noch fertig geduscht, Haare gefönt und geglättet, - wer weiß wann man da wieder zu kommt - meinem Besuch abgesagt und gewartet das der Kuchen aus dem Ofen kann.
Um 15.30 waren wir dann im Kreissaal. Da ich keine Wehen hatte und der Kreissaal total überfüllt war durfte ich bis 21,00 spazieren gehen um Wehen auszulösen. Leider waren auch um 21.00 im CTG nur leichte regelmäßige Kontraktionen, so dass ich schlafen gehen sollte - aber wer kann das schon in dieser Situation. Ich hab mich trotzdem ins Bett gelegt und zunehmend stärkere Wehen bekommen.
Um 24.00 musste ich dann eh wieder in den Kreissaal um eine Antibiotikainfusion zu bekommen, weil der Blasensprung sonst eine Infektionsgefahr für die kleine dargestellt hätte. Da am CTG hatte ich dann ordentlich Wehen, so dass ich meinen Freund direkt angerufen habe, Gegen 4.00 wurde ich dann untersucht und war leider erst bei 4cm . Zur Enspannung wurde mir die Badewanne eingelassen, die hat auch ihre volle Wirkung gezeigt. Gegen 6.00 hatte ich keine einzige Wehe mehr. Ich war echt total am Ende mit meinen Nerven und wurde wieder spazieren geschickt. Aus dem heißen Kreissaal direkt aus der Badewanne an der frischen Luft bei 2 Grad spazieren gehen, war keine Top Idee. Im Wochenbett hatte ich eine dicke Erkältung und die Wehen kamen auch nicht zurück. Wir sind dann wieder schlafen gegangen und sollten um 9.00 wieder im Kreissaal sein.
Um 9.00 im Kreissaal war leider immer noch sehr viel zu tun für die Ärzte und Hebammen, so dass ich erst gegen 11.00 nach ärztlicher Untersuchung - Befund war weiterhin 4cm - einen Wehentropf bekommen habe. Mit dem Tropf kamen die Wehen aber direkt zurück. Gegen 13.00 trotz durchgehen starker Wehen, dann die erneute Ernüchterung am Muttermund hatte sich nichts getan. Ich war so am Ende mit meinen Nerven und habe mich trotz parnischer Angst für die PDA entschieden. Das ging das glücklicherweise ziemlich schnell. Die Anästhesistin war eh noch da, weil sie leider nebenan einen Notkaiserschnitt machen mussten - man hat im Kreissaal immer sehr stark mitbekommen, was nebenan so passiert, deshalb hab ich auch vollstes Verständnis, dass man mich immer hat warten lassen. Die Hebammen und Ärzte haben da echt gut zu tun gehabt. Neben dem Notkaiserschnitt und eh vielen Geburten an den zwei Tagen, gab es noch ein Kind dem es nach der Geburt nicht besonders gut ging.
Gegen 14.00 lag die PDA und mir gings wieder richtig gut,es war sogar Zeit für ein paar Selfies mit meinem Freund im Kreissaal. Gegen 15.45 habe ich dann einen starken Druck verspürt und die Hebamme verständigt, weil ich nicht wusste ob der Wehenschmerz zurück kommt, dann hätte ich nämlich die PDA noch selber nachdosieren können. Aber was für eine Überraschung, die Geburt konnte in ihre letzte Phase gehen, weil der Druck nämlich das Köpfen war.
Nach einigen Presswehen hat dann um 16.27 unsere Hermine mit 3520g und 52cm das Licht der Welt erblickt. Wir sind seitdem total verliebt und genießen die gemeinsame Zeit.
Ich hoffe mein Bericht ist nicht abschreckend, aber ich selber habe die Geburt als sehr schön empfunden. Ich habe wie gesagt verständnis dafür, dass man mich hat sehr lange warten lassen. Mir ging es die ganze Zeit sehr gut und währe das anders gewesen, dann hätte man sich sicherlich auch intensiver um mich gekümmert.
Lieben Gruß, Jenny