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Geburtsbericht Luis - vorsicht extrem lang

Hallo ihr lieben,
da Luis gerade mal schläft und ich keine Lust habe im Haushalt klar schiff zu machen, fange ich mal an meinen Geburtsbericht zu schreiben.

Angefangen hat alles am 18.06, da bin ich Nachts, wie so häufig aufs Klo gegangen und da hab ich dann leicht blutigen Schleim auf dem Toilettenpapier gefunden und da war ich dann erst mal etwas panisch, weil es ja immer heißt, das es dann los geht. Da ich aber keine Wehen hatte, seit ich von der Klinik heim durfte und am Mittwoch bei der FÄ der Gebärmutterhals stabil war, hab ich mich wieder stillschweigend neben meinen Schatz gelegt. Ich war dann noch 2-mal auf der Toilette und jedes Mal das gleiche Spiel. Irgendwann hab ich mich dann damit abgefunden, dass ich eben meinen Schleimpfropf verloren hab. Kann alles heißen oder eben nichts dacht ich mir.
Morgens hab ich dann meine Hebamme angerufen und es ihr erzählt. Sie meinte nur, das es eben alles oder nichts sein kann und das sich der Schleimpfropf wieder bilden kann und sie nicht denk, das es losgeht und ich soll mir keinen Kopf machen. Hab ich auch nicht, weil ich hatte die 36. ssw erreicht und das war mehr als ich mir erhofft hatte, nach Wochenlangen Couching und 2 Wochen im Klinikum. Also habe ich mich für den Tag wieder auf meine Couch verkrümelt, weil riskieren wollte ich ja auch nix.

Abends kam dann so gegen 6 Uhr mein Schatz nach Hause und ich hab mich aus der Couch geschält und wollte Abendessen machen. Es sollte Kartoffeln mit Bratwürsten und Kraut geben. Die Kartoffeln hatte ich ja schon hingestellt und die waren schon fertig. Ich hab dann meine Töpfe auf den Herd gestellt und die Bratwürste und das Kraut aus dem Kühlschrank geholt und da wurde es etwas nass in der Unterhose. Hm dacht ich mir was war das. Fruchtwasser oder doch wieder nur Ausfluss oder bin ich jetzt Inkontinent auch noch. Ich hab dann mein Schatz in die Küche geholt und ihm gesagt, dass er sich ums essen kümmern soll, weil es in der Unterhose nass ist. Ich bin dann auf die Toilette gegangen und hab mit pH-Papier getestet und es war eindeutig pH 7. Hm da hat es in meinen Kopf geklingelt. So also jetzt wird es ernst dacht ich mir. Die Entscheidung ist gefallen um 18.20 Uhr. Ich hab es meinen Schatz gesagt, er war dann erst mal nervös wie sonst was und ich hab meine Hebamme angerufen, was ich jetzt machen soll, weil Wehen waren keine da. Sie meinte ich kann da ruhig noch mein Essen essen und dann soll ich in die Klinik zum abklären, könnte ja auch sein, das es kein Fruchtwasser is. Ich hab sie gefragt, was es sonst sein soll mit dem pH-Wert und da musste sie auch zugeben, dass es nur ein Blasensprung sein kann.

Also erst mal in Ruhe gegessen und dann die letzten 3 Sachen in die Handtasche gesteckt, weil die Kliniktasche schon im Auto von meinem Schatz war. Mittlerweile kamen auch die ersten Wehen, aber gedacht hab ich mir noch nix. Wir haben uns auf eine längere Geburt eingestellt und ordentlich Energie in Form von Schocki und Fruchtmus im Gebäck gehabt. Auf der Fahrt in die Klinik so auf halber Strecke wurde es mir dann doch schon etwas anders. Da kamen die Wehen dann schon alle 8 Minuten, oder vllt doch weniger und dann auch immer gleich 2 oder 3 hintereinander. Ich hab versucht normal weiter zu atmen, dass mein Schatz keine Panik bekommt. Hab ihm nur gesagt, dass ich jetzt Wehen habe. Als wir dann 15 Minuten später im Klinikum ankamen waren die Wehen schon echt mehr als fies. Ich hab in gesagt, dass er bitte nicht so weit weg parken soll, da es sonst etwas weit ist zu laufen. Also geparkt und nur mit Handtasche zum Kreissaal geschrubbt.

Dort angekommen hatte eine etwas mürrische Hebamme Dienst. Sie fragte dann was los ist und ich hab dann gesagt, das ich einen Blasensprung habe und mittlerweile etwas fiese Wehen. Naja wir sind dann erst mal untersuchen gegangen und sie hat den Muttermund untersucht und festgestellt, das er 2 cm offen ist und sehr weit hinten. Als sie sich aus der Ecke zurückgezogen hat, kam erst mal ne riesen Menge Fruchwasser. Ok also zweifelslos ein Blasensprung. Ich durfte dann ins Wehenzimmer, da alle dachten, das es noch ewig dauert. Bekam dann ein CTG, Antibiotika wegen Blasensprung und Frühchen und da hatte schon mehr als fiese Wehen. Alle paar Minuten und immer mehrere hintereinander. Mittlerweile war es dann schon nach 20.00 Uhr. Zwischendurch wurde unser Zwerg nochmal vermessen und geschaut wegen Fruchtwasser, aber da war alles gut. Um 20.45 Uhr oder so hab ich dann ein Schmerzmittel verlangt, da es nicht mehr auszuhalten war. Ich dacht ich geh ein und das soll jetzt noch die ganze Nacht so weiter gehen. Ich war echt fertig. Wir haben dann die Hebamme gerufen und ich bekam dann ne Spritze mit Buscopan und das sollte helfen. 5 Minuten danach dachte ich mein Abendessen kommt wieder raus. Ich war nicht in der Lage aufzustehen bei den Dauerwehen und mein Schatz hat keine Spuckschüssel gefunden. Er hat dann schnell die Hebamme gesucht und die kam dann auch und hat mir eine gegeben. Spucken musste ich dann doch nicht, aber dringend nochmal aufs Klo. Bis man da endlich dort ist und wieder zurück. Ich konnte dann nicht mehr und hab Schatzi wieder zur Hebamme geschickt, das es nichts geholfen hat und ich jetzt eine PDA will. Sie hatten grad Wechsel und dann hat es doch noch etwas gedauert bis sie kam. Die beiden Hebammen unterhielten sich wegen einem Einlauf, da ich aber nicht die einzige werdende Mama war und ja nur eine Hebamme da war, hatte sie dafür keine Zeit. Zum Glück.

Naja die Nachthebamme meinte dann, das wir jetzt erst mal zwischen den Wehen (das gab es nicht mehr) umziehen in den Kreissaal (vllt so gegen 21.50), sie mich untersucht und da kam dann raus, das der Muttermund schon 9 cm auf ist und es jetzt zu spät ist für eine PDA und ich jetzt eigentlich mit pressen darf. Ich dacht mir nur hä wie jetzt, jetzt schon ich hab noch gar kein Pressdrang und endlose Dauerwehen und kaum Luft zum Atmen gehabt. Mir war zum heulen ich hab dann nur noch geschrien, sie soll weggehen. Da dachte die Hebamme ich mein sie, aber ich meinte die doofe Dauerwehe. Mein Schatz war da dann auch echt fertig mit der Welt, weil ich mich so gequält hab. Die Hebamme ist dann verschwunden um den Kinderarzt bescheid zu geben, das unser Zwerg jetzt kommt. Sie haben ihn ja schon vorgewarnt, dass in der Nacht ein Frühchen unterwegs ist. Weil der Kinderarzt da schon Feierabend hatte und wieder antreten musste. Danach kam die Hebamme mit einer FÄ wieder und dann wurde uns gesagt, was wir machen sollen. Mein Schatz sollte den Kopf halten und ich meine Beine. Naja irgendwie haben wir es dann nicht so gemacht, aber es hat auch funktioniert. Mein Schatz hat mehr geschaut wie unser Zwerg rauskam und ich hab das Beine festhalten vergessen, weil unser Zwerg so schnell rauskam. Zwei oder drei Presswehen (Hebamme war zwischendurch mal im Nachbarkreissaal, und ich dachte nur hallo der Zwerg flutscht hier grad raus, die soll bitte da bleiben) lag unser kleiner Zwerg um 22.19 Uhr vor uns und hat uns gleich mal angeschrien. Er durfte auch gleich auf meine Brust. Darauf war ich noch net vorbereitet, ich hatte ja noch oben alles an. Aber dann konnte das Kuscheln beginnen. Der Kinderarzt hat ihn kurz angeschaut und es sollte der Sensor für die Sauerstoffsättung angebracht werden. Die Hebamme hat es nicht hinbekommen, so haben wir eben ne halbe Stunde oder so ohne gekuschelt. Danach musste er dann doch mal zur Untersuchung und da hat er dann ne Infusion bekommen, weil der Blutzuckerwert nicht gepasst hat. Ich durfte dann in mein Bett umziehen zusammen mit meinen Schatz darauf warten, wieder zu unseren Zwerg gefahren zu werden. Die Hebamme musste dann auch ziemlich schnell zu den anderen, da das Baby auch raus wollte. Wir haben dann unseren Zwerg im Kinderzimmer abgeholt und er durfte mit Monitor zu mir ins Zimmer. Da war ich über glücklich. Leider hatten wir nachdem die Infusion endlich weg war, eine Gelbsucht und dann eine Trinkschwäche und so waren wir 15 Tage in der Klinik. Wir durften nur Heim, weil ich auf Flasche mit Muttermilch umgestiegen bin und er dann endlich zunahm.

Heute stille ich Luis ohne Stillhütchen und ohne zufüttern voll und Luis ist ein echtes Spuckkind geworden. Aber Speikinder sind Gedeihkinder :-)

So Ihr lieben, wer es bis hier geschafft hat, bekommt ein ganz ganz großes Eis
LG Julia
Bisherige Antworten

Re: Geburtsbericht Luis - vorsicht extrem lang

Ui soviel wollte ich gar nicht schreiben, aber kurzfassen ist irgendwie net meins.%):GIRL 101:%)

Re: Geburtsbericht Luis - vorsicht extrem lang

Ach mensch, das Eis hat gut geschmeckt!

Liest sich doch ganz gut. Alles in allem sehr ähnlich zu meiner Geburt, nur das ich zwischen Blasensprung und Einleitung den Tag hatte, wo nichts passierte. Aber ab Einleitung dann wieder ähnlich. Auch das mit der Gelbsucht und der daraus resultierenden Trinkschwäche. Bei uns im Krankenhaus hat er nur gleich die Flasche bekommen (und nach etwa 5 Tagen auch nur noch mit Muttermilch), die Magensonde wurde nur genutzt, wenn er mit der Flasche nicht genug getrunken hatte (was meist der Fall war, wenn ich ihn vorher angelegt hatte, dann war er einfach zu kaputt :SORRY:).

Darf ich fragen, wie lange es bei dir gedauert hatte, bis du auf Flasche und andere Hilfsmittel verzichten konntest? Das hatte bei uns nach Entlassung (mit 12 Tagen) noch weitere 13 Tage gedauert. Aber wie man sieht, irgendwann schaffen sie es alle :OK:.

Re: Geburtsbericht Luis - vorsicht extrem lang

Hallo,

Die trinkschwäche kennen wir auch zu gut. Luis war auch immer total platt. Bei uns gab es zuerst Brust und dann oft magensonde. Wobei bei der Brust über ein schläuchchen auch oft noch zugefüttert wurde. Die Flasche gab es erst als ich es körperlich nimmer geschafft habe mit dem stillen abpumpen und Co. Und zu wenig Milch hatte ich auch immer. 

Zuhause wurde das dann. Wir haben noch Ca 3 Wochen gebraucht, Weil Luis die Brust ohne stillhütchen immer angeschrien hat was das zeug hält, wenn er sie Net sofort richtig in Mund bekommen hat. Und da war es dann wieder aus und das stillhütchen musste wieder ran. Irgendwann hatten wir es nur noch nachts und auf einmal wollte er die Brust mit stillhütchen nicht mehr. Luis is echt vom Charakter so wie ich, richtig bockig sobald es Net nachm Kopf geht. %)

LG Julia 

Re: Geburtsbericht Luis - vorsicht extrem lang

Stillhütchen wollte ich auch schon ausprobieren. Hatte von einer Stillberaterin welche geschenkt bekommen (war gleichzeitig die Verleiherin der Pumpe und wohnt zufällig nur ein paar Straßen weiter), aber an dem Abend, wo sie zum Einsatz kommen sollten, ging Dominik auf einmal wieder an die Brust und hatte soviel getrunken, dass er nur noch ein bisschen aus dem Fläschchen trinken wollte, welches ich vorher schon warm gestellt und wo ich extra viel rein getan hatte. Vorher hatte er die Brust immer nur angeschrien, wollte nicht mal ran. Hatte sich immer total steif gemacht oder toter Mann gespielt... Und ich hab dazu nur geheult, weil ich sein Geschrei kaum ertragen konnte, weil's ja so viel einfacher wäre, ihm gleich das Fläschchen zu geben, wenn er doch Hunger hat. Aber mein Mann hat mich davon abgehalten. Wenn der nicht so konsequent immer gut zugeredet hätte, hätte ich es mit dem Abpumpen auch früher aufgegeben und ich würde heute nicht stillen. Dabei war bei mir immer genug Milch da. Nur das Abpumpen ist ja echt ne Belastung für die Psyche... lange macht man das nicht mit.

Re: Geburtsbericht Luis - vorsicht extrem lang

Hallo Julia, 

toller Bericht, danke das wir teilhaben durften!:-)

liest sich trotz allem wie ne schöne Geburt.....siehst du das auch so? 

Und toll wie ihr und auch Luis das danach gemeistert habt und jetzt sogar vollstillt! :THUMBS UP:

Auf das sich Luis weiter so toll macht! 

FranCo

Re: Geburtsbericht Luis - vorsicht extrem lang

Also am Anfang waren wir total überrumpelt, weil es so schnell ging. Aber jetzt im nachhinein denke ich, das es mehr als eine schöne gebiert war. Weil alles ging schnell, keine großen Verletzungen und ich war danach gleich wieder fit. 

LG Julia 

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