Längerer Geburtsbericht Isabella und Valentin - BEL
wie ihr von Anne erfahren habt, kamen am 24.06. unsere Zwillinge zur Welt. Irgendwie hab ich noch nicht geschafft, den Geburtsbericht zu schreiben. Die beiden haben sehr viel Hunger ;-)
Ich vermute, der Bericht meiner schönen Geburt wird etwas länger.
Vorinformation: Isabella saß in BEL, Valentin lag quer darüber.
Alles fing am 23.06. an. Am Vormittag hab ich noch zu meinem Mann gesagt, dass er morgen wahrscheinlich nicht mehr in die Arbeit muss. Allerdings hab ich das als Scherz gesagt. Um ca. 21.15 Uhr war ich auf der Toilette und hab bemerkt, dass mein Schleimpfropf abgeht. Voller Freude hab ich das meinem Mann mitgeteilt, der daraufhin nervös wurde. Ich hab ihn dann beruhigt und gesagt, dass es in den nächsten Stunden bis Tage losgeht. Wir haben auch besprochen, dass wir das Klinikum bitten, die Einleitung auf Mittwoch zu verschieben (geplant war Dienstag), um den Kindern einen Tag mehr Zeit zu geben, sich selbst auf den Weg zu machen.
Ich hab mir dann einen Yogi-Tee gemacht, mich wieder auf die Couch gelegt und wir wollten den Tatort fertig anschauen. Ca. 15 Minuten später hörte und spürte ich ein starkes "Plopp" und wusste sofort, was los ist. Blasensprung. Nach ein paar Sekunden hab ich was nasses gespürt, mich von der Couch gerollt und auf den Boden gelegt. Mein Mann ist dann sehr nervös geworden und hat mich gebeten, nicht sofort den Krankenwagen zu rufen. (Musste liegend transportiert werden wegen den Zwillingen und BEL) Er muss noch den Sonnenschirm verräumen, Zähne putzen, usw. Er brachte mir Handtücher und wuselte dann im Haus rum. Ich lag am Boden, lachte und schrieb WhatsApp Nachrichten :-) Nach ein paar Minuten hab ich dann den Krankenwagen gerufen, der ca. 15 Minuten später da war. Die Fahrt war ganz witzig, dauerte etwa 40 Minuten, mein Mann ist im Auto hinterher gefahren. Im Krankenwagen haben die Wehen begonnen und sich innerhalb einer halben Stunde von 8 Minuten auf 5-6 Minuten verkürzt.
Im Klinikum angekommen (ca. 23 Uhr) kam ich in den Aufnahmeraum und wurde ans CTG angeschlossen. Die Wehen wurden stärker und ich musste sie schon veratmen. Die Hebamme hat dann meinen Muttermund untersucht und davor noch gemeint, dass es gut sein kann, dass ich noch auf die Station kann. Dann kam die Überraschung: 2-3 cm, Mumu sehr weich, der Po unseres Mädchens ist fest in meinem Becken und ich durfte aufstehen. Ich hab mich dann noch für einen kleinen Einlauf entschieden. Danach ging's weiter in dem Kreissaal. Dort angekommen wartete eine Hebamme auf mich und ich bin etwas erschrocken, weil hinter dem Kreisbett ganz viele Geräte standen. Die Hebamme erklärte mir, dass das alles von der Anästhesie ist und sie auf Nummer sicher gehen wollen (ich vertrage ein paar Narkose- und Schmerzmittel nicht, hatte bei meiner Blinddarm OP vor 11 Jahren einen Atemstillstand).
Mittlerweile waren die Wehen stärker geworden und mein Mann musste herhalten. Irgendwann kurz darauf wurde der Muttermund untersucht und die Hebamme war überrascht: 5-6 cm. Mittlerweile war es ungefähr Mitternacht.
Gegen halb eins fragte ich nach Schmerzmittel, weil die Wehenspitzen sehr schmerzhaft waren. Die Hebamme bot mir u.a. Lachgas an, allerdings musste sie das mit der Anästhesie abklären. Fast eine Stunde später kam das ok. Ich weiß allerdings nicht, ob es mir geholfen hat, zwei Mal wurde mir schwindlig.
Die Abstände zwischen den Wehen wurden sehr schnell immer kürzer, ich hatte kaum Wehenpausen und die Wehen wurden schnell immer stärker. Gegen 2 Uhr untersuchte mich die Hebamme erneut: 9-10 cm. Daran kann ich mich aber nicht wirklich erinnern. Auf jeden Fall wurde mir dann das Lachgas weggenommen, die Hebamme drückte einen Knopf und schon kamen die Ärztin und der Oberarzt. Jetzt kommt das einzig nicht schöne. Die Ärztin hat ohne uns bescheid zu geben einen Dammschnitt gemacht, noch bevor ich pressen durfte. Davon wurde auch im Geburtsplanungsgespräch nichts erwähnt. Ich wurde an den Wehentropf gehängt und schon ging's los. Nach wenigen Presswehen und ca. 20 Minuten später kam Isabella auf die Welt. Sie wurde mir kurz auf die Brust gelegt und dann zu den Kinderärzten gebracht. Dann wurde ein kurzer Ultraschall gemacht, der Wehentropf hochgedreht, die Ärztin hat die zweite Fruchtblase zum Platzen gebracht (und wurde dabei komplett nass), der Oberarzt legte sich auf meinen Bauch und mit der nächsten Presswehe kam 6 Minuten später Valentin zur Welt, ebenfalls in BEL. Er wurde mir kurz gezeigt und dann ebenfalls zu den Kinderärzten gebracht. Danach erfuhren wir, dass bei Valentin die Herztöne abgefallen sind und er deshalb schnell auf die Welt kommen musste. Das ist aber normal, das wurde uns schon im Vorgespräch gesagt.
Isabella kam schnell zurück, Valentin wenig später im Wärmebettchen und mit Überwachung der Sauerstoffsättigung. Die Plazenta kam kurz danach und dann wurde ich noch genäht. Lasst Euch dafür auf jeden Fall nochmal eine Betäubungsspritze geben!
Insgesamt hatten wir eine echt schöne und überraschend schnelle Geburt. Wir haben alle anderen Frauen bis auf eine überholt und waren danach Klinikgespräch. Zwillinge in BEL ohne Schmerzmittel/PDA nach 2,5 Stunden im Kreissaal entbunden.
Laut den Ärzten und Hebammen haben u.a. Himbeerblättertee, Akupunktur und der Sport vor der Schwangerschaft die Geburt positiv beeinflusst. Sie meinten auch, dass meine entspannte Einstellung und der Wille, sie natürlich zur Welt zur bringen, viel gebracht hat.
Ich kann Euch nur ermutigen! Vertraut Eurem Körper und geht entspannt an die Geburt ran. Dann schafft ihr auch das, wovor andere zurückschrecken. Ich hab versucht, nach jeder Wehe zu lächeln (Empfehlung aus dem GFK), vielleicht hat das auch geholfen.
Unseren beiden Kleinen geht's super, keine Auffälligkeiten, auch ihre Becken sind vollkommen in Ordnung, sie wurden in der Klinik komplett durchgecheckt.
Mittlerweile haben wir uns gut daheim eingelebt und überglücklich :-) Ich stille beide voll, beide nehmen zu und sind echt brav. Nur wenn's ums Essen geht, ist v.a. bei Valentin der Spaß vorbei ;-)
Die Geräte sämtlicher Ärzte haben das Gewicht falsch geschätzt. Isabella sollte kompakt und schwer und Valentin lang und dünn sein. Und was ist: Nur die Größe stimmte :-)
Isabella Maria, 24.06.2019, 2.26 Uhr, 2340 g, 50 cm, Kopfumfang 33 cm
Valentin Josef, 24.06.2019, 2.32 Uhr, 2850 g, 53 cm, Kopfumfang 33 cm
Falls ihr Euch wegen den Namen wundert: Josef heißen beide Opas, Maria heißt die eine Oma mit erstem und die andere Oma mit zweitem Namen, außerdem heißen die Uromas Maria und ich selbst auch mit zweitem Namen Maria :-)
Zum Abschied aus dem Kreissaal meinten die Hebammen und Ärzte: Wenn wir nochmal ein Kind bekommen, soll ich bitte gleich losfahren, da wir eine gute halbe Stunde ins KH brauchen und wer weiß, wie schnell die Geburt dann geht ;-)
Re: Längerer Geburtsbericht Isabella und Valentin - BEL
Vielen Dank für diesen langen und ausführlichen Bericht!
Und zur Geburt deiner Zwillinge!
Es ist wirklich bewundernswert wie du das gemacht hast. Beide in BEL entbinden und dann so zügig und ohne Komplikationen. Das ist so schön zu hören und gibt einem wirklich Zuversicht für die eigene Geburt.
Re: Längerer Geburtsbericht Isabella und Valentin - BEL
Schön, es hier auch nochmal zu lesen Deine beiden Wunder sind echt fix gekommen und die entspannte Einstellung mit der Geburt hat bei mir auch geholfen. Ich denke, je mehr Angst man hat, desto schwerer wird es. Ich hab bei mir ganz viel Urvertrauen und ein richtiges Bauchgefühl festgestellt, wie du es auch beschreibst ("Ich lag auf dem Boden, hab gelacht und WhatsApp geschrieben.)
Aber den uninformierten Dammschnitt find ich echt heftig
Re: Längerer Geburtsbericht Isabella und Valentin - BEL
Re: Längerer Geburtsbericht Isabella und Valentin - BEL
Ich kann übrigens nur bestätigen das es jedesmal schneller geht. Nr 1. brauchte damals von der ersten Wehe bis sie da war 3 std. Nr.2 dann nur noch 40 min und Nr. 3 keine 20min .. ;) , bei eurem Anfahrtsweg würde ich mich dann auch beeilen
Kuschelt noch schön!
Re: Längerer Geburtsbericht Isabella und Valentin - BEL
Spannende und schnelle Geburt. Klingt super gelassen und zufrieden.
Schade, dass dich niemand vor der Geburt informiert hat, dass Dammschnitte uninformiert während der Geburt gemacht werden. Uns wurde es im Geburtsvorbereitungskurs erzählt und von meiner Hebamme, das ist üblich so, da es während der Geburt kaum möglich ist lange zu informieren darüber und es für Verkrampfungen oder Angst bei der Frau sorgen kann.
Und Respekt, dass du beide voll stillst. Da bekommst du sicher nicht viel Schlaf.
Genieße die Zeit. Und weiterhin alles Gute.
Re: Längerer Geburtsbericht Isabella und Valentin - BEL
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