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Johannas langer Geburt

So ihr Lieben,

endlich komme ich auch mal dazu, meinen Bericht zu tippen, während die Eule schläft. Der Bericht ist nach 25h Wehen auch etwas länger/ausführlicher.

Eigentlich hatten wir ja erst am 9.7. Termin und ich hatte mir nichts sehnlicher gewünscht, als dass wir nicht über Termin gehen. Lieber ein paar Tage früher und scheinbar hat Johanna das dann auch sehr ernst genommen ;-)

Am 26.6. war ich noch zur Akupunktur und hab von der Hebamme Wehentee bekommen unter der Aussage, sie liegt gut, muss aber noch ein Stück ins Becken rutschen. Vor Ende nächster Woche wird sich da nichts tun und ich solle den Tee erst Do oder Fr trinken. Gesagt, getan - erst mal nur weiter mit Himbeerblättertee und Bauchmassage.

Sonntag um 4 wachte ich - ausnahmsweise vor den Vögeln draußen - auf und hatte plötzlich das Gefühl, jetzt ist was anders. Zu den bekannten tw periodenähnlich ziehenden Übungswehen hatte ich in den Rücken ausstrahlende Schmerzen. Gut, Senkwehen vielleicht, dachte ich und versuchte (erfolglos) weiter zu schlafen. Um 7 wachte mein Mann wegen der Wärme auf. Ich sagte erst mal nichts und ging nicht mit an den See schwimmen, sondern blieb noch liegen. Die Schmerzen kamen und gingen unregelmäßig, aber um 9 waren sie immer noch da und wurden deutlicher. Ich ging also in die Badewanne, um zu testen, ob es "echte" Wehen sind. Erst mal war alles weg und ich war überzeugt, dass es Senk-/Übungswehen waren. Aber nur eine halbe Stunde, dann ging es wieder los. Als mein Mann mich anrief, ob ich noch baden komme, erzählte ich ihm vom Verdacht auf Wehen. Bis 13 Uhr ließ sich alles gut aushalten, ich dokumentierte die Häufigkeit, Abstände und Länge der Wehen mit ca alle 10min. Alles im Lot also bis jetzt, doch dann stieg die Intensität deutlich, bis 15 Uhr sank der Abstand auf alle 5-7 Minuten. Meine Hebamme war nicht erreichbar, weil im Dienst, also fuhren wir in die Geburtsklinik.

Dort angekommen hatte ich alle 3-5 min Wehen und es wurde ein CTG geschrieben. Darauf waren sie der Hebamme noch zu unregelmäßig, GMH war auf 2cm verkürzt und MuMu 1cm. Sie meinte, es wäre ein netter Anfangsbefund, aber bei einer Erstgebärenden könne das alles oder nichts heißen. Wir könnten ja nochmal nach Hause. Ich verneinte die Option wegen Fahrtweg (tolles Wetter ist abends eine Katastrophe, wenn man vom See Richtung München will...!). Also schickten sie uns 17 Uhr was essen und spazieren gehen, ich solle 19 Uhr zur Kontrolle kommen. Aber solange schafften wir es gar nicht, kurz nach 18 Uhr zog ich mit meinem Mann unter Wehen ca alle 2-3min zurück in den Kreissaal ans CTG. Siehe da, Wehen wurden stärker und langsam regelmäßig. Aber überzeugt war die Hebamme dann erst vom Tastbefund: GMH verstrichen, MuMu 2cm offen. DIrekt im Anschluss ging auch der Schleimpfropf ab. Also sprachen wir über meinen Geburtsplan und ob ich Schmerzmittel wolle.

Zunächst ging es in die Badewanne, was aber irgendwie nur unangenehm war, weil ich nicht richtig in den 4-Füßler-Stand kam, um die Wehen gut zu veratmen. Also raus und Schmerzzäpfchen. Kein Erfolg... Inzwischen kamen die Wehen schon ziemlich stark alle 2 Minuten. Ich zog also 21 Uhr um ins Wehenzimmer, bekam den Schmerztropf, Tastbefund MuMu 3cm. Der Schmerztropf wirkte ebenfalls gar nicht und ich rauscht mittlerweile direkt von einer in die nächste heftige Wehe ohne Pause. Zwischenzeitlich konnte ich nicht mal mit der Hebamme reden und wie besprochen bat mein Mann für mich nun um die PDA, die ich dann 22 Uhr nach Umzug in den Kreissaal bekam. Ich sage euch, ich danke dem Herrn da oben für die Erfindung der PDA! Es war ein Segen, mal etwas Ruhe zu bekommen, eine Verschnaufpause, denn inzwischen hatte ich mich durch die heftigen Schmerzen mehrfach übergeben und mir ging langsam die Energie zur Neige. Nicht zuletzt auch, weil ich durch die Hitze die vergangenen 3 Tage kaum mehr geschlafen hatte... Damit die Geburt nun trotz PDA gut weiter ging, kam ich an den Wehentropf bei 4cm MuMu. 22:30 Uhr platzte die Fruchtblase, 2 Stunden später hatten wir einen MuMu von 6cm. Nun begann die Austreibungsphase und der Kopf rutschte richtig ins Becken, ich spürte die Wehen wieder, aber nur als Druck. Das konnte ich gut veratmen, vor allem nach etwas Schlaf in der Zwischenzeit.

Um 2:00 Uhr hatte der Kopf schon fast den Weg geschafft, der MuMu war 9cm offen. Ihr Herz schlug nun etwas schneller als normal, wodurch die Ärztin schon etwas früher dazu kam, aber nicht intervenierte. 3:30 War der Muttermund volständig geöffnet und der Kopf zeigte sich langsam. Nun setzten um kurz nach 4 Uhr die Presswehen ein, ich war schon völlig am Ende meiner Kräfte und versuchte nochmal alles zu mobilisieren. Als kleine Hilfe bekam ich Oxitocin, da die Wehen nicht lang genug waren. Trotzdem schaffte ich es nicht ganz, sodass die Ärztin mit Druck auf den Bauch mitschob. Das war ehrlich gesagt das Schlimmste... Es tat wahnsinnig weh und mir war ja schon schlecht... Aber so konnten wir der Eule die Saugglocke ersparen und um 4:56 Uhr rutschte Johanna mit einem guten letzten Schuss Fruchtwasser heraus. Gesund und munter schrie sie kräftig und ich war sooooooooo stolz! Endlich geschafft. Nach 2,5 Jahren Kinderwunsch und 2 Fehlgeburten war sie endlich da, alles war dran und sie war ein perfektes Neugeborenes. Ich kann euch gar nicht sagen, wie viel Glück, Dankbarkeit und Liebe mich in diesem Moment durchströmten. :IN LOVE:

20min später war die Nachgeburt da, ich wurde noch wegen eines Scheidenriss genäht und wir durften kuscheln. Mein Mann war eine riesen Unterstützung und er ist so ein stolzer und toller Papa, ich hätte es mir nicht besser wünschen können.

Die Tage im Krankenhaus fand ich recht anstrengend, obwohl ich mich wahnsinnig gut betreut gefühlt habe und den Schwestern und Pflegern außerordentlich dankbar bin. Leider kann ich Johanna nicht klassisch stillen und anlegen, weil sie mich sofort wund und blutig gesaugt hat - sie hat einen wahnsinnigen Zug! Aber mit Hilfe der Schwestern kann ihr ihr mit der Pumpe Muttermilch füttern, das klappt sehr gut. Ich hoffe, dass wenn die Brustwarzen dann verheilt sind, dass ich sie dann anlegen und stillen kann. Aber wenn nicht, dann pumpe ich weiter, hauptsache sie bekommt den guten Stoff ;-) Wir sind seit Donnerstag zu Hause und ich bin so froh darum! Mein Mann muss sich noch etwas umstellen, weil er ja nicht die ganze Zeit im KH war und so noch recht erholsame Nächte hatte, aber sie schläft inzwischen gut und ich bin ehrlich gesagt froh, wenn er sie nachts dann auch füttert und wickelt, während ich pumpe. Mit der Naht hatte ich ziemlich Probleme, weil zwar kaum genäht werden musste, aber dafür an einer sehr empfindlichen Stelle, was beim Sitzen noch ziemlich weh tut.

Alles in allem bin ich sehr glücklich, denn ich hatte für mein Empfinden eine schöne Geburt und bin dem tollen Klinikpersonal sehr dankbar. Johanna bereichert jede Sekunde, selbst wenn der Terrorkrümel in ihr durch kommt. Aber wenn sie dann so süß schaut oder auf meiner Brust schläft... :GIRL 039:Wir genießen es total, zu Hause zu sein und kuscheln ganz viel. Auch unsere Hundedame ist echt entspannt. Und die Wochenbettproblemchen kriegen wir sicher auch bald aus der Welt ;-)

Bisherige Antworten

Re: Johannas langer Geburt

Ein sehr schöner Bericht!
Das mit dem Sitzen kenn ich, bei mir hatte sich an der Naht noch ein Hämatom gebildet, weswegen ich bis gestern Schmerzmittel genommen hab. Sitzen war bis vor kurzem deswegen kaum möglich, aber das geht auch vorbei :-)

Re: Johannas langer Geburt

Ohje, da hat sich eure Johanna ja ganz schön bitten lassen aber hauptsache es geht euch gut.

Viele Grüße
Caro

Re: Johannas langer Geburt

Hallo Anne! Ich schleiche mich mal ein ;-)
Falls du Tipps für die wunden Brustwarzen brauchst: Ich hatte fast 6 Wochen lang Probleme mit den Brustwarzen. Bei mir hat Lasern und Bepanthen geholfen!
Lg Eva

Re: Johannas langer Geburt

Hallo Anne, eiin schöne Bericht. Freut mich dass es im Großen und Ganzen so lief wie du dir das gewünscht hast.

Nach 2 Fehlgeburten werde auch ich einfach nur happy und dankbar sein den kleinen Krümel im Arm haben zu dürfen. Ich kann das absolut nachvollziehen!

LG und noch eine wundervolle Kennenlernzeit :)

Re: Johannas langer Geburt

Danke für den langen Bericht. Auch wenn es lang und kräftezehrend war, klingt es ja nach einer guten Geburt und ich freu mich sehr, dass ihr euer Glück nun in den Händen halten dürft. Und ich wünsch dir gute Besserung für die Brust und die Geburtsverletzung, so dass du es vollkommen geniessen kannst

Re: Johannas langer Geburt

Sorry für die verspätete Reaktion. War ein bisschen untergetaucht. Alles Gute nochmal für euch und schön, dass es euch gut geht. Hast du es mal mit stillhütchen probiert. Die nehme ich nach Absprache mit der Hebamme, um Wunde stellen heilen zu lassen. Derzeit eine Brust ohne, eine mit, bis der Riss wieder heil ist

Re: Johannas langer Geburt

Huhu anne,
Ich gratulliere dir herzlich zu euren kleinen Eule Johanna.
Ich fühle mit dir, was das pumpen angeht, hatte ich beim großen auch gemach, von 3-6monat, damit er noch mumi bekommt.
Schön, dass es euch so gut geht.
Die kleinen wissen schon genau wie sie einen um den finger wickeln. ;-)
Genießt die zeit, die ist soooo schön.
Endlich ist man eine kleine Familie.

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Pati
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