Geburtsbericht Becky 26.06.
hier noch mein geburtsbericht. Er ist etwas länger, da es mir auch hilft ein bisschen den Schrecken zu verarbeiten. Ich verstehe daher, wenn der ein oder andere ihn nur überfliegt. ;-)
Wir hatten unglaublich großes Glück. Das kann ich gar nicht in Worte fassen. Ich bin sehr dankbar und weiß nun einmal mehr, dass man Gesundheit nie für selbstverständlich hinnehmen sollte.
Wie ihr wisst hatte fünf Tage vor Geburt schon täglich Wehen und war auch im Krankenhaus. Das hat schon viel Kraft gekostet, weil die Abstände teils auch wieder alle 10 Minuten waren. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass das nur senkwehen waren und hatte gehofft, dass die Geburt bald losgeht.
Mittwochnacht sind wir dann in die Klinik. Mein Freund war sehr unsicher, ob es nun wirklich soweit ist und nicht wieder falscher Alarm. Als ich dann jedoch schon lauter schrie etwas, begriff er es auch. Dort angekommen hatte ich direkt 10 cm geöffneten Muttermund. Nach einer Stunde platzte die fruchtblase und alle sagten dass er in 2-3 Stunden da ist. Nach dem Platzen zog sich der MuMu zurück auf 7 cm. Die Hebi sagte, das liege am verringerten druck und kann schon mal passieren. Auch eine PDA hab ich irgendwann von Ihnen empfohlen bekommen, da sie sagten, dass ich zusammen mit den letzten Tagen einfach zu erschöpft war. Das machten wir dann auch und es half in jedem Falle für die nächste Zeit, auch wenn wir dann an den wehentropf mussten.
Wir haben alles probiert, aber irgendwie hakte es. Jegliche Positionen der Lagerung. Da seine Herztöne unter den Wehen immer wieder zurückgingen, kontrollierten sie über seinen Kopf regelmäßig den pH wert. Immer wieder haben sie versucht, dass Köpfchen noch tiefer reinzubekommen. nach 8 Stunden Kreißsaal haben sie dann entschieden einen Notkaiserschnitt machen, da Herztöne schlecht unter den Wehen und er schief im Becken war. Grundsätzlich muss man dem KH ein großes Lob ausstellen. Alle waren sehr nett und haben bis zum Schluss versucht, das Kind natürlich zu holen.
Vor der OP waren aber alle entspannt. Alles Standard sagten sie. Beim Kaiserschnitt hat der Oberarzt ihn dann leider nicht sofort rausbekommen, weil er festhing ä, die Nabelschnur um den Kopf hatte und ich immer noch Wehen hatte, die zusätzlich laut Arzt dagegen drückten. Auch seine Herztöne reagierten weiterhin. Da kippte dann die Stimmung im Kreißsaal. Alles wurde lauter und hektischer. Der Arzt zerrte dann an mir herum, um das Baby rechtzeitig herauszubekommen, bevor es Schäden davon tragen würde. Aber nichts half. Er steckte fest verkeilt im Becken.
Deshalb musste die Gebärmutter mehr geöffnet werden als üblich (T-Schnitt). Er zog ihn dann mit viel Mühe an den Beinen raus. Hat bestimmt fast 15 Minuten gedauert. Der Oberarzt meinte so fest verkeilt hatte er das das letzte mal so extrem vor sieben Jahren. Nach unendlich langen ziehen hatte er ihn dann rausbekommen. Für uns die schlimmsten Minuten überhaupt. Schon beim Gedanken daran kommen mir wieder die Tränen. Wir beide, mein Freund und ich so hilflos hinter dem Tuch im so. Ich habe meinen noch nie weinen sehen. Er ist sonst eher der kernige Typ. Und da sah ich ihn in Tränen aufgelöst, weil wir nicht wussten, was los ist. Ich selbst zitterte so stark am Oberkörper, dass mich permanent zwei op Schwester beruhigt haben. Im OP war dann doch ein rauher Ton, da alle wussten, dass es schnell gehen muss, Als er raus war schrie er auch nicht und mein Freund fragte, ob es ihm gut ging. Da sagten sie ehrlich, dass sie das noch nicht wissen und er dringend schnell zur Kinderärztin müsste. Wir hatten so Angst beide.
Aber dann das erlösende schreien und auch die Kinderärztin, die meinen Freund zu sich holte. Er hatte wohl auch immer 100 Prozent Sauerstoffsättigung. Und das erstmal ausgebliebene schreien erklärte uns der Oberarzt später damit, dass er einfach nicht direkt die Kraft dafür hatte. Danach ging es ihm aber super. Ph wert war auch super.
Der Oberarzt kam später nochmal zu uns und hat sich 20 Minuten genommen, um uns alles zu erklären. Wie durch ein Wunder wurden dadurch keine meiner Organe beschädigt. Es passiert wohl häufig durch das rabiate greifen, dass Niere, Blase oder Harnwege der Frau verletzt werden. Wurde daher noch gecheckt per US später. Auch kilian ist heil geblieben. Direkt nach der Geburt haben sie bei ihm auch noch einen US vom Kopf gemacht. Auch da nichts auffällig und keine Blutgerinnsel. Nur ein paar kleine blaue Flecken an Schulter und Kopf. Der Arzt sagte jedoch, dass der kleine zwar einen schweren Start hatte, aber unglaublich viel Glück, eine natürliche erzwungene Geburt hätte sicherlich entweder Sauerstoffmangel und/oder spätere bewegungsschäden/ Lähmung der Schulter oä hervorgerufen. Wir hatten also viel Glück und sind sehr dankbar ❤️❤️
Tut mir leid für den langen Text. Müsste es mal loswerden.
Lg
Re: Geburtsbericht Becky 26.06.
Das tut mir sehr leid für dich / euch , dass ihr so etwas durchstehen musstet.
Sei froh , dass alles zum Schluss gut gelaufen ist ...da kann man wieder dankbar sein und sieht, dass nichts normal ist oder als vorausgesetzt werden kann .
Es ist ein Wunder , und man muss dankbar sein, wenn man ein gesundes Baby nach 40 SSW im Arm halten darf.
Ich habe sehr viel Respekt vor der Geburt...das hast du mir heute morgen wieder gezeigt !
Ich wünsche euch alles Gute, genießt die tolle Zeit :-) ich habe noch ca 7 1/2 Wochen.
LG Tamara
Re: Geburtsbericht Becky 26.06.
Re: Geburtsbericht Becky 26.06.
Re: Geburtsbericht Becky 26.06.
Hey Becky, danke für deinen ausführlichen Bericht.
Das muss wirklich schwer für euch gewesen sein, so hilflos da zu stehen und nur abwarten und zugucken zu können. Zum Glück ist alles gut gegangen! Ich hoffe ihr konntet/könnt das erlebte gut verarbeiten.
Re: Geburtsbericht Becky 26.06.
*Einschleich*
Herzlichen Glückwunsch zu dem kleinen Kilian und trotz der schlimmen Geburt eine wunderbare Kuschelzeit voller Liebe und Dankbarkeit.
Re: *Einschleich*
Re: Geburtsbericht Becky 26.06.
Re: Geburtsbericht Becky 26.06.
Re: Geburtsbericht Becky 26.06.
Liebe Becky,
fühl dich ganz doll gedrück! Auch mir kamen die Tränen bei deinem Geburtsbericht. Es tut mir sehr Leid zu hören, wie schlimm die Geburt für euch gewesen ist. Wir können echt dankbar sein, dass man heutzutage Dank der Medizin so viele Möglichkeiten hat. Das wichtigste ist, dass ihr in guten Händen seid und alle beide das ganze unbeschadet überstanden habt. Jetzt kuschelt fleißig und erholt euch von dem erlebten. Das mit dem Folgekaiserschnitt ist wirklich blöd. Kann total verstehen, dass ihr das erstmal schlucken müsst. Das ist auch ein Grund warum ich so eine Angst vor einem KS habe. Aber in eurem Fall war es auf jeden Fall das Beste und immerhin könnt ihr noch weiter planen
Ich wünsche euch dreien alles Gute!!!!
Re: Geburtsbericht Becky 26.06.
Re: Geburtsbericht Becky 26.06.
Liebe Becky,
wahnsinn, was du erlebt hast! Aber ich lese bei dir auch ganz viel Stärke heraus, die dir in der nächsten Zeit helfen wird! Du kannst stolz sein, dass du es geschafft hast und deinen kleinen Kilian nun endlich zum kuscheln hast. Ich wünsche euch alles erdenklich liebe und hoffe, dass du bald alles verarbeitet hast. Manchmal spielt das Schicksal uns eben mit, aber deswegen dürfen wir nicht aufgeben und den Kopf in den Sand stecken, denn das Leben ist zu schön - das beweist du mit deinem fast-Schlusssatz "Wir hatten also viel Glück und sind sehr dankbar ❤️❤️" im Bericht auch ganz deutlich.
Re: Geburtsbericht Becky 26.06.
Re: Geburtsbericht Becky 26.06.
Re: Geburtsbericht Becky 26.06.
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