Hallo zusammen,

am Samstag morgen kuschelte ich mich morgens nochmal an meinen Schatz und freute mich auf ein leckeres Frühstück. Als ich ins Bad ging merkte ich etwas schwallartig an meinen Beinen entlang laufen. Dunkelrotes, dann hellrotes Blut! Und es hörte nicht mehr auf.

Wir eilten ins Klinikum und dort stellten die Ärzte fest, dass neben den blutigen Ausfluss auch Fruchtwasser bei war. An dem Tag war ich SSW 32+5 und sofort wurde mit der Lungenreifung und Tokolyse begonnen um die Wehen zu hemmen und die Kleinen auf eine mögliche vorzeitige Geburt vorzubereiten.

Zwei Tage vergingen mit zahlreichen CTGs, bangen und hoffen.

Am Montag wurden dann mittags die Tokolytika abgesetzt. Man meinte im Falle, dass die Wehen wieder Fahrt aufnehmen würden, wären die Kinder bereit ( beide um die 2000 g, beide SL) und ansonsten würde ich einfach weiter im Krankenhaus bleiben zur weiteten Beobachtung.

Erleichterung, denn die Wehen blieben aus,... Dafür verschlechterte sich mein Zustand. Ich bekam Brustschmerzen, Hustenanfälle und die Sauerstoffsättigung in meinem Blut sank zügig. Lungenödeme. Die Ärzte entschieden sich, rasch zu handeln. Kaum 10 min später lag ich im OP aufn Tisch und wurde ins Land der Träume geschickt.

Als ich aufwachte wurde ich durch endlose Flure zur Intensivstation gefahren, wo ich erst einmal an irgendwelchen Atemmasken hing. Zwei Tage verbrachte ich dort, wo ich mit entwässernden Medikamenten wieder aufgepäppelt wurde. Von meinen Kindern konnte ich nur Fotos sehen, die mir mein Schatz und das Klinikpersonal für mich gemacht haben. Ich war traurig und vermisste meine Kinder sehr.

Heute wurde ich nun endlich verlegt und durfte dann auch zum ersten Mal unsere beiden Mädchen besuchen und auf die Brust nehmen. Ich habe geheult ohne Ende. All die Tage fühlten sich schrecklich an. Ich war schwanger und war es plötzlich nicht mehr und durfte nichts in den Armen halten, obwohl mein Bauch plötzlich so leer und ohne Leben war.

Unseren beiden Mädels geht es den Umständen gut. Sie sind nun auf der Frühchenstation, werden aufgepäppelt und liegen in ihren Wärmebettchen. Mein Mann hat schon in den vergangenen Tagen die Kleinen viel besucht und "gekänguruht". Heute durfte ich das erste Mal mitmachen und habe Nora, unsere Große, über zwei Stunden bekuschelt, während mein Mann mit Marlene kuschelte. Da ich immer noch nicht ganz fit bin, konnte ich beim Windel wechseln nicht hilfreich sein, aber die Flasche konnte ich geben.

Die beiden Lütten sind so niedlich und ich bin nun glücklich auch für sie endlich sls Mama da sein zu können... Es war echt ein beschissener Start für uns alle. Aber ab jetzt kann es ja nur noch besser werden!

Ich hätte echt nich gedacht, dass ich die allererste sein würde, die in der Juli-August-Runde ihre Babys bekommt. Ich hoffe alle anderen hier lassen sich noch viel Zeit und haben wirklich schöne und intensive Geburtserlebnisse. Toi-toi-toi