Hallo

da ist aber gut was los bei dir und deinen Zwillingen . Meine Cousine hat auch Zwillinge bekommen letztes Jahr, bei ihr kommt auch keine Langweile auf.
Ich bin jetzt in 12 + 2 und langsam legt sich die Übelkeit, aber die ersten Wochen waren schon anstrengend -wenn auch nicht so nervenaufreibend wie bei dir.
Wir haben nächste Woche in der Klinik einen Termin zum Erstsemester Screening und wollen mal sehen ob alles gut ist mit dem Würmchen. Wenn nicht, stellt sich auch die Frage eine FU machen zu lassen, aber da hab ich wirklich Respekt vor. Da kann ja noch einiges schief gehen. Ist keine einfache Entscheidung. Wurde auch Blut abgenommen bei dir oder fällt das direkt weg wenn man sich für die FU entscheidet?

LG

Hi,

ja, ich hab mir die Schwangeschaft auch irgendwie entspannter vorgestellt. Die Zwei machen uns schon ganz schön Sorgen. ABer vielleicht wird es nach der Geburt besser 
Auch wenn ich nicht wirklich daran glaube.. man macht sich glaub immer nen Kopf.

Bei uns wurde der PAPP-A Wert und das Beta-hcg im Blut bestimmt (auch wenn das bei Zwillis nicht so aussagekräftig ist, da ja zwei Kinder die Hormone beeinflussen).
Im Ultraschall wurde dann die Nackenfalte, die Organe und Kopf/ Bauch/ Beine vermessen. Es gibt so ein paar Soft-Fakts, die in die Kalkulation des Risikos mit eingerechnet werden. Bei uns hatte z.B eine Vene (die ductus Venosum) einen Rückfluss (Blut sollte da nur in eine Richtung laufen). Das kann ein Anzeichen für eine Trismoie sein. Daher ist das Risiko daduch eben gestiegen.

Der Arzt hat uns das Risiko dann direkt ausgerechnet. Zwilling 1 hatte ein Risiko von 1:4000 - da haben wir dann auf weitere Untersuchungen verzichtet.
Zwilling 2 hatte allerdings ein Risiko von 1:25 - da der Zwilling eine Vorderwandplazenta hatte, konnten wir ohne viel Risiko eine Plazentabiopsie machen (kann man bereits in der 11. Woche machen - FU erst ab der 15. oder 16. Woche).

Wichtig ist bei der Biopsie, dass man einen erfahrenen Arzt hat. Unser Pränataldiagnostiker hat sich sehr viel Zeit gelassen. Hat uns gut aufgeklärt und die Biopsie auch am gleichen Tag gemacht. Allerdings musste ich noch einmal aufstehe und ins Wartezimmer sitzen, da das Schätzchen nicht gut lag. Er hat dann kurz ein paar andere Sachen erledigt und nach 15 min hat er nochmal geschaut, ob das Baby jetzt besser liegt und ob die Punktion nun besser durchführbar ist.

Er hat uns auch gesagt, dass er eigentlich noch nie einen Abort nach der Punktion hatte. Das Problem bei der FG Statistik ist natürlich, dass auch kranke Babys mit eingerechnet werden. Ist ein Kind auffällig und es wird eine Biopsie gemacht und der Befund bestättigt sich... und dann kommt es zu einer FG, weiss man natürlich nicht, ob es an der Biopsie lag oder eben doch an der Biopsie...
Aber ein kleines Risiko ist natürlich immer gegeben. 

Trotzdem haben wir uns dafür entschieden. Einfach wegen dem hohen Risiko bei unserem Zwilling und für uns war klar, dass wir bei einer Trisomie 13 oder 18 eben einen Abbruch machen lassen würden. 
Wenn man sich mal durchliest, wie schwer die Behinderungen sind (Kinder sind eigentlich nicht lebensfähig), dann hätten wir uns schweren Herzens im Sinne des Kindes dafür entschieden, einen partiellen Abbruch zu machen.

Aber das muss natürlich jeder für sich entscheiden.

So, nun ist es doch ein langer Roman geworden  Hoffe ich konnte dir einpaar Fragen beantworten... 

Ich hoffe einfach, dass euer Würmchen total unauffällig ist und ihr gar icht entscheiden müsst, ob ihr eine FU oder PLazentabiopsie machen lasst. 

Man kann übrigens auch Bluttests, wie den Praena-Test machen lassen. Die geben sehr gute Aussagen und sind nicht invasiv 

LG

Julia

Hallo

das ist natürlich leichter gesagt als getan, aber verusch trotzdem die Schwangerschaft so weit es geht zu genießen. Auch wenn die zwei für Action sorgen, können sie nach der Geburt ganz relaxt sein. Ich glaube, wenn man sich da immer weiter reinsteigert, färbt das auf die ungeborenen Babys ab und so bleibt das ein Kreislauf.
Ich denke ich hätte mich genauso entschieden, wenn man hört das die Wahrscheinlichkeit doch so hoch ist, dass bei einem Kind eine Trisomie vorliegen könnte, hätte mich das auch arg belastet.

Von wo kommst du, bzw. bei welchem Pränataldiagnostiker ward ihr? Wir haben unseren Termin nächste Woche in Meckenheim. Hab viel positives über die Ärzte dort gelesen. Mein FA hat uns eigentlich davon abgeraten dorthin zu fahren, weil ich erst 35 bin und noch nicht weit drüber und er es deswegen nicht für nötig hält. Aber wir wollten trotzdem hinfahren. Wenn jetzt natürlich eine negative Nachricht dabei rauskommt, die ja nicht stimmen muss, wird das sicher nicht unsere Laune heben. Man wird doch bisschen nervös denke ich wenn man dahin fährt Das mit der Blutunterschung werde ich mal ansprechen, wenn es nicht direkt dabei ist, hier trägt ja weder das Kind noch ich einen Schaden und ist eine gute Alternative 

Aber du wirst sehen, nachher hast du die 2 Schätze im Arm liegen, die sind putzmunter und völlig entspannt, die haben dich einfach nur während der Schwangerschaft bisschen geärgert

Wünsche dir eine gute Zeit ohne Komplikationen und das du die Schwangerschaft genießen kannst.

GLG

Da hoffe ich ja drauf  Jetzt Action und nachher zwei ganz entspannte Knöpfe 
Aber da sie vom Umtausch ausgeschlossen sind, müssen wir sie wohl so nehmen, wie sie kommen *lach*

Nein, Scherz beiseite. Ich mach mir zum Glück nicht den mega Kopf (okay, die Woche um auf das Ergebnis von der Pränataldiagnostik zu warten war schon heftig!). Aber jetzt mit den Blutungen bin ich relativ relaxt. 
Ich habe noch ein bischen Schmierblutungen, aber kein frisches Blut mehr. Und die Blutung ging wirklich sehr kurz. Das hat sich quasi wie das platzen einer Blase angefühlt und dann kam ein Schwall frisches Blut. Und nun nur noch so ein paar dunkle Reste.
Nach dem US war ich wirklich entspannt. Die zwei Knöpfe waren in ihren Fruchtblasen und sind prima gewachsen und die Herzchen haben geschlagen. Und unser Sorgenkind hat sogar Purzelbäume geschlagen. 
Danach war mir klar, dass es vermutlich "nur" mal wieder ein Hämatom war... und wenn das abblutet, bin ich zufrieden. Besser als wenn es in der Gebärmutter verbleibt.

Wir waren bei einem Pränataldiagnostiker in Konstanz. Er macht quasi fast nur Pränataldiagnostiken und unser Termin ging bestimmt 2 Stunden. 
Ich höre immer wieder, dass normale FA die Nackenfaltenmessung machen. Aber wenn man sich damit mal ein bischen beschäftigt, kann das sehr Fehlerbehaftet sein. Für eine richtige Pränataldiagnostik bedarf es eigentlich einen zertifizierten Arzt (die müssen sich jedes Jahr neu zertifizieren) und eines sehr modernen US-gerätes. Daher finde ich eure Entscheidung durchaus nachvollziehbar, lieber etwas zu fahren, aber dann eben eine professionelle Aussage zu bekommen.
Ausserdem sagt man ja schon, dass ab 35 das Risiko einfach steigt (es gibt Tabellen über das Risiko einer Trisomie und dem Alter - ohne weitere Einflüsse der Messung).

Selbst wenn ein hohes Risiko raus kommt, ist die Wahrscheinlichkeit immer noch höher ein gesundes Kind zu bekommen als ein Krankes (1:25 - da sind 24 Kinder immer noch gesund und eines eben krank).
Aber ich kann mit Ungewissheit sehr schlecht umgehen. Ich persönlich bin ein Mensch der Daten und Fakten. Damit kann ich umgehen und aufgrund einer guten Datenlage kann ich dann Entscheidungen treffen. Auch wenn es keine populären und manchmal sehr schmerzhafte Entscheidungen sein können. Aber auch das gehört zum Leben und zum Thema Verantwortung übernehmen für mich dazu 

ABER! Klopf auf Holz.... unser Bub gehörte zu den 24 gesunden Kindern (ausser vielleicht der Herzfehler)...

Halt mich doch bitte auf dem Laufenden, was bei euch raus kommt.Ich drücke feste die Daumen, dass ihr ein sehr geringes Risiko bekommt!

Ganz liebe Grüsse

Julia

Liebe Julia,

du machst auch einen recht entspannten Eindruck und das ist toll, weil es ganz sicher auch keine einfache Zeit für euch war und noch nicht wirklich ist.  Auch wenn man oft über die Blutungen liest, wenn man selbst dann betroffen ist, schwindet die Coolness dann meistens, also ich wäre auch erstmal ziemlich geschockt und besorgt. Aber wie du das schilderst, wird das in den nächsten Tagen auch vorbei sein und ist auf dem Weg der Besserung Und da der kleine Fips ja fleißig rumturnt scheint es ihm prächtig in Mamas Bauch zu gehen 

Ehrlich gesagt wissen wir auch nicht wie wir uns entscheiden wenn nächste Woche festgestellt werden würde, dass unser Kind Trisomie hat. Ich sag mal mit Trisomie 21 lässt es sich ja leben und auch wenn es ganz sicher eine große Herausforderung für alle Beteiltigten ist, hat das Kind dennoch Lebensqualität. Aber bei allem anderen, habe ich auch gelesen wie du schon erwähnt hast, dass das Kind keine hohe Lebenserwartung hat und so schwer mir das auch fällt (und eigentlich will ich garnicht darüber nachdenken) ich denke wir würden uns dagegeben entscheiden. Ich hoffe einfach das es dem kleinen Spatz gut geht und es sich gesund entwickelt. Hier liest man ja so viel schlimmes, dass das Herz in der 20. SSW nicht mehr geschlagen hat, dass man das Kind doch noch in der 12. SSW verloren hat... Himmel die armen Paare was die durchmachen.

Wäre ich keine 35 würde ich auch nicht zu einem Pränataldiagnostikger fahren. Prinzipiell finde ich es gut das mein FA nicht überbesorgt ist, er ist auch noch recht jung und hat bis vor nicht allzu langer Zeit in der Uni in Bonn gearbeitet. Dennoch finde ich es nicht verkehrt, wenn man die Möglichkeit hat, sich noch eine weitere Meinung anzuhören und zusätzliche Untersuchungen zu machen. Leider tragen wir die Kosten selbst, obwohl ich zur Risikoschwangerscahft gehöre, typisch KK.

Wie verhält sich das mit dem Herzfehler eures Jungen? Wächst der sich im Alter aus, muss der operiert werden oder kann man noch nichts genaues dazu sagen?

Danke schön Julia, sehr gerne halte ich dich auf dem Laufenden.

GLG Jessica