Hi Lele,

 

Hut ab, dass du das so schnell verfassen konntest mit der Patientenverfügung! Ich persönlich schieb es immer noch vor mir her, da es da sooo viel "Fallstricke" ind en Formulierungen gibt, die man ggf mit seinem HA besprechen sollte...und da fehlt es mir an Zeit....

 

Ich finde, du hast richtig gehandelt. Ist doch deine Entscheidung!! Sie soll sie doch einfach nur umsetzen udn nicht deiner Ansicht sein! Und...ganz ehrlich...was für Schermzen denn...ich dachte, wenn man tot ist, ist man tot...und hat auch keine Schmerzen mehr Ich teile da deine Ansicht!!!

 

GlG und Kopf hoch, Claudia

Hallo Lele,

ich finds toll das du soetwas ausgefüllt hast, ich habe mir auch schon Vordrucke runtergeladen und möchte sie vor der Entbindung noch ausfüllen.

Leider ist es aber so, dass eine selbstausgefüllte Patientenverfügung manchmal nicht so anerkannt wird wie wir es gerne möchten. Zu 1000% auf der sicheren Seite ist man nur, wenn man es mit einem Arzt ausgefüllt hat, dieser dich über alle Möglichkeiten und Behandlungsweisen aufgeklärt hat und in der Verfügung bescheinigt das du "bei klarem Verstand" warst wo du deine Angaben gemacht hast. So hab ich es zumindest verstanden gehabt als ich mich damit befasst habe.

Trotzdem ist es immer gut wenn die nächsten Angehörigen wissen was man sich wünscht und/oder vorstellt. So hat man immer jemanden an seiner Seite der für die Umsetzung der Verfügung kämpfen kann wenn man es selbst mal nicht kann.

Ich wollte noch kurz zur Organspende aufklären, wer nicht wissen möchte wie das funktioniert sollte hier aufhören zu lesen.



Bei einer Organspende ist es im Regelfall so, dass der Spender für Hirntot erklärt wird sprich das Gehirn zeigt keinerlei Aktivität mehr, ohne Geräte würde man auch nicht mehr selbstständig atmen da das Gehirn die ensprechenden Impulse nicht mehr sendet.
Trotzdem ist es so, dass der Körper warm ist, das Herz schlägt und es quasi so aussieht als ob man schläft.

Bei der eigentlichen Spende "lebt" der Patient quasi noch durch die Geräte welche die Lebensnotwendigen Maßnahmen übernehmen wie zb das atmen.
Die Organspende wird oftmals diskutiert da der Spender oft noch Reaktionen wie zB Blutdruckveränderungen und Stress zeigt.
Es ist auch so, dass nicht jeder Anästhesist eine vollständige Narkose legt. Manchmal werden nur Muskelrelaxantien verwendet.
Der Körper wird "auf Eis gelegt" um die Organe zu entnehmen. Währenddessen schlägt auch das Herz noch.
Dann wird das Blut aus dem Kreislauf entfernt und die Organe transplantationsfähig zu machen.
Erst ganz zum Schluss werden alle Geräte abgeschaltet.

Ob das mit Schmerzen verbunden ist, weiß man also nicht. Einerseits wird gesagt das Gehirn steht still, andererseits sendet der Körper noch Anzeichen von Stress aus.

Angehörige kritisieren oftmals den Umgang mit Organspendern. Meistens weil es in so einer Situation einfach schnell gehen muss (Spenderorgane halten nicht ewig und die Empfänger warten ja auch sehnsüchtig..)

Möchte noch kurz abschließend sagen das ich keine Organspendegegnerin bin, falls jemand den Eindruck bekommen hat.
Habe mich nur sehr viel damit befasst :)

Falls jemand Quellen/Infos möchte, gerne eine pn an mich.

Lg Kiwi

liebe kiwi
vielen dank für deine ausführliche aufklärung!
weisst du, ich habe vor drei jahren neben meinem vater gesessen wie er gestorben ist. er hatte krebs und die letzten vier tage setzte der dr. in komplett auf morphium. er atmete nur noch mit dem sterbenrasseln (wasser in der lunge), hatte die augen halb geöffnet und ich spürte, dass er angst, vermutlich vorm sterben hatte. der dr. gab ihm dagegen psychopharmaka...für uns war klar, er wird sediert, dass er möglichst schmerzfrei gehen kann. aber eigentlich hat mich das alles recht verunsichert und zum nachdenken angeregt.
es geht so in die richtung....kind ohne schmerzmittel gebären ider nicht, bei einer magendarm grippe steeben zu wollen, etc.
ich glaube irgendwie daran, dass wenn es einfm schlecht genug geht, der wille zum sterben grösser wird und der prozess beschleunigt. das glaube ich, ist auch bei der geburt so. umso mehr schmerz desto mehr will msns hinter sich bringen, umso schneller gehts (klar, wenns nicht geht, gehts nicht). ich möchte nur damit sagen, dass ein schmerzhafter tod auch unterstützend sein kann und der tod erlösend. ist nur meine theorie. natürlich hoffe ich darauf, dass ich eines morgens mit 85-ig nicht mehr aufwachen werde.
lg lele

Oh Lele das tut mir leid :(
Ich habe soetwas noch nicht erlebt/erleben müssen kann mir aber vorstellen das es schwierig ist. Natürlich macht man sich dann so seine Gedanken.
Ich kann mir gut vorstellen das bei so einem vergleichsweise langsamen Tod die Akzeptanz des Sterben eher da ist als zb bei einem schnellen Ende infolge eines Unfalles. Ich stelle es mir jedenfalls so vor das nach einem längeren Leidensweg der ja dann auch wie du sagst mit Schmerzen verbunden ist der Tod eher eine Erlösung ist.
Oft ist es ja so das diese Patienten das Sterben eher akzeptieren als zb die Angehörigen...
Man sagt ja nicht umsonst das es die 5 Stadien den Sterbens gibt (Verleugnung,Zorn,Verhandlung,Depression,Akzeptanz)
Sogesehen liegt das Thema auch sehr an diesem "Streitthema" der Sterbehilfe...

Ein jedenfalls sehr schwieriges Thema finde ich...
Ich für meinen Teil hoffe das ich einen schmerzarmen Tod erleben darf. Schmerzarm und ohne "dahinvegetieren" wäre schön... :)

danke; ich bin trotzallem froh, dass ich das erleben durfte. er wollte zuhause sterben, das war eine echte herausforderung für uns, aber durch das, dass die meisten leute im kh sterben, haben wir auch keinen bezug mehr zum tod ...und der gehört halt irgendwie zum leben...
so ! genug trauriges geschwatzt...wir gehen jetzt mal davon aus, dass wir die geburt unserer kinder glücklich überleben werden!
lg lele