Hallo ihr Lieben!
Ich danke euch vielmals fürs Daumen drücken. Ich habe mich riesig über jeden einzelnen Glückwunsch gefreut! Wir sind mittlerweile wieder zu Hause und erholen uns von der Achterbahnfahrt der letzten Tage/Wochen.
Wer mag findet hier meinen Geburtsbericht: Wie ihr ja von meinem letzten Posting wisst, wäre unser kleiner Mann eigentlich heute geholt worden, da der Blutdruck mit Medikamenten und Bettruhe nicht unter Kotrolle zu bekommen war. Letzten Donnerstag habe ich nochmal Urin- und Blutproben abgegeben. Am Freitag erhielt dann mein Mann einen Anruf von meinem FA, dass er mich nicht erreichen könne (ich lag im Bett und habe mich ausgeruht) und dass wir schnellstmöglich ins KH müssen. Neben dem Bluthochdruck und den starken Kopfschmerzen war mein Urin wohl voll mit Protein und meine Leberwerte waren stark erhöht. Mein Mann ist dann nach Hause geeilt und hat mich mit den Neuigkeiten überrumpelt. Natürlich hatte auch noch an just diesem Tag der Kindergarten von unserem Sohn verkürzte Öffnungszeiten und wir sind erst Mal ins KH gefahren ohne genau zu wissen, wie wir die Betreuung mit dem „Großen“ organisieren sollen. Zum Glück haben wir sehr hilfsbereite und flexible Nachbarn, die uns ausgeholfen haben!
Im KH angekommen, ging alles sehr schnell. Da der MuMu schon 3-4 cm offen war, wurde mir die Option einer Einleitung gegeben. Wir haben zunächst versucht die Geburtswehen durch Sprengung der Fruchtblase in Gang zu bringen. Zwar spürte ich sehr schnell Wehen, diese waren aber nicht stark und nur unregelmäßig. Ich denke, dass es für meinen Körper schwieriger war mit der Geburt loszulegen, da ich hochdosiertes Magnesiumsulfat erhielt um Krampfanfällen vorzubeugen und den Blutdruck unter Kontrolle zu halten. Ich fühlte mich sehr schwach und wackelig auf den Beinen durch das Medikament und war deshalb auch nicht in der Lage die Geburtswehen durch Bewegung in Gang zu bringen. 2 Stunden nach Öffnung der Fruchtblase entschied ich mich deshalb für Oxytocin. Dies war ein schwieriger Schritt für mich, da ich schlechte Erfahrungen mit dem Medikament gemacht hatte bei der Geburt meines ersten Sohnes. Auf der anderen Seite habe ich auf mein Bauchgefühl vertraut und wusste, dass mein Körper einen weiteren „Anschubser“ brauchte. Glücklicherweise ging danach alles sehr schnell. Bereits eine Stunde nachdem ich an den Tropf gehängt wurde setzten die Geburtswehen ein. Die Kontraktionen waren stark aber auszuhalten und ich versuchte (wenn auch mehr oder weniger vom Bett aus) den Prozess mit verschiedenen Positionen zu unterstützen. Ich musste aber wegen Schwindel und Erschöpfung immer wieder Pausen einlegen. Wie aus dem Nichts wurden die Wehen auf einmal unerträglich und ich ging regelrecht an die Decke (das war wohl auch akkustisch nicht zu überhören laut meinem Mann). Ich vesuchte noch aufzustehen als ich merkte, dass ich den Drang zum Pressen hatte. Alle waren überrascht wie schnell das ging und der Arzt wurde hektisch geholt. Nach 4 weiteren schmerzhaften Wehen war der Kleine da. Er hatte Gott sei Dank keinerlei Startschwierigkeiten und ich durfte mit ihm gleich kuscheln, obwohl der Kinderarzt schon bereit stand. Insgesamt dauerte es bei mir nur 2 Stunden ab Beginn der Geburtswehen bis der Kleine da war, worüber ich sehr sehr dankbar bin.
Leider hatte ich mit starken Nachblutungen zu kämpfen, die medikamentös behandelt werden mussten. Durch den Blutverlust (und duch die hohe Dosis Magnesiumsulfat) war ich einige Zeit sehr geschwächt und musste engmaschig betreut werden. Der Blutdruck ist zum Glück wieder völlig normal und auch die Leberwerte haben sich wieder gebessert, so dass ich aus dem KH entlassen wurde. Wir lassen es aber sehr langsam angehen und ich stehe immer noch etwas neben mir.
Ich möchte mich bei euch allen für euren Beistand und eure tolle Unterstützung bedanken! Ich wünsche euch eine nicht zu anstrengende Restschwangerschaft und freue mich auf viele schöne Geburtsberichte hier! Ich bin sehr dankbar, dass es dieses Forum gibt !
Alles Liebe von uns aus Kalifornien!
Isabel