Verabschieden vom Stillen
Ich bin seit einiger Zeit wirklich richtig traurig darüber, dass es offensichtlich vorbei ist. Mein Freund versucht mich immer aufzubauen und sagt, dass ich unser Baby 3 Monate lang versorgt und "dick" gemacht habe (er war ja sehr leicht bei der Geburt) und dass das zählt und nicht, dass es jetzt nicht mehr klappt.
Ich kann es nicht ändern und trotzdem ist da dieser komische Schmerz, den ich eigentlich total doof finde und andererseits habe ich das Gefühl, ich müsse mich ganz offiziell von irgendwas verabschieden. Haltet mich nicht für total durchgeknallt, aber gibt es sowas wie Rituale diesbezüglich oder wie habt ihr das evtl gemacht. Ich habe mir schon ein Foto, dass beim Stillen entstand ausgedruckt und gerahmt.
Ich habe ein sehr gutes Empfinden für mich selbst und merke, dass das noch nicht reicht. Irgendwas fehlt :-(
Ich kuschele und trage meinen Erwin ständig, wahrscheinlich um din Bindung des Stillens zu kompensieren...
Wie gesagt, haltet mich nicht für doof, aber ich freue mich über Tipps.
LG Nadine
Einschleich
Rituale kenne ich keine. Wollte dir nur sagen das eine Freundin mit einem Brusternährungsset bis zum 8./9. Monat weiter gestillt hat. Sie hatte eine Flasche mit Premilch um den Hals, und ein dünner Schlauch wird neben der Brustwarze festgeklebt. Wenn das Baby saugt bekommt es Muttermilch und Pre gemischt.
Vielleicht hast du eine Hebamme die du kontaktieren kanndt? Bei uns im Geburtshaus gibt's ne gute Laktationsberatung, auch wenn man dort nicht entbunden hat.
Alkoholfreies Bier und Malzbier regen die Milch an.
Ich wünsche euch alles Gute ! Lucy.
Re: Verabschieden vom Stillen
Zuerst möchte ich dir sagen, dass ich das echt bewundere wie du da am der Sache dran geblieben bist und auch dein Durchhaltevermögen. Ich ziehe den Hut vor dir.
Dein Partner hat recht, du hast den kleinen Kerl sehr gut versorgt und wirst du weiterhin, egal ob mit der Brust oder der Flasche. Die Idee mit dem Brusternährungsset, finde ich sehr gut. Vielleicht habt ihr so noch eine Weile etwas vom "Stillen" und der Bindung die ihr beide braucht. Ich finde das so wunderbar.
Wenn ich fragen darf, wie kommst du darauf das du keine Milch mehr hast?
Meine Brüste sind butterweich(als wären sie leer) und mein Maunzekater muss echt lange zuzzeln bis der Milchspendereflex ausgelöst wird. Hab mich auch schon gefragt ob jetzt alles leer ist. Aber wenn er dann mal länger nicht trinkt(passiert selten) oder nur eine Seite mehrmals, dann merke ich schnell, dass da noch ordentlich produziert wird.Er meckert dann auch immer, wenn die Milch nicht gleich kommt.
Um den 3. Monat kommt ja auch häufig der sogenannte Stillstreik.
Baby saugt, lässt los, meckert, saugt, lässt los meckert. Falls er das macht. Einfach später noch mal probieren, bevor Anzeichen für Hunger vorhanden sind. Das hat bei allen drei ganz gut funktioniert.
Mein kleiner Kerl, macht es lustigerweise wie ein Kätzchen oder Hundewelpe, er zieht an der Brustwarze und stupst die Brust an. Das ziehen mag ich gar nicht, ist aber interessant, was er sich da ausgedacht hat, um den Milchspendereflex auszulösen.
Ein Ritual hab ich leider keins.
Aber eine schöne Idee.
LG Gerlinde
Re: Verabschieden vom Stillen
Re: Verabschieden vom Stillen
Das ist ja doof. Das Zufütterfalle. Du kannst da genauso wieder raus kommen wie du hineingeraten bist und das schimpfen an der Brust hat nichts mit der Brust an sich zu tun oder damit, dass das Baby nicht satt wird.
Das wird irrtümlich verbreitet. Sonst würden ja alle Babys die nicht zugefüttert werden, verhungern. Der Stillstreik hat eher etwas mit der Entwicklung zu tun.
Gucke lieber einmal hier nach und lass dich von den Profis beraten
(http://www) .lalecheliga.de/stillinformationen/stillprobleme
Re: Verabschieden vom Stillen
Hey,
hmmm..Rituale kenn ich da leider auch nicht. Mit fiel es beim ersten Kind auch sehr schwer, vom Stillen loszulassen. Er hat sich von heut auf morgen mit 10 Monaten selbst abgestillt. Gab keinen Weg, ihn wieder zur Brust zu bewegen. Ich wollte schon gern länger.
Ich glaub, das "Schlimme" ist gar nicht, dass das Stillen nicht mehr klappt, sondern das man es nicht selbst entschieden hat. Ich habe eine Weile gebraucht, die Entscheidung zu akzeptieren.
Ein ganz kleiner Trost war, dass wir ein zweites Kind haben wollten und ich da ggf wieder stillen konnte.
Aber wie Gerlinde schon schreibt, Stillstreik um den dritten Monat ist echt plausibel. Meiner hat auch an der Brustwarze gezogen, losgelassen und sich über mein (leicht schmerzverzerrtes) Gesicht gefreut ....meckern tut er auch zwischendurch....aber er hört auch irgendwann auf und trinkt dann doch weiter...hat öfter zu trinken verlangt, aber nur immer kurz getrunken.
Die gefühlte "Fülle" deiner Brust hat tatsächlich keinerlei Aussagekraft! Ist genauso wie mit dem Abpumpen....hat nix mit der tatsächlich vom Kind getrunkenen Milchmenge zu tun.
Falls du doch weiterstillen möchtest oder versuchen möchtest, wende dich doch an die LaLecheLiga...(www. etc).Die Damen helfen auch gern weiter.
Deinen Freund finde ich super, dass er dich so unterstützt (hat) und nicht ab"wertet", dass es jetzt vllt doch schon zu Ende sein sollte.
Hmm...vllt hilft dir auch, ihn so zu füttern, als wenn du stillen würdest..also mit "freier" Brust? Dann könntest du dich langsam drauf einstellen?
LG, Claudia
Re: Verabschieden vom Stillen
Ich weis nicht, ob der Link zulässig ist, ggf. suchst du selbst nach dem Begriff Stillstreik.
(www. davor) multi-mam.de/stillstreik-warum-verweigern-babys-das-trinken-an-der-brust.html
Re: Verabschieden vom Stillen
Liebe Nadine,
du hast schon viele tolle Tipps und Hinweise bekommen, sodass ich nur noch ein wenig ergänzen möchte. Zum einen ist es normal, dass die Brust wieder weich wird und direkt "on demand" die Milch produziert, sofern man nicht gerade einen Stau hat. So meinte auch eine Stillberaterin zu mir: "Eine Brust ist nie leer." Und wenn Frauen sagten, dass kaum noch was käme oder die Milch zu wenig sei, meinte sie: "Woher weißt du das? Da ist doch keine Skala dran. Kinder trinken mit der Zeit immer effektiver."
Und sollte es tatsächlich so kommen, dass die Milch zurückgeht und nicht mehr reicht, heißt das ja nicht, dass du ganz aufhören musst, wenn du das nicht willst. Im Gegenteil, selbst wenn dein Sohn nur noch einmal täglich ein paar Schlucke bekäme, wäre das sooo gut für ihn! Ein Grund dafür ist, dass die Beikost viel besser vertragen wird, wenn das Kind nebenher noch gestillt wird. Ein Grund für die frühe Beikostempfehlung ist auch der, weil Frauen oft mit sechs Monaten schon abgestillt haben. Und dann ist es besser, wenn das Kind alle Stoffe - "umspült" von MuMi - schon kennengelernt hat, als wenn man erst später mit der Beikost anfängt, aber schon längst abgestillt hat. Und ein weiterer Grund ist der Schutz vor Krankheiten. Meine Stillberaterin nennt das Stillen auch Schluckimpfung und empfiehlt es vor allem bei Kita-Kindern über das erste Lebensjahr hinaus. Man hat herausgefunden, dass die Brust über den Speichel Keime vom Kind aufnimmt, diese dann quasi analysiert und passende Antikörper bildet und über die Milch dem Kind zurückgibt. Spannend, oder?
In dem Sinne möchte ich dich ermutigen, noch nicht aufzugeben. Du hast schon so viel erreicht und deinem Sohn schon so viel Gutes getan, da hat dein Partner Recht. Wirf dir also nichts vor, wenn es trotz allem nicht mehr gehen sollte. Aber ich bin zuversichtlich, dass es nicht so kommen muss.
Alles Gute von ein paar Foren weiter hinten!
Endlich mal eine vernünftige Stilberatung!!!
Re: Verabschieden vom Stillen
Ich kann das gerade sehr gut nachvollziehen...
Als Adriel mit voll stillen leider nicht mehr zugenommen hat musste ich anfangen mit zufüttern...
Hab im 2 Stunden Rhythmus gestillt, abgepumpt und zugefüttert...konntest das nur nicht so durchziehen da der große dabei viel zu kurz gekommen ist...
Nun Stille ich und füttere Säuglingsnahrung zu...und der kleine gedeiht prächtig.
Allerdings geht so natürlich die Milch Menge zurück...Kann nun nur noch einmal alle 24 Std stillen...merke dann die harten Milchdepots in der Brust...
Auch ich bin da immer ganz emotional weil es wohl nicht mehr so lange dauert bis voll abgestillt ist...
Ein Ritual hab ich so nun leider auch nicht parat...Bin aber gespannt ob jemand ein schönes kennt...
Viele grüse,
Carina, die ihren kleinen Mann gerne viel länger gestillt hätte...
Re: Verabschieden vom Stillen
Re: Verabschieden vom Stillen
@Rina87
Hey,
ich glaub nicht, dass du schon so bald auf deine Stillmahlzeit (also für den Kleinen) verzichten musst. Auch bei "nur" 1x Stillen am Tag wird Milch gebildet. Es ist dann wie bei uns auch, dass die Brust nur noch auf direkte Nachfrage produziert, weil sich alles besser eingespielt hat. Sie ist jetzt vermehrt weich und nur noch selten so hart oder prall wie in Anfangszeiten.
Probier einfach guten Gewissens solange du möchtest. Wenn doch irgendwann gar nichts mehr geht, zeigt er dir das schon.
Bei mir kam übrigens nach dem Abstillen des Ersten noch viiiiele Wochen später Milch (wenn auch sehr wenig...aber ohne Stillen oä zwischendrin). Also so leicht versiegt scheinbar diese Quelle nicht.
Viele Stillen ja nach der Einführung der Beikost nachts und morgens weiter...das sind ja auch nicht sooo viele Mahlzeiten...und auch das klappt ne Weile bzw. bei einigen sogar recht lang.
Also nicht den Mut oder die Hoffnung verlieren
LG, Claudia
Re: @Rina87
Ich danke euch für eure vielen Tipps zum Weiterstillen, aber mir ging es tatsächlich eher um Ideen für einen Abschied vom Stillen. Mir tut es mehr weh, zu sehen wie "abstoßend" er auf die Brust reagiert, als mich damit abzufinden, dass es vorbei ist.
Ich weiß ich könnte noch weiter kämpfen und die "Stillverfechterinnen" unter euch finden vielleicht, dass ich zu schnell aufgebe.
Ich bin wahnsinnig stolz auf uns, dass wir die ersten drei Monate geschafft haben. Mein kleiner Mann hatte so viel an Gewicht aufzuholen nachdem er auf die Welt kam und das haben wir zusammen geschafft und darauf blicke ich jetzt glücklich zurück. Der Kampf um die AnfangsMilch, das Abtrainieren der Stillhütchen und das wunderschöne Erlebnis, ihn satt und glücklich zu bekommen. Das bleibt für ewig...
Re: @Rina87
Ich Stille nun jeden morgen wenn er das erste mal wach wird..und wir beide genießen es! Er ist ganz behutsam als ob er wüsste dass die Brust nun wieder empfindlicher ist ;)
Wir machen einfach weiter so und genießen jede Sekunde davon :)
Re: Verabschieden vom Stillen
Ich glaube fest daran, dass jede Frau stillen kann, wenn sie die richtige Unterstützung hat. Aber die fehlt heute leider sehr oft. Es wäre sehr schade wenn es für euch schon zu Ende wäre!
Aber falls es wirklich schon so weit sein sollte, kenne ich zwar kein Ritual, aber eine schöne Erinnerung: Schmuck aus Muttermilch.
Finden viele eklig oder seltsam, aber die kennen die Magie des Stillens nicht.
Es gibt inzwischen viele Anbieter, die aus deiner Milch schöne Perlen und Schmuck herstellen, sowie Sets oder Anleitungen zum Selbermachen.
Ich finde das schön. Weiß und sieht ja hinterher niemand, aus was es ist.
Ich wünsche euch alles Gute und drück dir die Daumen, dass ihr die Stillzeit noch gaaanz lange genießen könnt!
Ich lass mir diesmal auch einen Anhänger machen ;)
Re: Verabschieden vom Stillen
Davon hab ich auch zum ersten Mal gehört.
Bin auch am Überlegen Man muss wohl vorsichtig sein, was Feuchtigkeit und Salze betrifft...aber sonst.
Globulis kann man sich übrigens auch anfertigen lassen.
LG.
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