Phuu.. findet ihr wirklich, dass es soviel mehr negative als positive Berichte gibt? Die Geburt von Jannes war schlimm und ich hätte mir gewünscht, nicht von allen zu hören, was für eine wunderbare und einzigartige Erfahrung eine Geburt doch ist. Ich habe mich wie der letzte Mensch gefühlt und verstehe das ehrlich gesagt kein Stück.

Wenn ihr den werdenden Müttern Mut machen wollt, dann gehören da nicht nur die Sahnestückchen rein, finde ich. Meiner Meinung nach würde es die gesunde Mischung machen. Ist aber natürlich nicht jedermans Meinung und wie jede Meinung rein subjektiv.

Viele Grüße und viel Erfolg mit eurem Projekt,

Suse

ich finde es eine schöne idee.... ich hab in meinem umfeld nur negative erlebnisse. daher hier mein bericht

zur vorgeschichte:

ich habe mir kurz vor der geburt vorgestellt, dass ich mit einem blasensprung ins KH muss und wir 5/6 stunden unsere tochter im arm halten werden....

ich hatte bis unmittelbar vor der geburt keine wehen. ab und an mal übungs- oder senkwehen....aber nur unangenehm, nicht schmerzhaft. ich habe akkupunktur gemacht, nelkenöltampons genommen und mir oft eine heiße wanne mit einem kleinen glas wein gegönnt.

ich war am mittwoch bei meinem FA (samstag war ET) und ich hatte bereits einen mumu von 3 cm. am sonntag gegen 21:45 hatte ich einen leichten blasenriss. ich telefonierte mit meiner mutter, wie entschieden zu warten. kurze zeit später war es ein blasensprung. ich wollte mich vorher noch sauber machen, umziehen und trocken legen und 23:05 waren wir im KH. bis dahin keine wehen, keine schmerzen und ich konnte sogar noch die treppen in 1 stock laufen. bei der untersuchung dann im KH hatte ich einen mumu von 6 cm.

die hebamme meinte nur sie wolle mich an den wehentropf legen. ab da kamen die wehen regelmäßig und nach 3 stunden war meine wundervolle tochter in meinem arm. ich bin nicht gerissen, musste nicht geschnitten werden und hatte eine wudnervolle und entspannte geburt.

ich konnte die wehen sehr gut wegatmen. brauchte keine schmerzmittel und habe gleich bei der aufnahme die hebamme gebeten mir alles genau zu erklären und mir tipps zu geben. ich war dankbar wenn sie mir hilfestellung geben wollte.

ich kann leider nicht viel schreiben. oder gott sei dank. ich hatte eine sehr entspannte SS und eine entspannte geburt. ich war von anfang an positiv und ohne angst. ich denke, dass das sehr wichtig ist. vor allem... wenn man sich dieses ereignis positiv und schön vorstellt.

Ja, du hast Recht. Es wird die Mütter erreichen, die noch keine Geburt erlebt haben und die sich hinterher schrecklich enttäuscht fühlen werden, wenn es eine nicht so tolle Geburt wird. So wie es bei mir war.

Es geht euch sicher nicht darum, eine schlimme Erfahrung zu bagatellisieren. Aber ich finde, ein Stück weit tut ihr das. Denn ihr wollt diese Berichte absichtlich "unterschlagen". Euch scheint das gar nicht bewusst zu sein...

Aber ohne eine solche Erfahrung selber gemacht zu haben, versteht man wahrscheinlich auch nicht, wie sehr nach Hohn sich eure Idee für jemanden wie mich anfühlt. 

Ich habe in meinem Freundeskreis einige schöne Geburten gehabt und ich freue mich von ganzem Herzen für meine Freunde. Wenn ich aber von dieser Idee höre, werde ich traurig, ehrlich gesagt. Denn auch mein Kind ist für mich besonders und so schwer es auch war, bin ich glücklich ihn zu haben. Wenn ihr nur von negativen Geburtsberichten in Geburtsvorbereitungskursen hört, liegt es sicher nicht daran, dass die Frauen dort nur von solchen Geburten wissen. Es liegt eher daran, dass sie wissen und hören wollen, wie so eine "schlimme" Geburt passieren kann und was dann getan wird. Ob ihr diesen Frauen einen Gefallen tut, wenn ihr ihnen so ein Märchenbuch auftischt, bezweifel ich stark. Mir wäre mehr damit geholfen gewssen, wenn mir mal jemand erklärt, was genau bei einem NotKS passiert und warum. Oder das man hinterher kein Gefühl mehr im Bauchfleisch hat. 

Aber was ihr vorhabt, hat nichts mit Mut machen zu tun. Das ist Augenwischerei. 

hallo buntkarriert,

ich kann dich und deine "sorgen" gut versehen. ich versteh auch deine meinung....

ich kann da leider nur von mir aus gehen..... aber ich würde enorm viel angst bekommen, kinder in die welt zu setzen, wenn ich von solchen schrecklichen geburten hören würde. oder wenn ich schwanger bin und im GVK sitze und mir jemand solch eine thematik im kurs erklärt nur um mich auf alle eventualitäten vorbereiten möchte.

ich hätte einfach angst und würde völlig verklemmt und verkrampft in die geburt rein gehen. dann "muss" ja was passieren.... als wenn ich positiv ran gehe und mich auf jede situation einstellen muss.

sicherlich ist es schwer....eine herzchenbrille aufzusetzten, wenn man selbst eine solche schlimme erfahrung gemacht hat... und ich glaube nicht, das das damit beabsichtigt wird....aber jede frau sollte das recht haben, positiv und freudig in die geburt zu gehen. und wie soll man das können, wenn einem negative erfahrungen vorgetragen werden. da macht doch ein buch mit positiven erfahrungen mehr hoffnung und mehr sinn. oder?

du kannst sehr stolz auf dich sein und auf dein kind... das kann und muss jede mama sein....

aber sei nicht so streng.

Ich bin völlig positiv an die Geburt herangegangen. Ich saß auch in so einem Kurs und habe die ganzen negativen Beispiele gehört. Habe mir gedacht, sowas ist die Ausnahme, das passiert anderen. Und habe mich nicht schlau gemacht, was wäre wenn.. warum auch? Das sind nur Angstgeschichten, so wie der schwarze Mann oder die große Ausnahme, die man von jemanden hört, der es von jemanden gehört hat. Doch das stimmt nicht! 

Frauen mit dieser rosaroten Hormonbrille, bei denen alles traumhaft war, sind schuld daran, das nicht erzählt wird, wie es wirklich ist. Man will ja die Muttis nicht verprellen, nicht unnötig Angst machen. Dann lassen wir sie lieber in dem Glauben, das alles gut ist. Und wenn es bei Ihnen schief läuft, bloß nicht in die Reihe der "normalen und schönen Geburten" einreihen. Es könnte ja jemand Angst bekommen..

Diese verklärte Haltung ist mit Schuld daran, dass es so viele Mütter gibt, die sich schuldig fühlen, weil ihr schlimme Erfahrung ja die Ausnahme zu sein scheint. Und sie null darauf vorbereitet waren. Weil eine Geburt ja ein tolles Erlebnis sein wird.

Die Eigenschaft sich in andere hineinversetzen zu können nennt man Emphatie. Ich bin echt fassungslos, das in einem Forum wie diesem (guckt euch mal die ganzen Sorgen und Nöte an, die hier anonym gestellt werden, weil die meisten Ärzte und Hebammen ja nicht "den Teufel an die Wand malen" wollen!) sowas auch noch heruntergespielt wird! 

Positive Geburtsberichte machen durchaus Sinn. Und auch die habe ich in dem Kurs gehört. Aber es ist ja doch so wie mit roten Ampeln, die negativen bleiben ehe in Erinnerung. Sie aus einem Buch über Geburtsberichte heraus zu lassen, bagatellisiert die anderen Geburten. 

Nur weil ihr sagt, dass ihr das nicht wollt, ändert es nichts an dieser Tatsache.