Hallo meine LIeben,
ich bin mit meiner Tochter aus dem Krankenhaus entlassen und nun finde ich etwas Zeit zu berichten. Am 31.05. war ich zu einer Routineuntersuchung in meinem Krankenhaus. Dort stellte man fest, dass die Gebärmutter an meiner Kaiserschnittnarbe nur noch 2mm dick war. Somit musste ich stationär aufgenommen werden und alle paar Stunden wurde ein CTG gemacht. Die kleine Maus ist stundenlang wahnsinnig unruhig gewesen und durch ihre Schädellage drückte sie ständig an die dünne Stelle an der Narbe. Am 01.06. entschlossen sich die Ärtze kurzfristig einen Kaiserschnitt zu machen, denn würde die Gebärmutter platzen, würden sie das Kind nicht retten können.
Somit war es dann soweit. Ich dachte nach 2 Kaiserschnitten wüsste ich, was auf mich zukommt, aber es war alles anders, als erwartet. Nachdem die Kleine geboren war wurde sie uns nicht gezeigt, sondern direkt weggebracht. Lange 40 Min kam keine Nachricht. Ich bin auf dem OP-Tisch kollabiert und man musste mich stabilisieren. Nach 40 min wurde mein Mann gerufen. Die Kleine wollte 20 Min nicht atmen und nun atmete sie, aber mit einer doppelten Atemsequenz und deshalb müsste auf Intensiv. Mein Mann durfte sie kurz sehen, aber nicht berühren. Ich selber wurde noch 1 Stunden operiert und lag dann die ganze Nacht und einen langen Tag an Infusionen unter Sandsäcken.
Am 02.06. Nachmittags wurde ich dann erstmals im Rollstuhl zu meiner Tochter gefahren. Folgend mein erster Blick auf sie, welcher mich völlig geschockt hat. Beatmung, Magensonde, Infusionen, Elektroden, Sättigungsmesser. Sie bestand mehr aus Kabeln als aus sonst was.
Danach bin ich mehrfach täglich zu ihr und nach einem weitern Tag durfte ich sie das erste mal halten. Im Laufe der nächsten Tage zeigte sich, dass sich ihre Atmung auf meinem Arm immer mehr stabilisierte, bis sie dann am 4. Tag ohne Beatmung auskam. Mit und mit wurden auch Magensonde und Infusionen gezogen. Am 09.06 kam sie aus dem Wärmebettchen und einen Tag später durften wir Abends nach Hause gehen mit einer engmaschigen Betreuung von Hebamme und Kinderarzt.
Es war eine sehr schlimme Zeit und vor allem wahnsinnig anstrengend, da ich mich mit meinem noch nicht ganz verheiltem Bein und dem Bauchschnitt nicht so wahnsinnig gut bewegen konnte. Nun Zuhause geht es mir schon viel besser. Ausser Treppen kann ich mich schon wieder mit Kind auf dem Arm frei bewegen. Sogar kleine Spaziergänge schaffen wir schon.