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Geburtsbericht Aaron Alexander

Ich nutze mal die ruhig Minute und starte mit dem Verfassen meines Geburtsberichtes.
Also eigentlich war für Montag den 18.07. der Kaiserschnitt geplant. Donnerstag früh bekam ich plötzlich Durchfall und mir kam kurz der Gedanke das ich mal gelesen hatte, dass einige Frauen kurz vor der anstehenden Geburt auf die Toilette müssten. (Im Nachhinein musste ich ganz schön schmunzeln). Kurz darauf kam mein Papa um in der Küche unsere Rückwand zu montieren und den neuen Badezimmerschrank aufzubauen. Ich packte in der Zeit nichtsahnend die letzten Sachen meiner Kliniktasche...
So gegen viertel vor 10 bemerkte ich dann den Blasensprung. Habe dann mehrere PH Tests gemacht weil es immer nur ein bisschen lief.
Ich habe mich kurz im Kreissaal angemeldet und dann sind wir auch schon los. Gegen 11 Uhr kamen wir in der Klinik an und weil kein Parkplatz frei war stellten wir uns mitten ins Parkverbot. Im Kreisssaal haben sie dann erstmal ein CTG geschrieben, währenddessen setzten langsam die Wehen ein. Mein Vater wurde dann irgendwann raus geschickt und es folgte eine äußerst schmerzhafte und blutige Untersuchung. Zu dem Zeitpunkt war der Muttermund bei 1-2 cm und ich wurde mit den Worten "Na das wird ja noch eine Weile dauern" vertröstet, werde aber heute definitv nicht mehr nach Hause gehen dürfen. Zudem sei es ein hoher Blasensprung. Ich sagte ihr dann dass ein Kaiserschnitt für Montag geplant sei.
Ich durfte dann ein Vorwehenzimmer beziehen während die Schwestern und Ärzte sich beratschlagten was sie denn nun mit mir zu tun gedenken :D
Ich zog mir bequeme Klamotten an und sagte meinem Freund bescheid ("Du kannst so langsam herkommen, keine Eile aber trödeln brauchst auch nicht") Zu dem Zeitpunkt war es ca 11:45.
Es dauerte nicht lange und ich saß die meiste Zeit hechelnd auf dem Bett oder lief ziellos durchs Zimmer. Ich konnte nichts mit mir anfangen und fand keine Position um die Wehen gut veratmen zu können. Gegen 12:30 war mein Freund dann da und mein Vater zog los um das Auto mal aus dem Parkverbot zu stellen ("Ich bin kurz weg wir sehen uns gleich wieder")
Ich saß auf dem Bett, mein Freund hinter mir und ich veratmete Wehe um Wehe. Ca 13 Uhr kam ein Arzt rein um mir Blut abzunehmen und sagte sie würden den Kaiserschnitt jetzt langsam vorbereiten. Als ich ihm sagte das die Wehen schon alle 4 Minuten kämen, schaute er mich groß an, untersuchte mich und verschwand kurz draußen. Das muss wohl der Moment gewesen sein, wo alle merkten das mein Kleiner absolut nicht mehr warten wollte. Der Muttermund war schon bei 5-6cm und plötzlich ging alles ganz schnell.
Ich war zu dem Zeitpunkt völlig überfordert, konnte die Wehen nicht mehr richtig veratmen und bekam ganz schlecht Luft. Zudem konnte ich gar nicht fassen das ich jetzt wirklich gleich mein Baby sehen werde. Das war alles etwas zu viel für mich. Durch meine kaputte Herzklappe leide ich eh sehr schnell an Atemnot und so endete ich mit Atemmaske auf dem Krankenhausbett und eilig schob man mich den Gang hinunter.
Im OP waren alle super nett zu mir, die Anästhesistin bemühte sich in einer Wehenpause die Spinale zu legen (hatte ich mir viiiieeeel schlimmer vorgestellt als es wirklich war). Kurz darauf wurden auch schon meine Beine warm, als ob ich mich in eine heiße Wanne gesetzt hätte.
Kurze Zeit später saß dann auch mein Freund bei mir und es ging los. Hier folgte die Feststellung meines Freundes das unser Kind ja noch gar keinen Namen habe. Groß darüber nachdenken konnten wir nicht, denn wir hörten schon das erste Gemecker und Geschrei unseres Sohnes.
Das war um 13:57 Uhr.
Er bekam dann den Namen, den wir beide zuletzt für Gut befunden hatten und sind auch jetzt überglücklich damit. Der kleine wurde mir kurz an die Wange gehalten und dann gleich von einem Kinderarzt untersucht. Mein Freund durfte kurze Zeit später dann zu ihm und war die ganze Zeit bei ihm. Der kleine hatte schon eine Minibeule am Kopf vom Geburtskanal, hätte ich ihn spontan entbunden wäre es wahrscheinlich sehr schnell gegangen. Die Apgar-Werte waren super und so bekam ich ihn sofort auf die Brust als ich aus dem OP kam.
Wir kamen in ein Überwachungszimmer und gegen Abend sollte ich das erste Mal aufstehen. Klappte leider nicht so wie gedacht und so kam es das ich die Nacht mit "Schwester Drache" verbrachte, welche mich ab 2 Uhr nachts regelmäßig aus dem Bett und über den Gang scheuchte :D
Im Endeffekt bin ich total froh, dass der Kleine selbst entschieden hat wann er zu uns kommen möchte, auch wenn uns das alles sehr überrumpelt hat.
Meinen Vater habe ich übrigens erst nach dem Kaiserschnitt wieder gesehen ;)
Hier nochmal kurz die Maße, wir wurden ja die letzten Wochen immer sehr verrückt gemacht wegen dem geringen Gewicht: 2780 Gramm, 47cm, KU 33

So, entschuldigt bitte die Länge des Berichtes :)

Liebe Grüße, Kiwani

Bisherige Antworten

Re: Geburtsbericht Aaron Alexander

Wow das liest sich doch sehr gut und entspannt. Danke schön für deinen tollen Bericht.:THUMBS UP::IN LOVE:

Ich hoffe du hast  die Geburt auch gut verkraftet. Die Maße sind doch total ok.

Das mit dem Namen ist schon ein bißchen lustig. Da hat man eigentlich so lange Zeit und dann muss es doch ganz spontan sein :GIRL 101:

Hach, ich bin ja schon ein bißchen neidisch, dass ein paar von uns schon kuscheln dürfen. Ich hoffe ja auf nächste Woche hihi

LG Gerlinde

Re: Geburtsbericht Aaron Alexander

Liebe Kiwani,

vielen Dank für deinen ausführlichen und schönen Bericht. Ich lese das immer sehr gern.

Ich freu mich, dass es euch so gut geht!

Eine weiterhin kuschlige Zeit :)

Re: Geburtsbericht Aaron Alexander

Herzlichen Glückwunsch und schon dass alles gut ist. Vielleicht habe ich es nicht gelesen oder ich bekomme bei den vielen Berichten und Problemen hier nicht alles zusammen, aber warum durftest du nicht spontan entbinden wo doch die Geburt schon so weit fortgeschritten war?

Re: Geburtsbericht Aaron Alexander

Da ich eine Nabelschnuransatzanomalie hatte und zudem an einer Herzklappeninsuffizienz leide, habe ich mich für einen Kaiserschnitt entschieden.
Anfangs hieß es immer er sei sowieso notwendig, später stellte sich heraus das eine Spontangeburt möglich, aber trotzdem mit einem Mehrrisiko belastet sei. Also blieb ich beim Kaiserschnitt und bin auch jetzt noch glücklich mit dieser Entscheidung :)

Re: Geburtsbericht Aaron Alexander

Liebe Kiwani

Danke für den Bericht.Und schön, dass alles gut gegangen ist.

Gestern kam irgendwas mit Geburt im Fernsehen. Da musste ich so dran denken, dass ich das ja nieee wieder erleben darf und auch nie wieder Angst davor haben muss. Ist schon ein gutes aber auch komisches Gefühl.

Re: Geburtsbericht Aaron Alexander

Herzlichen Dank für deinen Bericht :-)

 

Es wäre für mich auch ganz schön schwierig "umzuschalten", wenn man bereits einen Termin hat und es dann doch ganz plötzlich allein losgeht.

 

ich find das Gewicht ok, mein Große war ähnlich (bei 40+0)...da gabs im Nachhinein immer Stress wegen dem Gewicht.

 

LG, Claudia

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