Hallo ihr Lieben!
Vielen Dank für die Glückwünsche! Wir sind seit Donnerstag Nachmittag wieder zuhause und leben uns ein.
Hier noch unser Geburtsbericht. Sehr lang und ausführlich, aber ich muss es für mich wohl auch noch mal Revue passieren lassen, da es so wahnsinnig schnell ging.

Am Montag Mittag habe ich die ersten leichten Wehen gespürt, war mir aber nicht sicher ob es nicht doch nur Übungs- oder Senkwehen waren... hatte bis zu diesem Tag noch keine wirklich spürbaren Wehen gehabt, mein Bauch hatte sich auch nicht wirklich gesenkt, erstes Kind und keine Ahnung. Also erstmal zuhause weiter gemacht wie immer. Hatte meinem Mann geschrieben er solle sich für die Woche auf der Arbeit vielleicht nicht mehr allzu viel vornehmen. Seine Antwort war dann nur, wir warten den FA Termin am Dienstag ab, vielleicht hat sich bis dahin ja was getan ;-)
Irgendwann dachte ich, oho es wird intensiver, und hab mir dann eine App runtergeladen um Länge und Abstand zu messen. Da waren wir dann ziemlich zügig bei regelmäßig unter 10 Minuten... Aber immer noch kaum schmerzhaft. Also Mann trotzdem angerufen, er solle doch besser heim kommen, immerhin hat er einen Fahrtweg von ca. 40 Minuten.
Als er ankam, waren die Abstände bei 5 Minuten und ich konnte nun zum ersten mal sagen, dass sich so wohl Wehen anfühlen müssen... :-) Also an alle Erstgebärenden: ihr werdet es wissen, wann es ernst wird.

Ab ins Auto, 30 Minuten zur Klinik, Wehen alle 5 Minuten im Auto veratmen. In der Klinik ins Wehenzimmer, CTG: keine Wehe weit und breit! Na prima, ich erstmal total frustriert...
Hebamme lässt uns allein mit den Worten, na wir schauen mal ob das heute noch was wird oder doch eher erst morgen.
Kaum war sie zwei Minuten weg, platzte meine Fruchtblase. Fühlte sich an wie eine Wasserbombe :-)
Es war ca 16 Uhr...
Hebamme kommt wieder, ist sehr erstaunt und macht sich dann doch mal die Mühe nachzuschauen. Befund: 3cm.

Meine Wehen kommen wieder, ich kann und will nicht mehr liegen und darf Gottseidank etwas herumlaufen, obwohl das Köpfchen nicht fest im Becken war.
Wir durften dann gleich den Kreissaal beziehen (zum Glück waren wir an diesem Tag allein auf der Station, obwohl der Juli bisher überall die überfüllte Hölle ist), ich bin nur noch dort und auf dem Flur davor auf und ab getigert, weiter konnte ich nicht mehr (sollte so in 30 Minuten wieder zum CTG erscheinen, haha). Ich muss mich inzwischen komplett aufs Atmen und Tönen konzentrieren. Hebamme will wieder ein CTG, kann sie haben, aber nur wenn sie es schafft, das im Stehen zu machen ;-) “Tönen“ kann man mein Gebrüll inzwischen wohl nicht mehr nennen, ich habe kaum mehr Pausen zum Luftholen. Ob ich noch einen Einlauf will? Auf diese dämliche Frage hab ich nicht mehr geantwortet. Das hätte ne schöne Sauerei gegeben...

Die Ärztin kommt und fragt ob sie denn nochmal nach dem Muttermund gesehen hat... ne, die halbe Stunde ist ja noch nicht vorbei... Aber tatsächlich ist er inzwischen fast komplett offen. Also weiter.
Ich konnte eigentlich jetzt schon nicht mehr, meine Beine waren Pudding, aber liegen ging nicht, und die Schmerzen wurden unerträglich, da ich laut meinem Mann noch nicht mal 20 Sekunden zwischen den Wehen zum Luftholen hatte. Veratmen? Keine Chance, es ging nur noch rausbrüllen.
Habe mir dann Buscopan mit irgendwas anderem geben lassen, allerdings habe ich keinen Unterschied gespürt.

Nach kurzer Zeit hatte ich das Gefühl, pressen zu müssen und habe das auch gesagt. Kurzer Check, tatsächlich habe ich auch sofort das Okay bekommen. Ein paar wenige Presswehen später (waren es vielleicht drei oder vier?) war die kleine Maus auch schon da... ab auf den Bauch, sofort an die Brust, perfekt gesaugt...
Es war jetzt 18:12 Uhr!
Gerade mal zwei Stunden nach Ankunft in der Klinik.
Und um das Wunder perfekt zu machen, trotz der Heftigkeit und Geschwindigkeit, ist bei mir abgesehen von einer Schürfung alles heil geblieben.
Ich kann es selbst immer noch nicht fassen...
Ich bin dankbar für dieses heftige aber wundervolle Erlebnis.