Hallo Dine,

ich schleich mich mal ein. Das klingt genauso, wie es damals bei meiner Tochter war. Ich wurde dann bei ET +10 eingeleitet bzw. hatte ich an ET +10 erstmal nur den Wehenbelastungstest. 

Am Tag drauf dann frühs eingeleitet und als ich noch zur Überwachung im Kreissaal lag hörte ich, wie nebenan innerhalb von 10 Minuten ein Kind zur Welt kam und die betreffende Frau aber wegen eines vermuteten Magengeschwürs in die Klinik kam. Sie wusste gar nicht, dass sie schwanger war. Man muss die Welt halt nicht immer verstehen...

An dem Tag passierte nicht viel, außer beginnenden künstlichen Wehen. An ET +12 dann frühs und nachmittags eingeleitet - es zog sich. Abends musste ich mich nach einem Bad (mir tat der Rücken von den künstlichen Wehen so weh) dann übergeben und alle dachten, jetzt geht's los.

Ich bin der Hebamme, die entschieden hatte, dass wir im Kreissaal bleiben durften unendlich dankbar, denn ich hätte es nicht ausgehalten, wenn mein Mann nach Hause gemusst hätte und ich aufs Zimmer (war um 22 Uhr bei 2-3 cm). 

Letzten Endes verbrachte ich mit meinem Mann die Nacht im Kreissaal mit 3 Stunden Schlaf. Gegen 6 Uhr ist die Fruchtblase gerissen. Daraufhin wurde noch mal nachgeholfen, so dass sie dann komplett auf war. Ich war bei 3-4 cm.

Die angebotene PDA habe ich sofort genommen. Dann ging es mir erstmal wieder besser. Gegen 12 Uhr dann 4-5 cm. Und dann 3 Stunden nichts. Letztlich wurde dann gegen 15 Uhr zum Kaiserschnitt geraten. Den hatte ich so definitiv nicht gewollt und hab mich auch erst noch dagegen gewehrt.

Letztlich kam meine Tochter dann um 15:21 Uhr mit 4020 g und als Sternenguckerin zur Welt. Im Nachhinein bin ich froh über den Kaiserschnitt. Mit den Maßen und in der verkehrten Lage wäre sie, wenn dann nur sehr schwer durch den Kanal gekommen. 

Meinen Sohn habe ich dann per geplantem Kaiserschnitt zur Welt gebracht, aber das hatte andere Gründe. Eine spontane Geburt habe ich nicht wirklich zum Vergleich. Allerdings weiß ich, dass man schneller wieder fit sein kann. Betonung auf kann. Je nach Geburtsverletzung. 

Sollte es bei dir zum Kaiserschnitt kommen, schau doch mal, ob deine Klinik auch bonding im OP anbietet. Bei meinem Sohn hätten sie es gemacht, mit Bonding Top. Leider hatte er zu viele Atemschwierigkeiten nach Querlage und musste zur Überwachung.

Und vielleicht das Wichtigste: danach viel aufstehen. Nur dann wird es schneller besser. Die ersten beiden Tage danach sind schmerztechnisch nicht toll. Aber dafür gibt es ja Tabletten. Falls du noch Fragen hast, kannst du mir gerne schreiben.

Und meiner Meinung nach will ein Kind entweder per Spontangeburt oder per Kaiserschnitt auf die Welt. Egal, was wir darüber denken.

Euch alles Gute!

Hope

Hallo liebe Dine,

oje, fühl dich aus der Ferne mal ganz feste gedrückt! Egal wie du dich entscheidest, ganz bald ist die dumme Warterei vorbei und du kannst so stolz auf dich sein, so lange durchgehalten zu haben! Ich konnte leider keines meiner Kinder ohne Einleitung auf die Welt bringen. Es hat sich bestätigt, dass ich eine Wehenschwäche habe und ein spontaner Geburtsbeginn schwierig ist. Meine Tochter habe ich fast 3 Wochen übertragen (würd ich nie mehr machen) und auch bei mir zog sich die Einleitung. Allerdings war ich froh, keinen Kaiserschnitt gemacht zu haben. Ich hatte massive Geburtsverletzungen, trotzdem war ich nach einer Woche wieder komplett fit. Beim zweiten Kind hab ich bei ET+2 gesagt, dass es reicht. Die Erfahrungen vom ersten Mal haben mir gereich, so lange wollte ich diesmal nicht warten. Da war die Einleitung keine große Sache und hat direkt die Geburt angestoßen. 18 Stunden später hatte ich mein Kind im Arm, keinerlei Verletzungen. Und jetzt, beim Dritten, war ich vor ET. Das ist Mist, zumal mein Muttermund noch unreif war. Aber auch hier hatte ich ja nun letztendlich keine Verletzungen und bin direkt am nächsten Tag heim. Fazit: Ich würde mit dem Krankenhaus reden. Als ich nicht weitermachen wollte, haben sie mir beispielsweise angeboten, mich direkt in den Kreißsaal mitzunehmen, mit Wehentropf einzuleiten, sobald es möglich ist, eine PDA zu setzen und diese dann in dem Fall, dass es nicht voran geht, direkt hoch zu dosieren und den Kaiserschnitt zu machen... 

Egal, wie du dich letztendlich entscheidest, ich wünsche dir von Herzen noch viel Kraft und Motivation! Bald hast du deinen Schatz im Arm und all die Quälerei zahlt sich aus:-)!