Hi Petra,

erstmal und willkommen hier.

Ich bin 32 und erwarte derzeit auch mein zweites Kind. Am 02.01.2014 habe ich meinen nächsten FA-Termin und soll mir überlegen, ob ich dann die Nackenfaltenmessung machen lassen möchte.

Ich hab echt lang überlegt und hab für mich entschieden, es nicht machen zu lassen, da hier - meiner Meinung nach - nur mit den Ängsten der Eltern versucht wird Geld zu verdienen. Es ist nicht wirklich aussagekräftig und nur, wie du schon sagstest, eine Schätzung. Bei meiner ersten Tochter habe ich die Messung machen lassen und es war alles in Ordnung. Es liegt in unserer Familie auch kein Fall von irgendwelchen Behinderungen vor, so dass ich nicht von einem erhöhten Risiko ausgehe.

Außerdem denke ich, dass ein behindertes Kind noch lange nicht das Ende meines bisherigen Lebens bedeuten muss. Eine Freundin von mir arbeitet in einer Schule mit behinderten Kindern, sie sagt, auch wenn diese Kinder sicherlich mehr Aufmerksamkeit benötigen, bereichern sie auf ihre Weise das Leben ihrer Eltern. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Überleg dir einfach, würdest du das Kind wirklich abtreiben lassen, wenn du wüsstest, es könnte möglicherweise behindert sein? Würdest du das Risiko weiterer möglicherweise gefährtlicher Untersuchungen eingehen, die dann eventuell eine Schädigung des Kindes hervorrufen könnten?

Die Entscheidung selbst kann ich dir leider nicht abnehmen, aber vielleicht helfen dir ja meine Gedanken.

VLG

Andrea

Hallo Andrea,

ich habe mich gerade ein wenig auf der Internetseite "familienplanung.de" informiert. Diese Seite habe ich von meiner Ärztin bekommen und ich muss sagen, sie ist sehr gut. Ich wußte zum Beispiel nicht, dass die meisten weiteren Untersuchungen erst nach der 12. SSW bis zur 20. SSW möglich sind und man meistens dann noch zwei Wochen auf die Ergebnisse warten muss. Das bedeutet jedoch auch, dass ein "einfacher" Schwangerschaftsabbruch mit Absaugen nicht mehr möglich ist. Und bei jedem anderen Schwangerschaftsabbruch muss man das Kind auf natürlichen Weg gebähren. Und dann kann es noch sein, dass man vor der Geburt irgendeine Lösung spritzen lassen muss, damit das Herzchen aufhört zu Schlagen. Heißt also, dass man das Kind richtig tötet. Ich glaube, das kann ich nicht. So bewusst war mir das nie!! Wenn ich mir das nur vorstelle, glaube ich, dass ich danach seelisch mehr zu kämpfen hätte, als wenn ich ein eventuell behindertes Kind das Leben schenken würde.

Ich werde noch mal ein wenig überlegen, ob ich die Nackenfaltenmessung machen lasse, aber ich glaube bald nicht. Denn erstens möchte ich nicht zum Mörder werden, zweitens werde ich meine weitere Schwangerschaft genießen und nicht mit Zweifeln verbringen und drittens ist mein erster Sohn kerngesund und es liegen keine Behinderungen in unser beider Familien vor.

Ich danke dir für deine offenen Worte und wünsche uns beiden eine schöne Schwangerschaft und ein gesundes Kind.

Lieben Gruß

Petra

Genau das meine ich....

man wird nicht wirklich aufgeklärt, was, wann und weshalb getestet werden kann. Mit der Nackenfaltenmessung wird halt auch nur nach Trisomien geschaut. Was ist mit den anderen möglicherweise noch viel schwereren Behinderungen?

Wir nehmen es, wie es kommt. Wir haben auch viel zu lange auf unser kleines Wunder gewartet. Ich würde es auch nicht übers Herz bringen, selbst die Entscheidung zu treffen, das Kind zu töten.

Ich denke, wenn es nicht überlebensfähig sein wird, wird mein Körper schon das Richtige tun.

Ich wünsch uns beiden das Beste und auch denjenigen, die vor derselben Entscheidung stehen.

LG

Hier hab ich noch was interessantes gefunden:

http://www.ardmediathek.de/das-erste/gott-und-die-welt/wir-wollen-dieses-kind-diagnose-down-syndrom?documentId=13848326

dieser Beitrag rührt zu Tränen....

Hallo Petra,

ich finde es sehr wichtig, dass du dich mit dieser Frage auseinandersetzt. Wie bereits einige vor mir geschrieben haben, handelt es sich bei der Wahl für Pränataldiagnostik um eine sehr persönliche und individuelle Entscheidung.

Sicherlich spielen erhöhte Risiken aufgrund von Alter oder familiärer Vorbelastung eine nicht unerhebliche Rolle. Außerdem kommt es darauf an wie du zu einem Kind mit Behinderung stehst. Manche Familien akzeptieren (vielleicht auch aufgrund religiöser Überzeugung) jedes Kind und schließen Pränataldiagnostik vollkommen aus.

Mein Mann und ich haben uns für die Nackenfaltentransparenzmessung entschieden, weil es erstens einen so nicht vorgesehenen Ultraschall im vierten Monat und zweitens etwas mehr Sicherheit gibt. Die Messung ist völlig ungefährlich für Mutter und Kind und für mich zählt einfach nur ein besseres Bauchgefühl, das ich womöglich hinterher habe. 

Selbstverständlich ist mir klar, dass es keine 100%ige Sicherheit gibt und manche Dinge wie z.B. geistige Behinderungen vor Geburt nicht unbedingt feststellbar sind. Dennoch wäre ich nach einem unauffälligen Ergebnis deutlich entspannter. Welche Mutter macht sich keine Gedanken um die Gesundheit und das Wohl ihres Kindes?

Ich bin sicher du triffst für dich und den Winzling die richtige Entscheidung.

Liebe Grüße,

Meggie und Babymaus (10+5)

Hallo Maggie,

ich denke, ich werde die Nackenfaltenmessung nicht machen, weil ich bei einem nicht so guten Ergebnis die nächste Untersuchung nicht mehr machen lassen will und dann jedoch mit dieser Ungewissheit keine schöne und unbeschwerte Schwangerschaft mehr hätte.

Ich finde den Zeitpunkt der eventuellen weiteren Untersuchung (Fruchtwasseruntersuchung) nicht gut. Man kann die nämlich erst ab der 14.-20. SSW machen lassen und dann ist ein einfacher Schwangerschaftsabbruch nicht mehr möglich. Und zu wissen, dass man dann bei einem Schwangerschaftsabbruch das Kind trotzdem normal gebähren muss, weiß ich jetzt schon, dass ich das nicht könnte. Da würde ich seelisch total zu knacken haben. Daher ist für mich diese ganze Nackenfaltenmessung nicht passend, denn man muss ja evtl mit einem negativen Ergebnis rechnen.

Ich lasse dann lieber noch zwei extra Ultraschalluntersuchungen machen. Einfach, weil die Ultraschalluntersuchungen so schön sind.

Und ich glaube, wenn meine Ärtzin bei der normalen Untersuchung etwas Auffälliges sieht, würde sie mir zu einer weiteren besonderen Untersuchung raten. Dann kann ich es immer noch machen lassen.

Ich wünsche einen schönen Rutsch ins neue Jahr!!!

Liebe Grüße

Petra

Hallo, 

ich bin zwar noch nicht so weit (erst 5+4) aber würde gerne alles was möglich ist untersuchen lassen, da mein Partner und ich aus verschiedenen Gründen kein behindertes Kind haben wollen. Das ist aber unsere ganz persönliche Entscheidung. Und es gibt ja noch so viele andere Sachen die man durch die Tests nicht feststellen kann. Allerdings bin ich nun endlich schwanger und es sieht alles positiv aus. Daher komme ich schon ins Grübeln, ob ich überhaupt eine Konsequenz aus einem negativem Ergebnis ziehen könnte. Die Abtreibung, wie beschrieben, klingt für mich wie Mord. Ich denke, dass ich hier das Gespräch mit meinem FA suchen werde. So wie ich ihn aber einschätze, hält er nichts von zusätzlichen Untersuchungen. Also mal schauen. 

Liebe Grüsse, 

Sabi