Na dann möchte ich mal meinem Versprechen nachkommen und euch den Geburtsbericht schreiben:
In der Nacht zum Freitag ging 2 Uhr der Schleimpfropf ab, 6 uhr kamen die ersten Wehen, aber ganz vereinzelt. Ab 10 Uhr regelmäßige Wehen, die auch schon veratmet werden mussten. 18.30 uhr hatte ich dann bereits 1h lang alle 5 Minuten, sodass wir langsam zur Klinik aufbrachen. Soweit wusttet ihr das ja bereits.
Dort angekommen, ließen die Wehen plötzlich nach, ich dachte schon wir werden wieder heim geschickt und war den Tränen nahe. Die Untersuchung ergab aber, dass der Muttermund bereits „butterweich“ sei (ich zitiere die Hebamme) und 3cm geöffnet. Im CTG waren die Wehen auch zu sehen, sodass ich doch bleiben durfte. Da ich diesmal leider B-Streptokokken hatte, musste ich ein Antibiotikum intravenös bekommen. Hebi meinte, es dauert 15 Minuten bis das durch ist und danach soll ich im Haus laufen, um die Wehen zu fördern. Kaum hing ich am Tropf, kamen die Wehen alle 2 Minuten. Ich muss wohl schon so stark getönt haben, dass sie meinte ich soll gleich in den Kreißsaal „spazieren“ und sie lässt schon mal die Wanne voll. Sie untersuchte mich im Kreißsaal und da war der Muttermund schon bei 7cm (in nur 30 Minuten!). Die Wehen kamen alle 1-2 Minuten, ich konnte kaum Luft holen und bin auch sogleich in die Wanne. Der Druck der prallen Fruchtblase auf den Muttermund war wirklich heftig, aber durch das warme Wasser fand ich zumindest in den Minipausen gute Erholung. Die Hebi meinte ich soll selbst entscheiden, wann ich mitschiebe, egal ob der Muttermund voll eröffnet sei. Die Zeit in der Wanne kam mir unendlich lang vor, aber nach 30 Minuten platzte schließlich die Blase und nach weiteren 30 Minuten war unsere Tabea da. Die Ärztin hat die Geburt sogar verpasst – ich war ihr einfach zu schnell.
Ich war wirklich erstaunt, dass das warme Wasser so schmerzlindernd wirkt und ich keine Geburtsverletzungen davontrug (bei meinem Großen musste viel genäht werden!). Mein Mann durfte die Nabelschnur durchtrennen und ich auch ein Probestück, damit ich auch weiß wie fest sie ist.
Eigentlich wollte ich sofort danach heim, aber durch die Streptokokken und meine Blutgruppe (RH neg) sollte ich aufs Zimmer und den Kinderarzt am Morgen abwarten. Nun gut, bin 2 Uhr auf Station, hab zumindest mal 30 Minuten geschlafen. War aber sonst noch zu aufgeputscht, um Ruhe zu finden. Um halb 8 kam dann der Kinderarzt und untersuchte Tabea. Er machte mich echt unsicher wegen der Streptokokken, ich soll 72h zur Überwachung bleiben. Nach telefonischer Rücksprache mit meiner Nachsorgehebamme entschied ich mich dann aber doch zu gehen und unterschrieb die Verzichtserklärung. Meine Antikörperspritze bekam ich dann auch noch, da Tabea wie mein Mann 0+ ist.
Stillen klappt auch super. Sie ließ sich gleich im Kreißsaal anlegen und trinkt jetzt alle 4h. Es ist zwar noch kein Milcheinschuss da, aber genug, dass sie zwischendurch etwas Milch ausspuckt.
Die Überwachung wegen der Streptokokken mach ich nun selbst. Habe von meiner Hebi ein Protokoll, das ich alle 4h noch bis morgen früh abarbeiten muss. Danach sei das Risiko einer Infektion so gut wie vorbei.
Geburten sind heftig, ohne Frage. Aber die zweite ging wesentlich schneller und lief ohne Verletzungen ab. Trotzdem haben wir definitiv mit der Kinderplanung abgeschlossen. :o)
Liebe Grüße an euch alle!
Kristin mit Tabea