Hallo zusammen!

Den Geburtsbericht wollte ich dann jetzt auch einmal schreiben 

Mein FA teilte mir Montags, am 16.06. noch mit, dass der MuMu fingerdurchlässig offen wäre und Wehe auf dem CTG ersichtlich und dass der Kleine nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen würde, aber die nächsten zwei Tage würde da sicherlich nichts passieren. Damit behielt er Recht... In der Nacht vom 19.06. auf den 20.06. hatte ich um 02:30 einen feuchten Slip und ging auf die Toilette. Da es aber wenig war, ging ich von Ausfluss aus. Kaum ins Bett gelegt, lief wieder etwas. Da dachte ich dann, ich werde doch wohl nicht anfangen undicht zu werden...  Ich wieder ins Bad und auf der Toi angekommen floss gefühlt ein halber Liter ins Klo.... Da war mein erster Gedanke: " Sch...., nicht jetzt bei 35+1"

Ich mich erstmal seelenruhig ins Bett gelegt... Nach ca 20 Minuten ließ mir das Ganze keine Ruhe und ich bin ans Internet um zu googeln, ob es nicht doch was anderes als Fruchtwasser gewesen sein könnte.... Das war meine Hoffnung, wollte die Tatsache nicht wahr haben....

Dann rief ich doch mal im Kreißsaal an und meldete mich mit: "Ich bin in der 36. Woche und glaube, dass mir die Fruchtblase geplatzt ist!" Habe dann alles geschildert und die Hebamme meinte, ich solle zur Abklärung lieber mal kommen. Ich hoch, meinen Mann geweckt und sage zu ihm:"Schatz, ich glaube mir ist die Fruchtblase geplatzt, ich fahre dann mal ins KH". Mein Mann darauf, jetzt haltet Euch fest: "Was?? Aber denk dran, um 5.00 Uhr musst Du zurück sein, da klingelt mein Wecker, ich muss ja arbeiten." 

Er ist dann mit unsere Großen zu Hause geblieben und ich Richtung KH. Vorher lief nochmal ein Schwall Fruchtwasser raus.

Ich bin dann seelenruhig mit dem Auto selbst in unser neues KH gefahren, keine Wehen, nichts.

Im KH angekommen lief mir auf dem Untersuchungsstuhl eine ganze Menge Fruchtwasser raus. Da meinte die Ärztin schon, sie bräuchte gar keinen PH-Test machen, sie würde sehen, dass das Fruchtwasser wäre. Sie machte dann doch einen und es war ganz klar Fruchtwasser...

Sie sagte mir dann, ich wäre jetzt aufgenommen und mein Kind käme heute. Ich daraufhin völlig ungläubig: "Nee, mein Kind kommt doch erst im Juli"

Die Ärztin sagte dann, dass das Kind im Laufe des Tages kommen würde und sie nach 12 Std einleiten, wenn von allein keine Wehentätigkeit einsetzt. Ich bekam Angst... Nicht vor der Geburt, sondern davor, ob Lio einen Schaden davon trägt. Die Ärztin beruhigte mich und meinte er wäre fertig, er hätte nur noch an Gewicht und Größe zugenommen und es würde für mich nur bedeuten, dass nach der Geburt direkt der Kinderarzt kommen müsste. 

Das war zuviel Info auf einmal für mich, das musste ich erstmal verdauen... Hatte mich doch von meinem Bauch noch gar nicht verabschiedet...

Habe dann meinen Mann angerufen, der mit meiner Tochter dann kam, denn unser Notfallplan, meine Mutter, war im Urlaub. Um 07:30 setzten dann meine starken Wehen ein.

Zum Glück wurde Luana dann 45 Min vor Geburt ihres Bruders abgeholt.... Gott sei Dank, denn ich wollte nicht, dass sie etwas mitbekommt, auch wenn sich eine Hebamme in einem anderen Raum um sie gekümmert hätte. Mein Körper hat die Geburt vorher nicht zugelassen. Da waren Hebamme und ich uns das einzige Mal einig...

Ich hatte mal hier ne Wehe, mal dort, aber noch nichts Besonderes. Irgendwann wurde der Druck aber anders und ich klingelte, da ich das laut Hebamme dann melden sollte. Nichts, MuMu auf 2 cm. Nach 10 Min dasselbe, nur Druck weiter hinten unten. Dann schaute sie und meinte, es hätte sich immer noch nichts getan und sie würde jetzt auch nicht jedes Mal schauen, wenn ich der Meinung wäre es hätte sich etwas geändert  In dem Moment hätte ich ihr am Liebsten eins übergebraten... War aber zu nix in der Lage. Dann sollte ich laufen, meine Wehen wären ja nichts Halbes und nichts Ganzes.... Mein Sohn würde nicht so schnell kommen wie meine Tochter, wir müssten mal schauen, wie wir den Vormittag rumbekommen....

Ich dann gelaufen, stand an der Badewanne und sag zu meinem Mann, ich kann nicht mehr, ich muss pressen.

Mein Mann mich dann aufs Bett zitiert wo ich nur noch sagte: "Drück auf die Sch... Klingel, ich muss pressen!" Dann kam die Hebamme angerannt, schnitt mir die Netzunterhose auf, wurde hektisch, rief: "Ich erreiche den  Kinderarzt nicht, jemand muss den Kinderarzt holen!" Und was soll ich sagen, 4 Presswehen und unser kleiner Lio erblickte am 20.06.2014 um 08:31 Uhr mit 47 cm, 2780 gr und einem KU von 33,5 cm das Licht der Welt und brüllte die blöde Hebamme an 

Die Ärztin und die Hebamme waren völlig von der Rolle und meinten, da hätte ich ja doch Recht gehabt. Dann fragte die Ärztin, wie mein Sohn heißen solle. "Lio" sagte ich. Daraufhin meinte die Ärztin, dass er bei der schnellen Geburt auch einen  kurzen Namen bräuchte 

Der Kinderarzt kam gleich, zeigte mir Lio und ging mit ihm weg. Alles war gut, APGAR Werte 9/10/10, wie auch bei meiner Tochter.

Wir hatten dann noch einen längeren Aufenthalt wegen angehender Neugeborenengelbsucht aber ansonsten hat Lio alles prima überstanden.

Die Kinderkrankenschwestern waren sich auch einig, dass Lio für die 36. Woche zu groß und zu schwer war und auch nicht aussah wie ein Frühchen. Also möglicherweise war der erste errechnete Termin mit dem 07.07.2014 doch korrekt, dann wäre er auch kein Frühchen.

Aber egal, das Kind ist gesund und die Geburt war ja super. 

Uns geht es gut, Lio nimmt super zu, Stillen klappt, aber er hat ab und zu mit dem Bauch zu kämpfen. 

So, wer es bis hierhin geschafft hat

LG, Sandra mit Luana und Lio