Hallo Ihr Lieben,
bitte verzeiht, dass ich so ganz plötzlich weg war, aber es hat sich alles letzte Woche ein wenig überschlagen und ich hab erst im KH festgestellt, dass ich mein Forums-Passwort vergessen hatte. Somit konnte ich leider kurze Info abgeben und mein Mann fühlte sich überfordert sich mit meinem Login kurz Daheim anzumelden und etwas zu schreiben
So, aber jetzt natürlich die Infos ...
Wir haben eine zuckersüße kleine Tochter namens Anna Sophie, die nach einer doch recht langen und sehr anstrengenden Geburtsphase das Licht der Welt erblickt hat.
Sie kam am Fr. 22.11.2013 um 09:58 Uhr mit einem Gewicht von 2.910 g. auf die Welt. Also recht zierlich und wunderhübsch (Geburtsbericht - wer länger lesen mag weiter unten)
Der etwas sehr lange, aber ausführliche Geburtsbericht:
In die Klinik kam ich schon am Mittwoch gegen 3 Uhr, da ich - als ich am Morgen aufwachte und schon unter Schmerzen zur Toilette gewankt bin, kaum zwei Schritte machen konnte, ohne das ich heulen musste und um Luft rang. Ich dachte mir, DAS müssten doch jetzt richtige Wehen sein.
Zurück im Schlafzimmer hab ich vor Schmerzen mich nicht mehr zurück ins Bett geschafft. Mein Mann is dann nur noch auf und hat mich gepackt und gemeint, dass es egal ist, ob ich nen regelmäßigen Wehenrhytmus hab oder nicht, wir fahren jetzt in die Klinik.
Dort hat man mich dann an den Schreiber und tolle Wehen festgestellt. Muttermundbefund 2 cm. Tja, das kannten wir ja schon Sie wollten mich eigentlich schon wieder Heim schicken, als die Hebamme noch die Abschlußuntersuchung machte und mich fragte, ob ich schon länger Ausfluss habe. Ich sagte, ja seit Montag abend, aber ich dachte eher die Kleine drückt auf die Blase und es läuft halt etwas raus. Tatsächlich war es aber Fruchtwasser und ich hatte einen Riss in der Fruchtblase. Und dann kam noch etwas heraus. Die Schmerzen über die ich schon seit Wochen klagte, beim Sitzen, Stehen, Laufen usw. ... die stellten sich als eine Symphysenlockerung heraus und die ist auch nicht ungefährlich.
Tja, so musste ich gleich in der Klinik bleiben und wurde auch sofort mit Antibiotika behandelt, da die Fruchtblase zu diesem Zeitpunkt schon über 24 h gerissen war. Ich wurde dann auch eingeleitet, damit der Muttermund weiter auf geht. Insgesamt bekam ich dann am Mittwoch 3 Tabletten und hatte am Abend immer noch 2 cm obwohl ich Wehen hatte. Dosiserhöhung am Donnerstag und nach weiteren 4 Einleitungstabletten bekam ich dann heftigst Wehen mit ... klar ... starken stechenden Schmerzen.
Kam dann ins Wehenzimmer und ging in die Wanne, damit die Wehen gefördert wurden. Das wurden sie auch, aber sie hörten leider teilweise nicht mehr auf. Sie ebbten zwar ab, aber wurden sofort wieder stärker, was durch die lockere Symphe ausgelöst wurde und so hatte ich dann sehr oft über 10 Min Schmerz/Wehenstürme und hab mich in diese Tüchern verkrampft. Gut das die so gut in der Decke befestigt waren. Eine PDA wollte ich ja nicht haben, wollte ja eigentlich ne natürliche Geburt in der Wanne oder Hocker.
Nach 2h Wanne konnte ich sie aber nicht mehr ertragen und bin dann raus zu den anderen Tüchern, aber auf nen Stuhl drunter. Packte das stehen nicht. Mein Mann vor mir auf dem Sofa und strich mir das Wasser aus den Füßen. Und leider hatte ich immer und immer wieder diese überlangen Schmerz/Wehenstürme. Ich hab dann nur noch geheult vor Schmerzen und mein Mann dann allerdings auch. Ich weiß nicht mehr wie lang wir effektiv im Wehenzimmer waren, aber mich verließen die Kräfte und musste zur Ruhe kommen. Die Hebamme kontrollierte dann noch den MuMu und der Erfolg der ganzen Aktion war ... MuMu bei 2 cm ... Der Vorschlag natürlich war dann PDA, damit ich entkrampfe und zur Ruhe komme, damit die Wehen arbeiten können und der MuMu dann doch noch weiter aufgeht und obwohl ich einen Horror davor hatte (schlechte Erfahrung mit Stich in die Wirbelsäule) nahm ich die dann doch an. Also angezogen und rüber zum PDA legen.
In diesem Raum stand dann auch mein Bett und als die PDA lag, wirkte sie zumindest bei den Wehen. Die waren plötzlich auszuhalten. Zudem konnte ich mir in regelmäßigen Abständen immer wieder Nachdosieren durch die Kanüle am Rücken. Wo sie mir allerdings nicht half waren die Schmerzen von der Symphyse . Mein Mann hätte die Nacht bei mir bleiben können, aber er konnte auf dem Stuhl nicht schlafen und ist dann gegen halb 3 erst einmal Heim gefahren. Früh um 6 wurde ich dann nochmal kontrolliert und - wie sollte es auch anders sein - MuMu trotz PDA bei 2 cm .
Ich rief meinen Mann an, der auch dann gleich ins KH kam und da ich völlig entkräftet war, sprachen wir über einen Kaiserschnitt. Die Hebamme meinte noch, sollte ich eine normale Geburt haben wollen, würde man weiter einleiten müssen, aber dann könnte es noch 12 oder 16 h dauern, bis der MuMu weit genug auf wäre und dann ist noch nicht einmal sicher, das ich die Geburt bis zum Ende schaffe und dann könnte die Kleine in Gefahr geraten.
Aber mein Mann und ich hatten uns schon vor ihren Ausführungen für einen Kaiserschnitt entschieden, da ich nichts mehr riskieren wollte und der kleinen Maus nicht noch mehr Streß aussetzen wollte. Noch ging es ihr ja gut, aber das hätte sich schnell ändern können und wir wollten nichts riskieren. Also ab zum Kaiserschnitt. OP Team war schnell fertig und ich lag am Tisch. Der Narkosearzt prüfte die PDA, damit der Unterkörper auch schön taub wird mit so nem kalten Mittel. Dabei stellten wir fest, dass die PDA nur einseitig wirkte und für nen Kaiserschnitt somit absolut nicht zu gebrauchen, wenn nur eine Seite taub wird.
Also alles raus aus der Wirbelsäule und ne Spinalanästhesie rein. Dann hatte ich zwei Löcher in der Wirbelsäule aber zumindest wirkte diese dann innerhalb kurzer Zeit und wir konnten die Kleine holen. Mein Mann war direkt bei mir und gab mir Kraft. Dann ging auch alles ganz fix.
Als wir ihren ersten Schrei hörten, war das das schönste was wir je hören durften. Sie wurde uns nur kurz gezeigt und dann vom Kinderarzt angeschaut. Mein Mann wurde kurz darauf auch mit zu ihr ins Zimmer geholt und als sie fertig waren, bekam er sie in den Arm und dann waren sie so lang bei mir, bis ich fertig zugenäht war und wir aufs Zimmer gebracht wurden.
Rückblickend muss ich sagen, ich würde den Schritt zum Kaiserschnitt jederzeit wieder machen, auch wenn ich ihn absolut nicht wollte, aber ALLES was ich/wir durchgemacht haben, entschädigt jeder Augenblick mit unserer Tochter. Nie hätte ich sie riskieren wollen. Sie ist so ein Sonnenschein und egal wie schlimm die Geburtsphase doch war, unsere Maus ist jeden Kampf wert gewesen.
Heute, 5 Tage später, hab ich zwar immer noch mit der lockeren Symphyse zu kämpfen, aber das ist nicht mehr so schlimm und die Kaiserschnittnaht dauert auch noch, bis sie verheilt ist. Aber es geht jeden Tag besser.
Ich werde die Tage alles in Ruhe durchlesen, aber allein für diesen Post hab ich schon 2h gebraucht, weil meine süße Maus ständig Hunger oder Windeln voll hatte und gerade Hunger dauert immer, weil sie meint an der Brust einschlafen zu dürfen
Ich hoffe Euch erging es wesentlich besser, als bei mir und ich drück Euch ganz lieb.
GlG Shali
mit ihrem süßen kleinen Engel Anna Sophie