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Reaktionen im persönlichen Umfeld ... (ziemlich lang geworden)

Da meine drei Männer sich heute beim Fußball vergnügen, hab ich mal den ganzen Tag zum Faulenzen für mich. Heut nachmittag hab ich auf ARD eine Reportage angeschaut: "Machen Kinder glücklich?" Es ging um Familien mit mehreren Kindern, die zum Teil auch schon erwachsen waren und darum, wie die Eltern ihre Familiensituation, teils im Rückblick, teils aus aktuellem Geschehen heraus insgesamt gesehen einschätzen. Also Freud und Leid sozusagen und welches Fazit sie rein persönlich so daraus ziehen.

Ich fand das insofern sehr interessant, da es insbesondere größere Familien waren, die auch zum Teil zusammengewürfelt waren und dadurch auch die verschiedensten Lebenslagen zu bewältigen hatten, wobei natürlich nicht immer alles Eierkuchen war und insbesondere das Familienleben mit Teenagern teils als äußerst anstrengend empfunden wurde.

Das bestechend ehrliche Fazit war übrigens bei fast allen ähnlich: die Kinder wurden von den Eltern sowohl als Quelle des größten Glücks, aber gleichzeitig auch als Ursache ihrer kummervollsten Zeiten oder Momente gesehen. Alle durch die Bank waren aber froh, dass sie ihre Kinder hatten.

Das ist nämlich ein Thema, das mich allgemein im Moment ziemlich beschäftigt. Ich kenne viele Leute, die bewusst sagen, nach ein oder höchstens zwei Kindern ist Schluss. Auf der anderen Seite kenne ich aber auch niemanden mit drei oder mehr Kindern, der im Nachhinein bereut hat, sich für ein drittes, viertes oder weiteres Kind entschieden zu haben. Ihr?
In unserem Umfeld können nicht alle verstehen , wieso wir uns noch ein drittes Kind "antun" wollen. Dies betrifft teilweise auch unsere Familie, zum Beispiel meine Mutter, die sich "ja nur Sorgen macht, wie wir das dann alles schaffen" und ja "nur das Beste will". Ein wenig kann ich es sogar verstehen, da ich einen anstrengenden Job habe, in den ich auch zurückkehren werde und da es mir gesundheitlich auch schon besser ging. Und trotzdem, wir haben uns halt ganz bewusst dafür entschieden.

Meine Frage nun an euch: Wie geht ihr mit solchen Reaktionen von der Familie, Freunden, Arbeitskollegen etc. um, die entweder die Anzahl oder den Zeitpunkt eurer Kinder so gar nicht nachvollziehen können? Und meinen dies auch kommentieren zu müssen? Oder kennt ihr sowas gar nicht? Insbesondere von den Vielfachmamis unter euch würd mich das echt mal interessieren ... Aber vielleicht kennen es ja auch einige von den jüngeren?

Beschäftigen euch solche Reaktionen auch, lasst ihr das an euch ran? Je weniger nah einem die Leute wirklich stehen, desto einfacher ist es vermutlich dies nicht zu tun. Aber wie geht ihr damit um, wenn es aus der Familie kommt?

Fragt sich ... Antje (14+0)

 

Bisherige Antworten

Re: Reaktionen im persönlichen Umfeld ... (ziemlich lang geworden)

Hallo

also als ich noch jünger war da wollte ich nur ein Kind haben nun bin ich mit dem 2ten Schwanger (absichtlich) und ich bin davon überzeugt noch ein drittes zu wollen.

Also ich es meiner Mutter oder unseren Freunden oder auch meiner Schwiegermutter erzählt habe das ich 3 möchte kamen genau die gleichen antworten wie bei dir.

Drei sind zuviele das schaffst du eh nicht wirst sehen nach dem zweiten biste eh mit den Nerven fertig tu dir das nicht an usw.

Keiner will meinen Wunsch akzeptieren. Aber ich bin der Meinung solange ich und mein Mann damit zurecht kommt und es unser wunsch ist, ist es das richtige. Unser Leben unsere Entscheidung.

Lass dir die Vorfreude auf dein Baby nicht von denen Kaputt machen ist ja auch nicht gut für deinen Krümel.Hör nicht hin lass sie alle nur reden, du weisst genau was du willst und was du kannst nur weil die anderen es nicht schaffen würden ausserdem hast du es eh schon zweimal wünderbar gut geschafft. :-P

Du wirst sehen irgenwann werden sie dich loben und dir respekt zukommen lassen für das was du geschafft hast.

 

LG Ines

Re: Reaktionen im persönlichen Umfeld ... (ziemlich lang geworden)

Liebe Ines,

ich find es toll, dass du auch drei willst. Bei uns ist es ähnlich, wir sind uns absolut einig und der Meinung, es ist das richtige. Hast recht, ich lass es mir nicht mies machen ...!

LG, Antje

Re: Reaktionen im persönlichen Umfeld ... (ziemlich lang geworden)

Bei uns war es hauptsächlich die Familie, in der es zu Diskussionen kam. Meine schwiegermama war da 2010 ganz schlimm. Als ich aus dem Raum war und sie glaubte, ich würde es nicht hören, sagte sie zu meinem Mann:"ich würde dafür sorgen dass es weggemacht wird, du bist der Mann und musst dich durchsetzen!" 

Mich war fassungslos, mein Mann ebenso. Ich war in der elften Woche und wir hatten es ihr gerade gesagt. Diese Worte haben so viel kaputt gemacht, dass ich heute noch sehr distanziert bin. Dabei liebt sie Elena nicht weniger, als ihre anderen leiblichen Enkel. 

 

Vom keksi weiß noch niemand was, erst war meine Mama im Urlaub, dann schwiema und als letztere wieder kam, sind meine Eltern an den Bodensee Gefahren. Kommen erst nächste Woche wieder. Ich hatte ja gehofft, bei meinen Eltern ergibt es sich als ich dort war oder sie hier. Hat es aber nicht. 

Auf Diskussionen werden wir uns aber nicht mehr einlassen. Es war unser Wunsch, das keksi zu bekommen und wir müssen damit leben. Punkt. 

erfreut wird wohl keiner sein, aber zum ersten mal ist es mir egal. 

 

Lg

lona 

Re: Reaktionen im persönlichen Umfeld ... (ziemlich lang geworden)

Liebe Lona,

schrecklich. Und sie ging anscheinend davon aus, dass dein Mann das Kind nicht will? Ich will auch nicht diskutieren, aber beschäftigen tut es mich eben doch (ob ich will oder nicht). Du hast vollkommen recht: man selbst muss damit leben, und niemand anders.
Trotzdem hab ich festgestellt, dass die Generation unserer Mütter eine andere (=krassere) Einstellung zum Thema Abtreibung zu haben scheint, als sie heute weitgehend verbreitet ist. Kann auch sein, ich täusch mich, aber mitunter kommt es so rüber, als war das früher keine große Sache.

Ich wünsch dir trotzdem positive Reaktionen und Gespräche! Hattest du dich auf deinem Bauchbild schon ordentlich was vorzuweisen? Da müssten sie es ja beinah selbst schon erkennen, oder?

Liebe Grüße, Antje

Re: Reaktionen im persönlichen Umfeld ... (ziemlich lang geworden)

Hallo,

beim 3. Kind war es bei uns auch am auffälligsten, dass wir Sätze wie "Warum denn noch ein Kind? Ihr habt doch schon beides (Junge und Mädchen.)" gehört haben....

Heute bein 6. freuen sich schon wieder alle eher. Es haben sich also alle dran gewöhnt :-),

Häufig hört man ja sowas wie. "ui, toll! Herzlichen Grlückwunsch!" Kurz gefolgt von "aber, also für mich wäre das ja nichts! " Ich antworte dann immer, dass ich davon ausgehe, dass die Großfamilie für die meisten nichts ist, denn sonst würde es ja viel mehr davon geben.

Liebe Grüße

Tatjana

  

 

Re: Reaktionen im persönlichen Umfeld ... (ziemlich lang geworden)

stimmt, das ist auffällig. Vielleicht liegt es daran, dass das 3. Kind so ein "Zwischending" ist. Man kann noch nicht wirklich von Großfamilie sprechen (wo ein weiteres Kind dann offenbar eher allseits akzeptiert wird bzw. keine Überraschung mehr ist), aber "das normale" ist ein 3. Kind eben auch nicht (mehr). Deine Antwort find ich jedenfalls cool!

LG, Antje

(ziemlich lang geworden) ;)

Als ehemaliges Forumsmitglied kommentiere ich jetzt auch mal:

Ich habe die Sendung auch gesehen, sehr interessant.

Hier meine Geschichte im Februar bin ich "ungewollt" schwanger geworden - wie ich dieses Wort hasse. Ich wollte schon immer 3 Kinder und wir hatten auch nur mit Persona verhütet und da hat sich "dann was eingeschmuggelt". Die Reaktion meines Vaters: Oh nein! das musste doch nicht sein. Ich habe schon befürchtet, dass irgendwann sowas kommt. Du musst bedenken, Kinder kosten Geld und ihr habt schon 2 gesunde Kinder bla bla bla" Ich fand diese Reaktion sowas von unter aller Sau....

Leider hab ich dann unser Überraschungsei in der 9 Woche verloren. Reaktion meines Vaters: Oh, na ja aber vielleicht ist das besser so. Kinder kosten Geld und ein drittes wäre ja auch zu viel gewesen"

Du kannst dir vorstellen, dass ich das meinem Vater sehr übel nehme. Auch andere Freunde in meiner Umgebung sagen, oh gott "tu dir das nicht an" oder "ihr habt doch schon einen Jungen und ein Mädchen, das ist doch genug" =-O

Wir haben zwischenzeitlich das Ergebnis von der Ausschabung: Es war kein Chromosomenschaden, es war ein kleiner Junge :( Auf der einen Seite bin ich froh, dass ich das Ergebnis hab und ich mir keine größeren Sorgen wegen einer weiteren SS machen muss., aber dass es ein Junge war (was ich mir wünschen würde) tut um so mehr weh.

Ab nächsten Monat dürfen wir wieder "versuchen"...diesmal wird es ein "geplantes Kind".

Mir ist es sch... egal was mein Vater dazu sagen wird, oder die Umgebung.

Man muss sich immer denken: Mein Kind, mein Geld, meine Zeit, meine Nerven, meine Entscheidung.

Ich liebe Kinder und wenn ich es mir finanziell leisten könnte würde ich auch noch ein 4 Kind bekommen! Ich finde Kinder sind mit all den Strapazen und Einschränkungen die sie nunmal mitbringen was ganz besonderes und ich möchte es auch nicht missen! Lass die anderen Reden...Deutschland ist "kinderfeindlich", in anderen Ländern kräht kein Hahn danach ob du 3 oder 4 Kinder hast, da wird höchstens gefragt: Was nur eins? Fühlt es sich nicht einsam, es sollte Geschwister haben...

Es ist hier in D ein Kulturproblem!

LG Nicole (die mit einem Amerikaner verheiratet ist und daher die amerikanische Kindereinstellung kennt (viel besser als hier)

Re: (ziemlich lang geworden) ;)

Liebe Nicole,

vielen Dank für deine Meinung, die ich jetzt erst gelesen hab. Ich kann dich voll verstehen und es tut mir leid für dich, dass ihr euren kleinen Jungen verloren habt.

Und ich kann mir vorstellen, dass es auch bei uns ähnliche "gut gemeinte" Kommentare geben könnte, falls doch noch was schiefgehen sollte. "Mensch, ihr habt doch eh schon so viel Stress - ist bestimmt besser so" oder "naja, bei deinen gesundheitlichen Problemen soll das vielleicht besser nicht sein" (bin seit kurzem Epileptikerin). So oder so ähnlich würde das bei uns von manchen auch kommen. Erst gestern hatte ich wieder so eine total ungläubige Reaktion: "Was, das war gewollt?"

Ich reg mich immer noch drüber auf ... Blöd.

Ich wünsch euch jedenfalls alles Gute für den nächsten Versuch!

Liebe Grüße, Antje

P.S.: wir haben auch Freunde in den USA, da sind wirklich drei bis vier Kinder häufig und ich hab mich schon oft gefragt, woran das liegt.

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