Liebe Melanie,

ich kann dich gut verstehen. Ich bekomme mein 3. Kind und hab auch manchmal so bescheuerte Gedanken - dagegen kann man offenbar manchmal einfach nix machen.

Mein Mann und ich sind uns einig, dass wir keine Test und besondere Untersuchungen / Messungen machen lassen werden. Zwar wissen wir nicht, wie wir im schlimmsten Fall unser Leben mit einem behinderten Kind gestalten sollten bzw. wie das dann aussehen würde / sollte. Aber wie Kassiopeia auch schon sagt: Wir sehen uns nicht in der Lage im Zweifelsfall die Entscheidung der Entscheidungen zu treffen: abtreiben oder nicht? Denn darauf laufen diese ganzen Untersuchungen ja hinaus.

Ich fürchte sehr, dass es einfach mehr Belastung als Hilfe ist. Wenn das Risiko in meinem Alter üblicherweise bei 1:200 liegt und beim Test dann ein ziemlich schlechtes Ergebnis rauskäme von vielleicht 1:50 oder 1:25 - ich wüsste nicht, wie ich mich entscheiden sollte. Eigentlich will ich kein behindertes Kind, aber 49 Babys wegschmeißen, weil eins so sein würde? Oder 24 Babys? Selbst bei 1:10 ist die Entscheidung doch Wahnsinn - jedenfalls für mich. Ich glaube, ich könnte im Nachhinein nicht damit leben.

Daher keine Tests, sondern wir nehmen es wie es kommt und sind im wahrsten Sinne des Wortes guter Hoffnung.

Antje