Endlich schaffe ich es auch einmal, meinen Geburtsbericht zu verfassen. Die Kleine hält mich ganz schön auf Trab - sie will einfach tagsüber nicht schlafen...
Nun ja, es begann alles mit dem Abgang des Schleimpropfes am 06.08. abends. Da habe ich mich schon gefreut, dass es endlich mal ein Zeichen einer bevorstehenden Geburt gibt. Dachte aber noch, dass sich die Kleine sicherlich noch einige Tage Zeit lässt... Nichts da! Schon nach 2-3 Stunden begannen die ersten kleinen Wehen, aber wirklich minimal, so wie Regelschmerzen. Ich war so aufgeregt, dass an Schlaf nicht zu denken war. Habe mich aufs Sofa gelegt, Fernseher angemacht (es kommt wirklich nur Stuss zu der Zeit) und bei jeder Wehe auf die Uhr geschaut. Ca. um 1 habe ich auf der Toilette einen ph-Test gemacht und der wurde doch tatsächlich blau (Fruchtwasser), wollte es nicht glauben und habe wohl noch ca. 5 weitere Testhandschuhe verbraten. Die wurden aber alle blau Ich habe dann meinen Freund geweckt und gesagt, es gehe jetzt los, ich würde gern ins Krankenhaus. Die tolle Antwort: "Oh nee, nicht wirklich" Danach habe ich erstmal im KH angerufen, aber die meinten, na, wenn die Schmerzen noch nicht so doll sind, kommen Sie doch morgen früh her... Ich also meinen Freund wieder ins Bett geschickt und ich mich aufs Sofa gelegt. Wie ich hinterher erfahren habe, waren die zu der Zeit wirklich gut ausgebucht. Muss wohl am Gewitter gelegen haben (ca. 7 Entbindungen in der Nacht).
Um 8 sind wir dann in den Kreisssaal, erstmal ans CTG, sehr schöne Wehen und ich hab die Bestätigung bekommen, dass Fruchtwasser abgeht. Wir haben daraufhin ein Zimmer bekommen, auf der schon eine Wehende lag, die noch vor mir entbunden hat. Aber ich wollte erstmal nicht auf dem Zimmer bleiben, sondern bin im Krankenhausgarten spazieren gewesen. Mein Freund ist nochmal kurz auf Arbeit, um seine Sachen zu übergeben, weil klar war, dass er ab jetzt erstmal Urlaub nimmt. Mittags kam er wieder. Wir erstmal aufs Zimmer und ich ins Bett. War eine kleine Erleichterung zu liegen. Da lag ich auf ein kleines Weilchen. Danach sind wir nochmal spazieren gegangen. Diesmal waren die Wehen schon so doll, dass ich mich bei meinem Freund zum Veratmen abstützen musste. Sah bestimmt toll aus Aber es wird einem echt alles egal in der Zeit. Nachdem wir wieder auf dem Zimmer waren, habe ich einen Einlauf bekommen. War nicht wirklich schlimm. Wie gesagt, man verliert alle Hemmungen Gegen um 5 meinte die Hebamme dann, ich könne auch gern mal in die Wanne zum Entspannen - gerne doch! Da die Entspannungswanne belegt war, bin ich gleich in den Kreisssaal gekommen in die Gebärwanne - tja, und da lag ich bis 23:16 Uhr :) Ganze 6 Stunden, danach sah ich ganz schön verschrumpelt aus. Aber das Wasser hat mir echt gut getan. DIe Wehen kamen schon im 1-2 Minuten-Rhythmus, aber ich hatte da eine Lage gefunden, in der ich sie gut veratmen konnte. Mein Freund immer bei mir und hat mit mir geatmet oder was zu trinken gebracht. Die Hebammen kamen sehr selten vorbei, man hat mich einfach machen lassen. Ca. stündlich schauten sie mal nach mir und dem CTG (zum Glück kabellos). Alles in Ordnung. Hinterher meinten sie zu mir, ich hab das toll gemacht, so ganz ohne Hilfe zwischendurch. War bestimmt entspannend für sie. Betäubung hab ich auch keine gebraucht, war auch ganz froh drüber. Ich wurde zwar dann von den Presswehen so sehr überrascht, dass ich erstmal das ganze KH zusammengeschrien habe, aber wie gesagt, alles egal Ja, so gegen 22 Uhr (oder etwas später) meinte die Hebamme, bei der nächsten Wehe könne ich schonmal etwas mitpressen... Und nach einigen Presswehen (der Kopf rutschte immer wieder das letzte Stück zurück) zog die Hebamme an ihrem Kopf und unsere kleine Mathilda war im Wasser auf die Welt gekommen. Wir waren wirklich überglücklich. Ich bekam sie natürlich gleich auf meinen Bauch und mein Freund durchtrennte die Nabelschnur.
Für die Nachgeburt musste ich nach kurzer Kuschelzeit dann aufs Kreissbett. Mein Freund bekam sie auf seine Brust gelegt und ich mühte mich aufs Bett. Und da begann dann der nicht so schöne Teil. Die Nachgeburt wollte nicht raus, da die Plazenta sich extrem an der Gebärmutter festkrallte. Die Hebamme und Ärztin kniffen und drehten an meinem Bauch (die Schmerzen waren schlimmer als die Presswehen!), aber die Plazenta wollte nicht. Ich muss den Kreisssaal ganz schön vollgeblutet haben - die arme Putzfrau. Naja, Ende vom Lied, ich musste in den OP. Vollnarkose. Da wurde die Plazenta rausgeholt und auch gleich mein Dammriss 2. Grades genäht. Kurze Zeit später erwachte ich dann und bekam Mathilda ins Bettchen und wir haben sie angelegt, was auch super funktionierte. Insgesamt hab ich 1,1 Liter Blut verloren, was mir die nächsten Tage noch zu schaffen machte. Bettruhe, nicht aufstehen, da mein Kreislauf das nicht mitmachte. Mathilda hatte ich zum Glück bei mir im Bettchen, so dass ich sie stillen konnte. Zwei Tage später bekam ich dann eine Bluttransfusion, weil es nicht besser werden wollte. Dann stabilisierte sich alles und ich konnte endlich aufstehen, alleine aufs Klo gehen und mich waschen. (Wie gesagt, die Hemmungen hatte ich schon alle verloren ) Wir durften dann auch schon drei Tage nach der Geburt nach Hause, wo ich mich noch sehr schonen musste, aber zum Glück hatte mein Freund eine Woche Urlaub.
Heute ist die Kleine 26 Tage alt und hat so einige Probleme. Das Größte: sie will einfach nicht einschlafen. Ist sie eingeschlafen, wacht sie bei jedem kleinen Geräusch auf. Ich bin froh, weinn ich zum Essen komme oder mal auf Toilette gehen kann... Ich hoffe, dass bessert sich bald... Aber trotzdem ist sie das schönste und beste Baby und wir haben sie lieb :)
Das ist sie: