Geburtsbericht von Emma und Maja

 

Sorry, dass ich so spät dran bin, aber mein Tag ist im Moment in Sekunden eingeteilt ;)

Vorweg erstmal herzlichen Glückwunsch allen Neumamis, ich komme mit dem Lesen einfach nicht nach! Ich wünsch euch jedenfalls allen gesunde Babies und eine schöne Eingewöhnungszeit! Die Zeit vergeht sooo schnell....Wenn ich bedenke, dass meine Töchter nun schon 16 Tage alt sind....ich hab das Gefühl, ich lag gerad eben doch noch im Kreißsaal....

 

Also, nun der Bericht. Ich versuch mich kurz zu halten. Bei Fragen gern auch als PN.

 

Wir sollten am 18.10. um 7h im Kreißsaal sein, und waren natürlich mächtig aufgeregt. Den Abend zuvor haben wir noch aufgeräumt und geputzt, einfach so als Ablenkung. Geschlafen haben wir aber beide gut.

Da kamen wir dann also um 7h da an und mussten erstmal den MuPa abgeben und durften dann gleich in eins der Entbindungszimmer. Mein Mann sauste dann noch schnell nach unten, um mich anzumelden und dann ging es auch schon los. Taschen abstellen, Flügelhemd an, Netzhose, Einlage, Thrombosestrümpfe, hinlegen. Und das mir, wo ich doch eh nimmer liegen konnte. Naja. Blutdruckgerät an den Arm bekommen, und 2 Infusionen ( das Legen der Nadel ging schonmal schön schief: "Huch, da hab ich mich verstochen. Da hol ich liebe meine Kollegin. Ich  kenn mich. Wenn ich mich einmal verstochen hab, klappt es nicht mehr). Selbe Schwester sollte später den Blasenkatheter bei mir legen....da wusst ich noch nicht was mir gleich blühen sollte...

Dann lag ich fast 1 Std 15min am CTG, war alles gut, hatte recht viele Wehen, aber alles auszuhalten. 

Das Liegen war anstrengend, da Majas Kopf mir so arg auf die Leber gedrückt hat und ich hoffte so, mich nach dem CTG nochmal hinsetzen zu können. Inzwischen war es ungefähr 9.30. Dann hieß es, eine sei noch vor mir dran. Na gut. Dann kam die Schwester und wollte mir n Blasenkatheter legen. Das war so gegen 10.30. Inzwischen war mein Bauch immer wieder steinhart und ich hatte wahnsinnige Rückenschmerzen. Dann fing sie an, das Ding in mich zu installieren und von da ab bin ich durch die Hölle gegangen...das Legen war das eine, danach aber Tat mir jeder Tropfen Pipi weh wie eine Blasenentzündung übelster Art ( und damit kenn ich mich aus!) ....ich dachte ich hör die Engelein singen...bei jeder Wehe ( die sich durch den Katheter scheinbar noch verstärkt hatten) hat sich mein ganzer Z

Unterleib zu einem Klumpen zusammengezogen....ich hab meinem Schatz beide Unterarme zerkniffen ( Abdrücke waren abends noch zu sehen)....ich hab nur noch geheult...dann kam die Ärztin gegen 11h und sagte, es wäre noch ein Notfall dazwischengekommen ....es dauert noch....waaaas?? Ich war fertig. Dann hat die Schwester mir ein schmerzlinderndes Gel auf die Harnröhre aufgetragen ....gebracht hat's allerdings nichts.....gegen 12.30h wurden wir endlich erlöst und Richtung OP geschoben....abgeholt hat mich die Anästhesieschwester Peggy- Berliner Schnauze und angenehm fröhlich. Dann lag ich vor dem OP und da kam dann auch die Anästhesistin....super nett und auch die Hebammen und die anderen OP-Helfer auch. Dann haben sie meinen Freund zum Umziehen geschickt und ich sollte aufstehen und auf den OP Tisch klettern....der Weg schien mir ewig....dann haben sie alles desinfiziert, CTG angelegt, Blutdruck, O2-Sättigung usw....PDA legen war kein Problem. Blutdruck ist dann abgefallen mit der bekannten damit verbundenen Übelkeit, aber das kannte ich ja schon von meinem 1. KS. Sie hat mir dann schnell was gespritzt und dann ging's. Dann haben sie den Bauch desinfiziert und alles vorbereitet. Irgendwann sagte jemand ( glaub der Assistenzarzt); "So, Professor H. kann dann kommen." ich dachte nur: wie der kann dann kommen!? Wo ist der denn noch? Hilfe, wie lang braucht der jetzt noch hierher? Aber dann tauchte ein vermummtes Etwas hinter dem Tuch auf und los ging's. Nach wenigen Minuten war Emma geboren und nach weiteren 2 Maja. "Gut gebrütet ", sagte der Prof. Und viel Fruchtwasser hätte ich gehabt. Dann haben wir noch n paar Witze gerissen (war sooo erleichtert) und die Mädchen wurden kurz vom KiA angesehen, dann kamen sie wieder zu uns. Das Nähen hat auch nicht lange gedauert. Vorher haben sie noch iwas abgesaugt. Einen Leberfleck hat er mir auch gleich noch weggeschnitzt und dann haben sie mich wieder in mein Bett verfrachtet. Von der Antibiose bekam ich dann totalen Juckreiz am ganzen Körper. Furchtbar aber mir war alles egal. Und einen mörderischen Durst hatte ich ...hab noch im OP gesagt "ich hätt sooo gern ne Cola" und alle sagten "kriegen Sie". Ich dachte ich durfte an dem Tag weder essen m

Noch trinken ( so war es vor 10 Jahren, da gab es erst am Abend nen Kamillentee). "Sie dürfen sofort essen ubd trinken". Hab dann an dem Tag noch 4 Liter Wasser weggezischt....Wieder zurück im Kreißsaal hab ich die beiden sofort angelegt und die Hebi hat ein paar Fotos gemacht....

Dann wurde noch kurz mein Blutdruck kontrolliert ( ca 30 Minuten) und dann ging es rüber auf die Mutter-Kind-Station in unser Familienzimmer.

Dort sind wir super nett aufgenommen und betreut worden. Alle Schwestern und Hebammen hatten viel Zeit und haben alles erklärt ( Pumpen, Fingerfeeding....), aber die meiste Zeit waren wir selbständig und die Schwestern waren gern bei uns ( sagten sie). Zwillinge fanden sie toll und ausserdem hatten sie ja auch wenig Arbeit mit uns. Wir mussten allerdings recht bald zufüttern, da Emma schnell an der 10% Gewichtsverlust-Grenze angelangt war. Sie hatte viel Fruchtwasser im Magen und spuckte 2x heftig, wollte nix trinken. Wurde dann aber bald besser. Nach 9 Tagen hatten beide ihr Geburtsgewicht wieder erreicht und trinken inzwischen alle 3 Stunden 60ml bzw Maja schon 75ml. 

Wir waren mit dem Geburtstag 5 Tage auf der Station- dann sollten wie gehen....wir wären ja so fit und überhaupt. Visite war täglich, der Prof stets zu Scherzen aufgelegt, die Naht zum Entzücken aller mini und bestens verheilt. 

 

Insgesamt war es eine sehr schöne Erfahrung. Es ging mir viel schneller wieder gut als nach meinem Sohn. Bin gleich abends aufgestanden, nächsten Morgen wurde der Katheter gezogen, das Pflaster von der Naht entfernt und ich sollte duschen. Wochenfluss war anfangs heftig, jetzt wird's weniger ( immer wenn die Hebi die Gebärmutter massiert kommt wieder ne ordentliche Lore). Das schlimmste auf Station waren die elenden Thrombose-Spritzen ( aua!).....hab heute noch dicke blaue Dellen an den Oberschenkeln....

 

Hier zuhause geht alles seinen sozialistischen Gang: anlegen, abpumpen, Flasche machen, alles auskochen, schmusen, wickeln, schlafen. Sind wir damit durch, geht's von vorne los. Aber die 2 Mäuse sind sowas von süß, da vergisst man seine Müdigkeit ....

 

Also, als Tipp für alles KS-Mamis: Katheter erst unter der PDA legen lassen und bestes Schmerzmittel war Voltaren ( als Zäpfchen).  Und möglichst schnell aufstehen und rumlaufen....auch gegen den Schmerz!

 

Ich grüß euch alle ganz lieb!!!!

Liris