Hallo Mädels,
endlich sind wir wieder daheim und nun schreib ich mal meine Erfahrungen nieder.
Geburtsbericht:
Ich musste bereits am 06.08. ins KH weil mir ne SS-Dermatose zu schaffen machte und meine FÄ es nicht verantworten konnte, wenn hier nix gemacht wird. Ich sollte Cortisoninfusionen bekommen.
Die Ärzte im KH legten uns dann eine Einleitung nahe weil es eh schon ET+7 war und nicht ausgeschlossen werden konnte, dass es sich um die gefährliche Variante SS-Cholestase handelt.
Am nächsten Tag bekam ich somit die erste viertel Tablette, wurde ans CTG gehängt - NIX - Mittags ne halbe - wieder NIX - Abends das gleiche Spiel -wieder NIX-
So ging das 3 Tage-ich schon genervt, dass andere ein und ausspazierten und von jetzt auf gleich ihre Babys im Arm hatten
Am 4. Tag wurden härtere Geschütze aufgefahren - ich bekam eine halbe Dosis Gel gelegt ... um 9 Uhr hatte ich erste echte Wehen - was hab ich mich gefreut
wir sollten dann etwas spazieren gehen und gg 12 Uhr wiederkommen.
Ab da haben die uns nicht mehr rausgelassen, wir haben unsere Hebi zugewiesen bekommen und durften dann unseren Kreißsaal besichtigen. Die Hebi war ne echt coole Socke (sorry, aber die hatte solch tolle Sprüche drauf - es machte echt Spaß mit ihr)
Habe einen Einlauf bekommen, durfte ein Bad nehmen, die Wehen wurden immer stärker, aber noch auszuhalten. war ich doch froh, dass es voran ging.
Gegen 22 Uhr habe ich mir dann eine PDA geben lassen - TOLL - endlich schmerzfrei, der MuMu war da schon auf 7 cm offen und weiter "geweht" ...,
Schichtwechsel der Hebi und wer kommt zur Tür rein: meine Lieblings-Hebi der letzten 3 Tage **freu**
Mittlerweile war der MuMu ganz offen, der Kleine aber immernoch vorm Beckeneingang.
Nun musste ich im Vierfüsslerstand Beckenkreisen, mein Mann hat mich tatkräftig unterstützt (Nackenmassage)
Leider brachte das alles nix, gg. 2 Uhr hatten wir den 2-stündigen Geburtsstillstand erreicht der Kleine kam einfach nicht durch den Beckeneingang. Die Hebi weiter sehr entspannt, vom Kleinen wurde immer mal wieder der PH-wert genommen, die Herztöne waren immer super ...
Irgendwann kam dann der Oberarzt und auf meine Frage, wie weiter, meinte er, dass der nächste Schritt der Kaiserschnitt wäre, wir aber noch Zeit hätten.
Gg. 4 Uhr hab ich dann gemeint, dass ich keine Lust mehr habe, die PDA wirkte da schon nicht mehr (auch das nachgespritzte nicht) und ich einen KS will. Ich meine in den Augen des KH-Personals ne gewisse Erleichterung gesehen zu haben, dass ich es entschieden habe und nicht die.
Also wurde ich für den KS fertig gemacht, mein Mann bekam ne chice grüne Kluft an und durfte sich neben meinen Kopf setzen wir freuten uns auf den Kleinen - dass es nun ein KS ist, war mir egal - wir hatten alles versucht und ich kann auch mitreden, was echter Wehenschmerz ist
Die Narkoseärztin spritzte die PDA auf, testete ein bisschen rum und schon war der Bauch aufgeschnitten.
Leider wirkte die PDA nicht wie sie sollte und ich merkte auf einmal, wie der Doc die GM aufgerissen hat. Ich glaub, ich hab den OP zusammengebrüllt, mein Mann wurde rausgeschickt und ich in Vollnarkose gelegt.
Als ich wieder aufwachte hatte ich den ganzen Mund voller Wasser/Speichel und drohte zu ersticken
Im Nachhinein habe ich erfahren, dass die mich nochmal in die Narkose geschickt haben, um mich wieder fit zu kriegen.
Leider hat auch der Kleine zu viel Narkosemittel abbekommen, musste intubiert werden, hat sich aber -sehr zur Verwunderung des bereitgestellten Kinderarztteams- super schnell erholt. Mein Mann durfte ihn sogar schon Bauch kraulen, bevor er auf die Kinderstation zur 24-std.-Überwachung kam.
Ihr könnt euch vorstellen, wie krank ich vor Sorge war! Ich lag 6 Std. auf der Intensiv rum und auch mir ging es eigentlich gefühlt zu gut für Intensiv ...
Abschließend kann ich sagen, dass ich trotz 18 Std. Wehen einen sehr schönen Geburts-vor-verlauf hatte und auch dass die Einleitung jeden Schrecken verloren hat, weil die Ärzte wirklich sanft vorgegangen sind. Das Ärzte- und Hebammenteam war super. Sehr durchorganisiert, aber eben doch individuell. Kann ich für dieses KH immer jedem empfehlen (im Gegensatz zur Wochenstation - Bericht folgt gleich im Anschluss)
Zum Glück ist der Kleine knusperlgesund und hat den bescheidenen Start ins Leben super gemeistert
Mein Wochenstationsbericht fällt nicht so positiv aus:
Als mir der Kleine dann am nächsten Tag gebracht wurde, hieß es "legen Sie ihn an"... ohne Anleitung, ohne irgendwas zu erklären.
Naja, ich hab nen Handzettel bekommen
Es kam aber nix aus meiner Brust. Die dort "Sie haben Milch" und basta, stand ich da mit nem vor Hunger schreienden Kind im Arm
Erst die Nachtschwester erbarmte sich unserer und drückte mir 90ml-Flasche in die Hand.
Am nächsten Tag gleiches Spiel-keine Milch aus der Brust ... zum Beweis hab ich mich an die Pumpe gehängt - NIX -
endlich kamen die Schwestern drauf, dass zufüttern viell.auch Hunger stillen könnte
Ich kam mir wirklich allein gelassen vor, die eine Hand wusste nicht, was die andere gemacht hat, Tablettendarreichungen und auch Änderungen der Dosierung-z.Bsp. der SD-Tabletten- wurde nicht mit einem abgesprochen.
Habe meinen Kleinen nat.immer wieder angelegt, um die Milchproduktion anzuregen, aber erst 4 Tage Nach Geburt kamen mal 10ml per Pumpe
Das war die eine Sache ... die andere war, dass sich meine Narbe entzündet hat und ich AB per Tropf bekam. Meine Entlassung rückte in weite Ferne ... hab das durchgehalten - auf einmal waren die SD-werte 4fach erhöht und der Blutdruck raste (kein Wunder, wie die mich dort aufgeregt haben) ich sollte noch länger bleiben ... nein, ich bin gg.ärztlichen Rat geflohen ... echt GEFLOHEN die gingen mir alle so auf den Keks dort - im nachhinein würde ich sagen, dass ich nen KH-koller hatte
Kaum sind wir daheim, ist klein Lennart super ausgeglichen (im KH kam er alle 2 std. mit irgendwas und hat sich auch nur unter größtem Geschrei wickeln lassen) und Milch kommt auch, dank geliehener Pumpe in regelmäßigen Abständen. nicht viel, aber mehr als im KH.
Ich bleib dran
Eckdaten:
Lennart
geb. 10.08.2013
4.360 gr schwer
55 cm lang
Hier noch ein Bildchen :
LG!Katrin