Das muss ich mir von der Seele schreiben. Und ich lese sehr oft noch hier mit, weil ich es noch nicht ganz realisiert habe, dass ich nicht mehr ss bin. Zumindest nicht immer.
Donnerstag 16.8. beim FA schlug das kleine Herzchen erstmals. Aber zu langsam. Die hcg-Werte waren für die 9. SSW viel zu nieder. Auch nicht wenn man Kulanztage usw. dazuzählt. Sonst wäre die Empfängnis erst nach dem SST passiert.
Der Vertretungsarzt machte mir Mut. Aber ich wußte tief innen drin "das wird nichts mehr". Mein Wunsch war nur noch, endlich nicht mehr leiden zu müssen und Gewißheit zu bekommen.
Sonntag gingen die SS Beschwerden zurück. Montag fühlte ich mich so gut wie schon sehr lange nicht mehr. Dienstag blutete es, wie eine normal-schwache Mens. Mittwoch hatte ich Termin bei meinem Psychologen. Er hörte sich meine Geschichte an und schüttelte nur mit dem Kopf. Wir überlegten uns Alternativen oder wie es nächstes Mal besser gehen kann.
Er hätte aufgegeben. Ich bin aber noch nicht bereit dazu. Mit meinem Mann habe ich besprochen, weiterhin zur Heilpraktikerin zu gehen (nach nur 1 Besuch dort bin ich im 2. ÜZ SS geworden). Wir probieren es noch 1x, wenn die SS dann nicht hält geben wir auf. Es ist für mich eine enorme gesundheitliche und psychische Belastung.
Als ich beim Therapeuten aufgestanden bin habe ich schon gemerkt, dass mehr Blut läuft. Also schnell nach Hause, Toilette, Sofa. Es blutete heftig, flüssig und hellrot mit vielen Klumpen.
Gegen abend kam ich kreidebleich und wackelig von der Toilette zurück. Ich habe beschlossen, die Hebamme anzurufen. Eigentlich wollte ich nur einen Tipp, aber sie kam dann vorbei und hat mir eine Stunde lang Geschichten erzählt und mich bei Laune gehalten. Dann ist auch meine Gesichtsfarbe zurückgekehrt. Sie ließ es mir offen, wenns schlimmer wird, ins KH zu fahren. Aber ich war so kaputt, dass ich eingeschlafen bin.
Am anderen Tag war nur noch ein bischen Blutung da, was mir komisch vorkam. Die Hebamme kam nochmal und riet mir einfach abzuwarten und wenn es mir schlechter gehen sollte, ins KH zu fahren.
Freitag war eigentlich ok, ich fühlte mich mäßig gut, es blutete so schwach vor sich hin, manchmal kamen schwarze Klumpen mit. Abends ging ich einkaufen, da nach fünf Tagen der Kühlschrank endgültig leer war. Die erste Tafel Schokolade hat schon die Heimfahrt nicht überstanden. Zu Hause angekommen war ich total kaputt. Also gefrorenes in die Tiefkühltruhe, den Rest im Auto gelassen. Auf dem Sofa bin ich sofort eingeschlafen.
Als ich gegen 20 Uhr aufwachte fühlte ich mich grippig und fieberig und hatte Bauchschmerzen. Temperatur war ok, aber das kranke Gefühl war trotzdem da. Also KH angerufen, konnte sofort kommen. Gegen 21.15 Uhr waren wir im KH. Sie riet mir zur Ausschabung, die Fruchthülle war bereits nicht mehr da. Dafür sah man noch sehr viel Schleimhaut. Aber sie hat mich nicht gedrängt, ich hätte auch nochmals nach Hause gehen können. Dann mußte sie zu einem Notfall.
Wir haben überlegt. Eigentlich wollte ich keine OP, hoffte dass es voll so abgeht. Aber ich fühlte mich so schlecht, dass ich schließlich einwilligte. Die Ärztin kam zurück, der Narkosearzt kam. Dann wurde ich auf Station gebracht und vorbereitet. Punkt 0 Uhr schoben sie mich in den OP, um 0.45 Uhr war ich bereits wieder wach. Am anderen Morgen durfte ich nach Hause. Nach der OP hatte ich schreckliche Kopfschmerzen, die aber mit Schüssler-Salzen zu Hause weggingen.
Der Muttermund war bereits offen, sodass die OP sehr einfach war.
Heute geht es mir gut. Solange ich nicht viel mache, fühle ich mich normal. Bei Anstrengung läßt das schnell nach, aber ich bin auch noch zwei Wochen krankgeschrieben.
Die FG habe ich erstaunlich gut überstanden, dafür habe ich während der SS sehr oft geweint und war verzweifelt. Aber die Stimmung wechselt schon noch und Babybäuche mag ich nicht mehr sehen.
Leider passen alle meine Hosen nicht mehr, dabei habe ich nicht zu viel gegessen. Meine Waage ist kaputt.
Wir müssen jetzt eine Woche abstinent bleiben, dann habe ich einen Termin bei meiner Ärztin (eigentlich das erste Screening). Bis zur ersten Mens müssen wir verhüten, danach probieren wir es wieder. Meine Heilpraktikerin hat mir Mut gemacht.
Das wars von mir. Ich hoffe, ich konnte Euch die Angst vor einer FG nehmen.
Für mich wäre es undenkbar gewesen, ohne Blutungen eine AS machen zu lassen. Ich hätte das Gefühl gehabt, man nimmt mir mein Kind weg. Aber nachdem es mir schlecht ging war die OP ok. Die Fruchthülle habe ich leider nicht gesehen, sodass ich sie auch nicht beerdigen kann. Das ist schade.
Ich wünsche Euch, viele große Kugelbäuche und irgendwann kann ich vielleicht auch wieder mitschreiben.
LG Maus