Bin nun seit Mittwoch Nachmittag zu Hause und habe jetzt endlich die Gelegenheit euch alles zu Berichten. Über Laptop geht es besser als so viel übers Handy zu schreiben...
Wer empfindlich ist bitte nicht lesen, schreibe alles im Detail...
Von meinem FA Termin am 17.01. hatte ich ja schon berichtet, dass die FÄ zu wenig Fruchtwasser gesehen hat und außerdem war mein Blutdruck ziemlich hoch und Eiweiß im Urin. Sie hat uns gleich zu einem Spezialisten für die Woche darauf überwiesen. Den brauchten wir allerdings nicht mehr, da es mir in der Nacht von Do. auf Fr. schlechter ging und wir in die Notaufnahme gefahren sind. Mein Herz hat wie verrückt geschlagen, außerdem ziehen in der rechten Unterleibsseite. Im KH wurde ein Ultraschall gemacht, die erste Ärztin hat auch das wenige Fruchtwasser bemängelt. Vormittags wurde dann mit einem besserem US-Gerät geschallt, der Arzt war auch besorgt wegen der Fruchtwassermenge außerdem konnte man die Nieren nicht finden. Wegen meinem Blutdruck machten sich alle große Sorgen, deshalb wurde ich mittags ca. 100 km weiter nach München ins KH verlegt. Dort dann immer Kontrolle des Blutdrucks und am gleichen Tag US. Der Arzt sagte, dass das Baby viel zu klein sein (ca. 330 g bei eigentlich über 500 g in dieser SSW). Es waren auch keine Kindsbewegungen zu sehen, aber das Herz hat geschlagen. Es wurde als Ursache eine Schwangerschaftsvergiftung, also Unterversorgung der Plazenta festgestellt. Die Ärzte machten uns keine großen Hoffnungen, es hieß warten, ob wir vielleicht noch 2 Wochen schaffen würden, da würden wir in die Lebensfähigkeit kommen. Bei 22+3 keine große Erfolgschance... Am Sonntag wurde dann über 45 Minuten eine erneute US-Untersuchung gemacht. Der Arzt hat dann im Kleinhirn eine Blutung entdeckt, diese war am Freitag bei der US noch nicht da. Das wird momentan auch als Totesursache vermutet. Am Montag wurde beim US kein Herzschlag mehr festgestellt. Ich musste dann trotzdem noch ein MRT (so ne Röhre) über mich ergehen lassen, da dort nochmal alles genau untersucht werden kann. Montag Nachmittag wurde die Geburt zuerst über Tabletten dann Infusion eingeleitet. Ich bekam auch gleich eine PDA gegen die Schmerzen. Hatte trotzdem die halbe Nacht ein ständiges ziehen auf der linken Seite, weil die PDA einseitig wirkte. Aber es war auszuhalten, mein Mann hat sich auch ständig um mich gekümmert. Um ca. 7 Uhr am Dienstag wurde ich nochmals untersucht und der MuMu war schon gut geöffnet. Es ging dann alles sehr schnell, ich musste nicht viel pressen, da unser Sohn ja so klein war. Der Arzt war erst da, als das Baby schon draußen war, es ging ganz gut mit der Hebamme. Gott sei Dank ist die Plazenta vollständig mit raus gekommen, ich brauchte keine Ausschabung. Nachdem unser kleiner gesäubert wurde durften wir ihn kurz anschauen. Ca. 2 Std. später haben wir dann eine Namensgebungsfeier mit einem Seelsorger gemacht. Das war sehr schön und Lukas wurde mir auf den Bauch gelegt. Lukas war 24 cm groß und nur 330 g schwer. Wir haben Fotos von ihm bekommen und außerdem die kleinen Söckchen die er anbekommen hat. Sehr schön gemacht von der Klinik.
Am Mittwoch wurde ich dann entlassen, muss aber weiterhin Tabletten für meinen Bluthochdruck nehmen und immer wieder kontrollieren. Im Bauch habe ich fast keine Schmerzen.
Nächsten Montag wird unser kleiner Lukas "zur Ruhe gebettet". Das ist keine richtige Beerdigung in einem Einzelgrab, sondern ein Grab extra für Babys. Das wird nochmal ein sehr schwerer Tag für uns...
Ich hoffe es war richtig das alles zu schreiben, hab euch ja davor gewarnt. Aber für mich ist es denke ich gut, alles mal raus zu lassen...
Ich bete, dass ihr alle weiterhin eine schöne Schwangerschaft habt und eure Babys knuddeln könnt, denn es soll keiner so leiden wie wir gerade!
Sabine