Hallo Sonja,

schön, mal wieder von jemandem hier was zu lesen.

Bei uns ist es ähnlich wie bei Euch, was den Schichtdienst angeht. Wir haben den beide. Dadurch kann öfter mal zumindest einer beim Kind sein, während der andere arbeitet, aber uns bleibt gerade phasenweise echt keine Zeit gemeinsam, als Familie (gerade oft an den Wochenenden, wenn mein Mann dann arbeiten muss, bei mir kommt das zum Glück seltener vor), oder auch mal gemeinsam etwas zu erledigen, kann echt anstrengend werden. Ein Kindergarten alleine würde uns auch nicht helfen, deswegen sind wir heilfroh, dass seit letztem Herbst Großeltern im Ort sind.

Unser Sohn wird Anfang August 2 und kann ab September in den Kindergarten eingewöhnt werden. Wir haben einen Ganztagesplatz bekommen, den ich so beantragt hatte - auch zu einem Zeitpunkt, wo noch gar nicht feststand, dass die Großeltern auch noch da sein werden.

Eine besondere Situation ist nun, dass ich Ende September Geburtstermin für unser Töchterchen habe.  Ich weiß natürlich noch nicht, wie das alles wird mit dem neuen Baby im Haus, wie der Kleine das gleichzeitig zum KiTa-Start so wegsteckt etc. Daher reicht mir für sein erstes Jahr dort auch erst mal ein Halbtagesplatz. Wir haben ja dann insgesamt noch mal 14 Monate Elternzeit vor uns, so dass immer ein Elternteil zur Verfügung steht. Ob es eine Entlastung ist, wenn er vormittags im Kindergarten ist, wird sich zeigen. Ich muss ihn ja auch hinbringen und abholen - inklusive Säugling an Bord. Aber ich wünsche mir für ihn nun einfach mehr Umgang mit anderen Kindern und mal was anderes als nur uns oder die Großeltern. Es gibt natürlich die Meinung, dass 2 Jahre zu früh wäre für die Fremdbetreuung. Für müssen einfach mal sehen, wie es mit ihm läuft...

Ab 3, wenn unsere Elternzeit vorbei ist, bleibt uns fast nichts anderes als der Ganztagesplatz. Sicher wird es Tage geben, wo wir ihn eher holen können. Kind Nr. 2 wird dann bis zum 2. Lebensjahr von den Großeltern betreut, wenn wir gleichzeitig im Dienst sind, müsste aber ab 2 Jahren auch ganztags in die KiTa. Richtig wohl ist mir dabei nicht, aber ich möchte den Großeltern auch nicht zu viel und nicht zu oft zwei Kleinkinder gleichzeitig überlassen - ist ja auch stressig und verlangt einiges auch an Verantwortung.

Wir sind drauf angewiesen. Länger als die 14 Monate zu Hause kommt für uns finanziell nicht in Frage. Ein Gehalt reicht hier hinten und vorne nicht, wir sind ja keine Großverdiener ;-). Außerdem mag besonders ich meinen Beruf und möchte den nicht für immer und ewig aufgeben - auch wenn das in der Gesellschaft nicht immer auf Akzeptanz stößt ("Rabenmutter"... "Rabenväter", also die, die total viel beruflich weg sind und ihre Kinder kaum sehen, gibt es ja scheinbar nicht).

So ist es bei uns.

Ganz liebe Grüße

Clari

hallo clari!

würde mich freuen, nochmal später feedback zum kiga von dir zu bekommen. wie es läuft, wie dein sohn es findet, wie es sich dann für dich anfühlt, etc.

ich wünsche dir eine wunderbare restschwangerschaft ohne probleme, sei lieb gegrüßt, sonja

Hallo Mädels, 

ich kam heute aus dem Urlaub zurück und möchte nun zur Frenmdbetreuung auch meinen Senf abgeben:

Ich arbeite gern in meinem Job und will mir meine finanzielle Unabhängigkeit bewahren. Ich erhoffte mir von einer kurzen Elternzeit, meinen Job behalten zu können (ging leider dann doch nicht auf). Außerdem spürte ich schon, dass das Daheimbleiben beim Kind mich auf Dauer nicht auslasten und rundum glücklich machen würde.

Ich wollte Lottchen mit 7 Monaten in der Krippe eingewöhnen. Doch dann bekamen wir einen Platz in einer Betriebskrippe angeboten, die eine sehr gute Betreuung ( pro Erzieherin nur 2-3 Kinder, eine Erzieherin spricht nur englisch mit den Kindern, 1 x Kinderturnen pro Woche, 3 Singestunden pro Woche, eine Köchin, die immer frisches Bio-Essen kocht, alle Erzieherinnen sind sehr lieb und fürsorglich....) bietet. Einzige Bedingung: Lottchen kommt sofort. Also gewöhnte ich sie schon mit 5 Monaten ein. Im Nachhinein war das unser Glück: kaum war die Eingewöhnung abgeschlossen bekam ich die Krebs-Diagnose. Während ich im KH war oder matschig daheim lag, hätte ich mich nicht oder nicht so gut um Lottchen kümmern können.

Außerdem wirkte Lotte daheim irgendwie gelangweilt und wollte dauernd Bespaßung. Die gab ich ihr und sang und spielte stundenlang, doch irgendwie reichte das nicht aus... Bei der Eingewöhnung merkte ich, wie sie glücklich mit großen Augen beobachtete, was die anderen Kinder tun. Seit sie in der Krippe ist, ist Lotte viel ausgeglichener und schläft gut.

Zum Thema Rabeneltern: Ich durfte mir viel von den Müttern im Ort anhören, als ich Lotte so früh eingewöhnte ("Warum hast du überhaupt ein Kind in die Welt gesetzt?"), doch wenn Lotte heute ein Lied singt oder auf dem Spielplatz jüngeren Kindern hilft, heißt es gleich: "Kein Wunder, sie ist ja ein Krippenkind."

Viele Grüße und bis bald

Fruchtzwerg

hallo fruchtzwerg!

klingt, als ob es bei euch für euch passend genau richtig gelaufen ist.

vor allem, weil du in deiner krankheitsphase wußtest, daß dein kind gut betreut ist und nicht noch mit dir ringen mußtest, daß es untergeht was input und aufmerksamkeiten/unternehmungen angeht, weil du deine kraft für deine therapie und genesung brauchtest.

allerdings kann ich mir persönlich überhaupt nicht vorstellen ein baby von 5 oder 7 monaten geplant in eine krippe oder sonstwohin zu geben. ich halte mich echt nicht für eine glucke, aber irgendwie wäre mir das vom alter viel zu früh gewesen. ich sehe schon auch die vorteile bei euch, z.b. frühe selbstständigkeit, entwicklung vorangetrieben, einfach sehr fit, dennoch war ich zu diesem zeitpunkt immernoch sehr eng, auch körperlich, mit meinem baby. es hat sich aber auch nie ergeben, daß wir es hier anders machen mußten/konnten/wollten. jobmäßig bringt mir eine kita nicht so sehr viel, denn leider gibt es hier weit und breit keine, die schichtdienstzeiten abdeckt.

meine kleine geht ab ausgust in den kiga, erstmal nur vormittags, was schon ein großer schritt für uns ist. ich bin gespannt...

lg, sonja

fühlst du dich wieder richtig gesund? was macht eine mögliche angst vor einem rezidiv mit dir?

Hallo Sonja, 

da Lottchen als Baby viel geschrieen hat, seeehr anspruchsvoll war, schlecht geschlafen hat, ich (bis auf meinen Mann hin und wieder) keine Unterstützung hatte und ich mich meist nahe der totalen Erschöpfung befand, tat es mir und auch meinem Verhältnis zum kleinen "Terrorzwerg" in der Eingewöhnung sehr gut, wenigstens einen halbe Stunde am Tag getrennt zu sein. Als ich mich mal entspannen konnte, ging es auch meinem Lottchen schnell besser. 

Ich fühle mich mittlerweile wieder richtig gesund. Nur die trockene Haut an den Händen erinnert mich noch an die Chemo. Im Winter hatte ich andauernd Erkältungen und auch Mandel- und Ohrenentzündungen, weil das Immunsystem noch geschwächt war. Doch auch das ist ausgestanden. Durch das Tamoxifen hatte ich die ersten Monate öfters Hitzewallungen. Mittlerweile pendelt sich auch das etwas ein. Meine Stimmung war monatelang im Keller, weil mich meine Jobsituation sehr mitgenommen hatte. Mit einer neuen Stelle wäre auch das Stimmungstief ausgestanden.

Ich versuche, nicht an ein Rezidiv zu denken. Ich kann das auch schon fast ausblenden. Nur kurz vor den Vorsorgeuntersuchungen kommt die Angst vor dem Rückfall wieder hoch. Ich beschäftige mich auch gut (spielen mit Lotte, Urlaubsplanungen, Ausflüge, backen...), sodass ich nicht auf dumme Gedanken komme.

Liebe Grüße

Fruchtzwerg 

Hallo Fruchtzwerg,

schön, auch von Dir mal wieder etwas zu lesen! Wie geht es Dir inzwischen?

Ich muss auch sagen, scheinbar hat für Euch alles gut gepasst mit dem frühen Krippenbesuch. Hier gäbe es so etwas gar nicht in der Nähe, schon gar nicht so einen tollen Betriebskindergarten. Demnächst wird es in der KiTa, in die auch Jannes gehen wird, Plätze ab 1 Jahr geben und nicht erst ab 2, so wie bisher. Dies hat aber etwas mit der Gesetzteslage und der "Garantie für einen KiTa Platz für jedes Kind ab 1 Jahr" zu tun. Fürchte, für uns ist das erst mal zum Nachteil. Noch etwas größere Gruppen bei zu wenig Erzieherinnen, denn an letzteren mangelt es.

Ich finde es toll, wenn es so klappt mit einem frühen Kindergartenbesuch. Mir selber wäre es unter 1 Jahr auch zu früh. Ich bin ja wieder arbeiten gegangen, als Jannes 7 Monate alt war, da war eben der Papa hauptsächlich für ihn da. Das war ok für mich. Die beiden haben auch ein super Verhältnis, ich bin oft fast abgeschrieben (und er sagt auch Papa, aber nicht Mama ), hat aber vielleicht auch damit zu tun, dass ich mich gerade in den ersten Monaten meiner zweiten Schwangerschaft kaum um ihn kümmern konnte, weil es mir so schlecht ging und ich auch jetzt oft durchhänge.

Ich glaube einfach, dass man das Thema Fremdbetreuung nicht pauschalisieren kann und sollte. Alles hängt von so vielen Faktoren ab, nicht zu letzt auch vom Kind selber. Euer Lottchen hat einfach schon sehr früh diese Kontakte zu anderen Kindern gebraucht.

Liebe Grüße

Clari

Hallo Clari, 

da gebe ich Dir recht. Die beste Lösung für Eltern und Kind sieht überall anders aus. Bei uns passte es gut, jedoch wäre unsere Lösung z. B. nicht für ein sensibles Kind geeignet gewesen. Dumm nur, dass man sich mancherorten schon in der Schwangerschaft um einen Betreuungsplatz bewerben muss und man da noch gar nicht weiß, was für ein Persönchen der Klapperstorch liefern wird. Verteufeln darf man Fremdbetreuung aber auch nicht.

Mir geht`s gut. Ich suche grad eine neue Stelle, da ich in meinem Job eiskalt aufs Abstellgleis geschoben wurde. Mein Chef gibt meiner Elternzeit- und Krankheitsvertretung den Vorzug und ich darf dämliche Zuarbeiten erledigen.

Am 23.07. habe ich ein Vorstellungsgespräch. Ein paar Däumchen würden nicht schaden.

Die letzten 3 Wochen war ich mit meinem Mann und unserem Lottchen an der Ostsee und in Sachsen im Urlaub. Das war echt toll. Kurz vor dem Urlaub hatte ich meine Abschlussuntersuchung im Krankenhaus. Es war alles i.O. Juhuu! Meine Haare sind nach der Chemo kräftig und lockig nachgewachsen, obwohl ich früher sehr dünnes und glattes Haar hatte. Ich genieße das in vollen Zügen. Mit einem neuen Job wäre alles wieder im Lot.

Wie läuft Deine zweite Schwangerschaft? 

Liebe Grüße

Fruchtzwerg

Hallo Fruchtzwerg,

ich freue mich sehr, dass es Dir inzwischen wieder so viel besser geht. Das mit den Haaren ist ja witzig irgendwie - zumindest ein kleiner positiver Nebeneffekt.

Ich drücke DIr auf jeden Fall ganz fest die Daumen für Deine Jobsuche. Es ist schon eine Frechheit, was einem da manchmal widerfährt...

Ganz herzliche Grüße

Clari