Huhu..
endlich ist mein Geburtsbericht fertig, dafür in der XXL-Version :-)
Donnerstag 30.08.2012:
Tagsüber volles Programm: Vorsorge, Akupunktur, Kind zum Schwimmtraining, Putzwahn etc. Abends dann ziemlich erledigt und wieder leichte Wehen - wie jeden Abend - aber heftige innere Unruhe. Bei diversen Toilettengängen immer wieder viel Schleim. Nachts unregelmäßige leichte Wehen, gegen 2 Uhr aufgestanden und Mann vorgewarnt.
Um 4 Uhr gefrustet ins Bett zurück, Wehen komplett weg.
Freitag 31.08.2012:
Morgens alles ruhig. Ich war recht fit, hab im Haus noch einiges erledigt, immer noch viel Schleim verloren. Gegen 13 Uhr das Gefühl auszulaufen. Telefonat mit Hebamme: mit großer Sicherheit Blasensprung und wir sollten zur Kontrolle ins KH fahren.
Gegen 17 Uhr dann im KH. Blasensprung wurde bestätigt, kurz CTG, Zugang für die Antibiose wg. Streptokokken, zur Aufnahme gewatschelt und dann ein Zimmer auf Station bezogen, MIT Mann *freu*. Hebammen sagte: erstmal Wehen abwarten, nach 24 Stunden erst Einleitungsversuch. Dann um 20.00 Uhr noch auf dem KH Gelände spazieren gegangen: parkähnlich mit vielen Blumenbeeten, ganz nah an der Havel - schön!
Die Nacht war - natürlich - ganz ruhig. Fruchtblase platzte wohl komplett gegen 4 Uhr, große Vorlage im Bett komplett durchnässt.
Samstag 01.09.2012:
Haben beschlossen die Einleitung vorzuziehen, um den Vormittag zu nutzen - erster Versuch normalerweise erst ab 13.00 Uhr. Zeitverschwendung ;-)
Ca.9.00 Uhr : 1. Cytotec -Tablette sowie CTG - Nix. - Ist wohl normal, Einleitung kann unter Umständen mehrere Tage dauern und Geburtseinleitung wird in dem KH eh ganz sanft vorgenommen.
Ca. 13.00 Uhr: 2. Cytotec und CTG - Nix
Ca. 17.30 Uhr: 3. Cytotec und CTG - Nix
Tagsüber Urlaub pur: Sonnenzimmer, Eis essen, "Urlaubsfotos" mit Bauch geschossen, viel geschlafen. Zwischendurch mit unserer großen Tochter telefoniert - >furchtbar aufgeregt und ungeduldig!
Nacht dann wieder ruhig.
Sonntag 02.09.2012:
Topfit und ausgeruht gegen 7.00 Uhr aufgestanden.
8 Uhr: runter zum Kreißsaal, nächste Cytotec mit CTG - freute mich aufs Frühstück danach.
Nach 10 Minuten erste leichte Wehe, kurz danach noch eine etwas stärkere. Hebamme ganz erfreut: "Jetzt passiert mal was." Sie musste kurz in den OP wg. Kaiserschnitt und wäre in ca. 15 Minuten wieder da. Wenn etwas wäre, sollten wir klingeln. Wir: total entspannt, was sollte schon sein? Kurz danach "knackte" irgendetwas in mir. Sehr schmerzhaft. Danach eine heftige Wehe, klingelten dann nach der Hebamme: war aber gerade erst im OP. 10 Minuten später kam sie, Wehen so stark, dass ich PDA wollte.
Bis die PDA dann gelegt war, hatte ich so heftige Wehen, die ich nur sehr "laut" überstanden habe - kannte ich von der ersten Geburt nicht. Die PDA war die absolute Erlösung, keine Schmerzen mehr im Bauch, nur noch ein Druckgefühl… so entspannend, dass wir frühstücken konnten und ich sogar Sudoku gespielt habe. Zwischendurch kam der Oberarzt noch und hat den MM etwas aufgedehnt, so daß wir bei 3 cm waren. Kurze Zeit nach der PDA wurden die Wehen dann, wie erwartet, wieder unregelmäßiger und leichter, so daß sie mit dem Wehentropf wieder behutsam in Gang gebracht wurden. Sie waren dann schön regelmäßig und es ging in aller Ruhe weiter. Nach der zweiten Dosiserhöhung ca. gegen 14.00 Uhr überrollte mich dann völlig überraschend eine heftige Wehe, die trotz PDA ziemlich unangenehm und schmerzhaft war und kurz danach kam schon die nächste. Ich wurde dann doch recht laut und die Hebamme kam rein mit den Worten "das hört sich gut an, entweder tut sich was oder wir müssen die PDA hochdosieren - ich untersuche jetzt mal" … Untersuchungsergebnis war dann der Schock. Hebamme:" Muttermund vollständig eröffnet, jetzt wissen wir was die zwei fiesen Wehen bewirkt haben - gleich ist Ihr Baby da!" Ich war total überrascht und meinte "Nee, das geht jetzt nicht. Ich war noch auf ein paar Stunden eingestellt". Hebamme lachte: " Na, jetzt haben Sie so lange drauf gewartet und jetzt wollen Sie nicht?" Ich "Doch. Aber irgendwie fühle ich mich gerade total überrumpelt". Hebamme: "Gleich ist das Baby da, ich seh schon die Haare….. wenn die nächste Wehe kommt, hiiierhin pressen." Sie hat dann nebenbei noch Dammschutz etc. vorbereitet, die Ärztin kam dann auch irgendwann rein und ich musste bei jeder Wehe fleißig mitpressen, ich hab richtig gespürt, wie das Baby immer weiter nach unten rutschte und der Druck sehr heftig wurde. Als der Kopf geboren wurde, hat es trotz PDA ziemlich gebrannt und die warmen Dammkompressen waren in dem Moment super angenehm. Nach der Wehe griff ich instinktiv nach unten, um das Köpfchen zu fühlen - das war sooo schön! Die Hebamme sagte, dass ich es mit der nächsten Wehe dann geschafft habe. Aber genau diese nächste Wehe ließ dann recht lange auf sich warten und so lag ich da, mit einem halben Babykopf zwischen meinen Beinen und hoffte inständig, dass sie bitte schnell kommen möge. So warteten wir alle 4 - ich mit zusammengebissenen Zähnen - auf das kleine Wesen, was noch halb in mir steckte, aber die Hebamme und Ärztin waren ganz ruhig und entspannt und meinten, ich solle mir keine Sorgen machen, die Herztöne sind ok und das "Feststecken" schadet dem Kind nicht. Schließlich kam dann die langersehnte Wehe und dann war unsere Maus geboren. Ich konnte sehen, wie dieses bläuliche Bündel Mensch von der Hebamme in Empfang genommen wurde, kurz meckerte, und mir dann schon auf den Bauch gelegt wurde, wo sie sich dann sofort beruhigte. Wir haben sie dann gleich angesprochen und gestreichelt und uns sofort in die großen dunklen wachen Augen verliebt. Nach 5 Minuten haben wir dann unsere große Tochter angerufen und ihr mitgeteilt, dass ihre Schwester gerade geboren wurde.
Wir blieben dann noch rund 3 Stunden im Kreißsaal, die Plazenta machte leider doch noch Probleme und musste manuell gelöst werden und auch mein Kreislauf war ziemlich am Boden, so daß an Duschen etc. nicht zu denken war. Nachdem ich dann mit meinen Mann zusammen auf der Mutter-Kind-Station untergebracht war *wiederfreu*, holte er gegen 20.00 Uhr unsere große Tochter ab, die dann voller Stolz ihre kleine Schwester bewundern durfte.
Insgesamt war es eine recht kurze, in wenigen Momenten auch heftige, aber sehr schöne Geburt. Die Wehen waren durch die Einleitung ganz anders, innerhalb von kurzer Zeit sehr stark und mein Körper konnte sich kaum darauf einstellen - da war die PDA Gold wert. Bei den "natürlichen" Wehen steigerten sie sich kontinuierlich und waren so besser und länger auszuhalten.
Mittlerweile ist sie 23 Tage alt und wir sind total glücklich, dieses kleine Wunder nach 10 Jahren noch einmal erleben zu dürfen!!
Jetzt schaue ich mal, wie ich hier Fotos einstellen kann, das habe ich nämlich irgendwie vergessen :-)
Lieben Gruß, Julia mit Lotta...