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Zum Thema: Zurück im Berufsalltag

Hallo Ihr,
Ich wollte euch auch einmal von meinem Berufswiedereinstieg erzählen. Ich bin Lehrerin an einer weiterführenden Schule und seit diesem Schuljahr wieder für 14 Stunden pro Woche im Dienst.Die Arbeit macht sehr viel Spaß, besonders da ich meine "alte" Klasse wieder bekam, aber ich muss zugeben, dass es doch sehr sehr anstrengend ist. Leo wird 3mal die Woche von beiden Großeltern betreut. Sie machen ihren Job total gut und daher kann ich beruhigt morgens früh in die Schule fahren.
Aber ich bin total verweichlicht. Es macht mich heute richtig fertig, wenn ich wieder mal von vernachlässigten Schülern erfahre. Früher fand ich das natürlich auch schrecklich, aber heute fühle ich diese Ohnmacht und würde am liebsten selbst eingreifen, aber das geht natürlich auch nicht.
Arbeiten und Kind unter einen Hut zu bringen, finde ich schon anstrengend, und ziehe den Hut vor den Mehrfachmamies, die beides manchmal scheinbar total problemlos meistern. Als Lehrer muss man ja sehr viel noch zuhause erledigen und da ist natürlich immer wieder der Kleine, der die Aufmerksamkeit möchte. Also wird er auch an meinen schulffreien Tagen von den Großeltern betreut, damit ich vor- und nachbereiten kann. Abends bin ich einfach viel zu platt, um noch zu arbeiten.
Trotzdem wäre es für mich nichts, nur zuhause zu bleiben, da ich das "geistige" Arbeiten genieße.
So, das wollte ich Euch mal erzählen.
Gruß,
Die Nudel
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Zum Thema: Zurück im Berufsalltag

Das klingt doch erstmal gut!

Aber ich kann Dich auch verstehen. Mein Mann ist auch Lehrer und seit wir zwei Kinder haben kommt er zuhause kaum zum arbeiten. Das führt dazu, dass er noch mehr Zeit in der Schule verbringt um da seine Sachen vorzubereiten oder zumindest einen Teil. Zuhause kommt einfach ständig ein Kind vorbei, klopft an die Tür oder rennt gleiuch ins Zimmer. Konzentriertes Arbeiten ist da nicht möglich. Wenn ich versuche ihm Zeit zu verschaffen um zu arbeiten ist es für mich total stressig, weil ich ständig hinterher sein muss, dass beide Kinder bei mir bleiben. Unten spielen geht dann auch nicht, weils dann oft zu laut wird, als wüssten sie dass Papa dann raus kommt, weil er eh nichts schafft...

Dass man empfindlicher wird ist wohl normal. Ich habe früher mit psychisch kranken Jugendlichen gearbeitet. Neben anderen Gründen könnte ich mir auch wegen der Geschichten der Kinder nicht mehr vorstellen dort zu arbeiten. Mir reichen schon was mein Mann zum Teil aus der Schule erzählt.

Bald gehts bei mir auch wieder los. Noch bin ich auf der Suche nach einer Betreuung die uns gefällt. Mal schauen wie es dann wird. Ich freue mich auch darauf wieder anders gefordert zu sein, andererseits ist die Zeit zuhause einfach auch sehr schön...

LG, Mamuschel

*einschleich*

Hallo!

Also deinen Beitrag kann ich nur unterschreiben, bin an einer Realschule und arbeite 17 Std/Woche seit mein Jüngster knapp 12 Monate alt ist. Das Unterrichten ist nicht das Problem, aber die Vor- und Nachbereitung, besonders als Klassenlehrer. Für die damit verbundenen Aufgaben wird man ja leider nicht entsprechend der Teilzeit herangezogen, sondern wie eine Vollzeitkraft. Ich versuche immer, meine Vorbereitung und einfache Korrekturen direkt in der Schule zu machen und bleibe lieber länger als das Ganze mit nach Hause zu nehmen. Dort ist einfach keine Ruhe und der Haushalt wartet ja auch noch...

Man bekommt tatsächlich eine andere Sichtweise wenn man eigene Kinder hat. Meine anderen beiden sind ja schon groß und ich fand es immer total interessant den Vergleich zu anderen Kindern und Eltern zu haben. Aber betroffen macht es auch. Gerade deshalb würde ich genau wie du nie meinen Job aufgeben, denn es ist wichtig, dass jemand für die Kinder da ist, die aus der Familie vielleicht nicht so viel Unterstützung haben.

Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß bei deiner Arbeit und lasse einen Gruß aus dem Nachbarforum da. ;-)

LG,

Sandra.

Zum Thema: Zurück im Berufsalltag

Liebe Nudel,

vielen Dank für Deinen interessanten Bericht. Da entdecke ich auch wieder, wie es bei mir so geht. Meine Vor- und Nachbereitung besteht ja im Üben, und am besten geht / ginge das auch, wenn ich das an meinem Dienstort mache. Geht aber auch nicht immer. Und ich betreibe noch etwas Archivarbeit und Internetrecherche (über Auftritte, Konzerte etc.) für unser Orchester, daher habe ich mir ein Laptop gekauft, damit ich das auch mal von unterwegs machen kann. Denn hier zu Hause bleibt doch zu wenig Zeit dafür. Aber der Job ist wichtig, auch wenn es anstrengend ist, allem gerecht zu werden. Aufgrund wechselnder Arbeitszeiten bei beiden Elternteilen ist hier halt viel Flexibilität gefragt. Manchmal hätte ich es jetzt mit Kind doch gerne etwas strukturierter (in den zeitlichen Abläufen in der Woche).

Seit ich selber ein Kind habe, habe ich bei mir auch beobachten können, dass ich bei schrecklichen Geschichten, die Kindern und Eltern zustoßen, anders reagiere als früher. Mir steigen noch schneller die Tränen in die Augen, mein Körper kribbelt, ganz komisches Gefühl. Bin da noch empathischer geworden, wohl auch, weil ich Angst habe, auch uns könnte einmal etwas schreckliches zustoßen.

Alles Gute weiterhin für Euch,

Clari

Zum Thema: Zurück im Berufsalltag

hi,
kann ich alles sehr gut verstehen, arbeite auch ähnlich viele std und im "sozialen bereich", für hausarbeit hab ich manchmal keine zeit oder auch keine lust ;-) hauptsache die kinder kommen nicht zu kurz :-P
aber die mischung aus arbeiten und kinder / zuhause sein macht spaß!
dir weiterhin eine gute eingewöhnung an das "neue" leben :-)
lg
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