So geht`s uns...
ich muss mich nun auch wieder einmal melden.
Gestern war "Krebs-Geburtstag". Vor einem Jahr am 19.11. hatte ich zum ersten Mal den Knoten ertastet und hielt ihn erst einmal für einen Milchstau.
Morgen habe ich meinen letzten Termin zur Bestrahlung. Dann habe ich den Behandlungsmarathon abgeschlossen. Zwar muss ich noch bis Mai alle 3 Wochen für einen Vormittag in die Onkologie, um mir Antikörper geben zu lassen, aber das zähle ich nicht mehr mit.
Nach der Tumor-OP Ende August habe ich konsequent an meiner Fitness gearbeitet und kann nun schon wieder 35 Minuten am Stück joggen. Eigentlich würde es lt. Ärzten nach einer Chemo ein Jahr dauern, um wieder so fit zu werden wie früher. Ich habe aber den Eindruck, dass ich das auch in einem halben Jahr hinkriege.
Anfang Dezember werde ich zum ersten Mal nach der Chemo wieder zum Friseur gehen. Dann kommen die flusigen Spitzen weg. Mit der Kurzhaarfrisur gefalle ich mir echt gut.
Seit Ende Oktober gehe ich wieder arbeiten. Die Stimmung in der Firma ist schlecht, weil Personal abgebaut werden muss. Mein Kollege, der mich während Elternzeit und Krankheit vertreten hat, krallt sich an mein altes Aufgabengebiet und will es mir nicht zurück geben. Auch weiht er mich nicht in aktuelle Themen ein und verschweigt mir Termine. Mein Chef (der Personalvorstand) ist für mich nicht zu sprechen... Es ist grad ganz seltsam. Ich will mein Arbeitsgebiet zurück!!! Zum Betriebsrat kann ich nicht gehen, weil der der beste Kumpel meines klammernden Kollegen ist und der Schwerbehindertenvertreter ist ne Niete.
Die letzten 5 Tage hatte mein Lottchen eine Magen-Darm-Grippe aus der Krippe mitgebracht. Sie hat viel geschlafen, bei Bauchweh auch geweint und kaum gegessen. Dumm nur, dass mein eh schon mageres Kind durch die Geschichte auch noch abgenommen hat. Sie ist von 8,4 kg auf 8,0 kg abgerutscht. =-O Hoffentlich berappelt sie sich schnell. Mich hat sie nun auch angesteckt.
Liebe Grüße
Fruchtzwerg
So geht`s uns...
hallo fruchtzwerg!
hat sich das jubiläum irgendwie angefühlt oder ist es bloß eine zeitrechnung?
wann hast du eigentlich einen arzt aufgesucht bzw wann gab es den ersten richtigen verdacht auf einen tumor? wie schnell kam die diagnostik in gang? eine vollstillende mutter wird ja sicherlich auch von medizinern erstmal in richtung milchstau betrachtet? wie war der verlauf chronologisch: op, chemo, bestrahlung? mich würde auch interessieren, wie die klassifizierung des krebses ist. wenn du magst natürlich per pn...
was den job angeht, kann ich mir gut vorstellen, daß es sich mies anfühlt. der normale alltag wäre wünschenswert und kein kampf um eigentlich festgelegtes. wie willst du denn jetzt damit umgehen? hast du kraft genug zu kämpfen oder könnte es ein anlaß sein, ein neues aufgabengebiet zu übernehmen, sich auf was neues einzulassen?
zu guter letzt wünsche ich dir gute besserung und ein sich schnell wieder erholendes kind, mit viel appetit zum aufpäppeln!
lg, sonja
So geht`s uns...
wenn die neue Zeitrechnung endlich in Gang käme, wäre der 19.11. kein trauriger Tag. Ich möchte unbedingt meinen alten Job zurück, weshalb ich auf ein Gespräch mit meinem Chef bestehen werde.
Vor einem Jahr hatte Charlotte das gesamte Wochenende die Brust beinahe komplett verweigert, sodass sich mehrere knotige Stellen bildeten. Als mein Lottchen dann wieder trank, bildeten sich alle Verhärtungen wieder zurück...bis auf eine. Die Nachsorgehebamme, die Stillberaterin und ich glaubten daher, dass der Knoten vom Milchstau herrührt. Am 17.02. war ich beim FA zur Vorsorge und ab da ging`s ganz schnell: 21.02. Stanzbiopsie, 22.02. Diagnose, sofortiges Abstillen, 28.02. bis 03.03. Krankenhaus zur Sentinel-OP und zum Staging, 13.03. Port gelegt und am 16.03. hatte ich die erste von 8 Chemos. Mitte August hatte ich die Chemos überstanden, am 29.08. kamen dann die Überreste des Tumors raus und seit dem 01.10. wurde bestrahlt. Anfang Oktober habe ich auch begonnen, Tamoxifen zu nehmen.
"Meine Daten": invasiv duktuales Ca bei Diagnose 2,7 cm im Durchmesser, G3, T2N0M0, Hormonrezeptoren ER8/12 und PR6/12, Herceptin-Score 3+, Proliferationsaktivität KI-67 70 %.
Liebe Grüße
Fruchtzwerg
So geht`s uns...
hallo nochmal!
puh, was ein bescheidener zufall mit dem milchstau. ohne diesen wäre der tumor ja viel schneller suspekt erschienen... aber okay, er ist zwar nicht eben klein gewesen und auch recht aggressiv, aber zum glück waren die lymphknoten frei und weitere metastasen nicht vorhanden. hat man dir eine brusterhaltende op empfohlen? ich frag deshalb, weil im sommer nochmal operiert werden mußte.
du wirkst hier im netz immer sehr besonnen, wahnsinn!
hast du eine kur gemacht oder sonstige therapien? falls ja, hilft sowas gut?
wie ist dein nächstes umfeld mit dir umgegangen? auch leute, die dich nicht sehr gut kennen, können ja anhand der haarlosigkeit sehen, was ungefähr bei dir los ist...
entschuldige, falls ich dir zu neugierig erscheine, aber ich muß immer viel fragen, um mir ein bild machen zu können. antworten sind natürlich freiwillig!!
lg, sonja
So geht`s uns...
die Chemo fand neoadjuvant statt, weil man sonst brusterhaltend nicht hätte operieren können. Dieser Weg wurde mir im KH und vom Arzt, bei dem ich mir eine Zweitmeinung einholte, empfohlen. Und ich bin zufrieden, so vorgegangen zu sein. Es hatte etwas motivierendes, beim Ultraschall zwischen den Chemorunden zu sehen, dass der Tumor tatsächlich wieder ein Stück geschrumpft war Nach der 8. Runde war beim US außer dem Coil nichts mehr zu sehen. So war die eigentliche Tumor-OP im Sommer ganz easy (kosmetisch gutes Ergebnis, keine Delle o.ä.).
Nachbarn, Kollegen und Freunde waren sehr hilfsbereit. Eine stillende Freundin bot mir sogar an, zusätzlich zum eigenen Kind auch mein Lottchen zu stillen. Eltern und Schwiegereltern haben je einen Tag im ganzen Jahr geholfen und sind viel lieber in den Urlaub gefahren, waren shoppen, haben Freunde getroffen... Auf die liebe Verwandtschaft bin ich deshalb immer noch echt sauer.
Die Perücke werde ich erst im Dezember nach dem ersten Friseurbesuch ablegen. Zeitgleich lege ich mir noch eine neue Brille zu. So sieht das nach einer Typveränderung aus.
Ich habe mich gegen eine Kur/Reha entschieden. Ich habe kein Lymphödem, keine Bewegungseinschränkungen und ich sorge selbst für meine Fitness. Mit Lottchen habe ich im Sommer viel Zeit verbringen können, sie ist fröhlich und liebt ihre Bezugserzieherin in der Krippe, sodass sie eine Mutter-Tochter-Auszeit nicht unbedingt benötigt. Nötig hätte ich nur Zeit mit meinem Mann, sodass wir lieber einen Familienurlaub zu dritt machen.
Ich habe mit dem Schalentier Frieden geschlossen. Während der ganzen Zeit habe ich mich voll auf mein Kind konzentriert. So war ich beschäftigt und abgelenkt. Und mir haben Lottchens rasante Entwicklungsschritte auch Kraft gegeben. Wenn es Charlotte schlecht gegangen wäre, hätte meine Kampfmoral schwer gelitten und meine Stimmung wäre abgerutscht.
Liebe Grüße
Fruchtzwerg
So geht`s uns...
hallo nochmal!
danke für die einblicke!
das, was wohl immernoch schwer negativ wiegt, scheint die enttäuschung über die mangelnde hilfsbereitschaft von eltern und schwiegereltern, daher schließe ich mich der frage von clari einfach mal an:
hast du sie (oder dein mann) angesprochen darauf? oder ist das verhältnis generell unterkühlt?
lg, sonja
So geht`s uns...
Hallo Fruchtzwerg,
schön zu lesen, dass es gesundheitlich bergauf geht. Und Respekt, wie du das alles so gemeistert hast !!!
Ich hoffe, dass es das jetzt war mit der Bestrahlung, musst aber in Zukunft am Ball bleiben, um einen Rückfall zu vermeiden.
Und zu deiner Arbeit: das ist scheisse, was dein "Kollege" da mit dir abzieht.
Wenn man sich auf der Arbeit nicht wohlfühlt, dann kann einen das krank machen. Glaub mir, ich weiss wovon ich rede.
Bin eine sehr starke Person, aber der Terror in der Firma mit meiner Kollegin, mit der ich vor meiner 1.Bandscheiben-OP sehr gut befreundet war, hat mich fast den Verstand gekostet.
Sie hat sich auch meinen Arbeitsbereich unter den Nagel gerissen, als ich nicht da war. Und Stimmung gegen mich gemacht vom Allerfreinsten !!!
Das war nicht schön und das wünsche ich niemanden, wenn man mit Übelkeit zur Arbeit fährt, weil einem das so auf den Magen schlägt.
Lass`es bei dir nicht soweit kommen, du bist körperlich anfällig im Moment. Wenn es realistisch ist und du dafür offen, dann hör dich doch mal um, ob du was ähnliches in deiner Nähe findest.
Ich wünsch dir jedenfalls viel Kraft und vor allem gute Besserung für dich und deine Maus !!!
lg eifelperle
So geht`s uns...
Hallo Fruchtzwerg,
wir können bei meiner Ma ja immer zusammen mit Karl "Geburtstag" feiern. Ich warte im Grunde auf den 5. von Karl. Dann ist die ganz heikle Zeit vorbei... Und meine Ma wird nie wieder so fit sein wie vorher. Durch die Lymphknotenentnahme ist sie dauerhaft eingeschränkt und darf ganz vieles auch nicht mehr. Schön, dass Du Dich da so schnell erholt hast!
Die Sache mit Deinem Kollegen ist echt übel. Ich drücke Dir die Daumen, dass Du mit Deinem Chef ein vernünftiges Gespräch führen kannst und das bald!
Dann bleibt nur noch Euch gute Besserung zu wünschen!
LG, Mamuschel
So geht`s uns...
ich drücke Deiner Mama ganz fest die Daumen, dass der Krebs nicht zurückkommt und ihr an Karls 5. Geburtstag gemeinsam aufatmen könnt.
Liebe Grüße
Fruchtzwerg
So geht`s uns...
Lieber Fruchtzwerg,
ich habe den Eindruck, dass Du eine ganz starke Person bist, richtig tough, wie man Neudeutsch gerne sagt. Ich weiß nicht, wie ich das durchgestanden hätte. Großen Respekt! Und so hoffe ich, dass sich auch in Deinem Job alles zum Guten wenden wird. Es ist echt unglaublich, wie dreist andere Menschen teilweise sind. Auch ich muss mich im Job immer mal wieder ärgern, aber das Positive überwiegt für mich. Du kriegst das hin! Alles Gute weiterhin und Gute Besserung dem Magen und Darm!
Clari
P. S.
Ach, und zu weiter unten wollte ich noch schreiben: ich kann verstehen, dass es doof ist, mit einer Verwandtschaft Weihnachten zu verbringen, womöglich einen auf gute Laune zu machen, die einen derart hat hängen lassen in der vielleicht schlimmsten Zeit Deines Lebens. Hast Du sie mal darauf angesprochen?
Viel Kraft weiterhin!
Clari
P. S.
angesprochen habe ich sie schon. Mein Schwiegervater sieht sich gar nicht in der Pflicht, gelegentlich ein Enkelkind zu bespaßen, denn das sei "Frauensache". Meine Schwiegermutter hat "ein Recht auf ein eigenes Leben" und meine Eltern halten Charlotte für " zu anstrengend".
Ich fotographiere gern und habe in meinem Kind ein wunderschönes Motiv gefunden. Während der Chemozeit habe ich für mich (und nur für mich ganz allein) ein Fotobuch über Lottes erstes Jahr gebastelt (stolze 138 Seiten).
Und nun rate mal, wer zu Weihnachten kein Fotobuch, keinen Fotokalender o.ä. geschenkt bekommt. :-P Damit treffe ich die lieben Großeltern sehr, da sie gern Fotos ihres Enkelkindes in ihrem Freundeskreis präsentieren.
Liebe Grüße
Fruchtzwerg
So geht`s uns...
lg
So geht`s uns...
Schön von dir zu lesen. Es freut mich, dass du das schlimmste Jahr geschafft hast und nun ein neues Leben beginnen kannst. Bei meiner Schwester ist das jetzt 4 Jahre her. Und mir kommen für tränen beim lesen deiner Zeilen. Das ist sehr schweres Thema. Ich Wünsche dir viel Kraft, neu durch zu starten und dein leben weiter geniessen kannst.
LG
Julia
So geht`s uns...
ich drücke auch Deiner Schwester ganz fest die Daumen, dass sie keinen Rückfall erleidet.
Liebe Grüße
Fruchtzwerg
So geht`s uns...
ich danke Euch für Eure Wünsche.
Magen-Darm ist ausgestanden. Heute war ich zum allerletzten Mal bei der Bestrahlung.
Um mein Aufgabengebiet werde ich kämpfen. So einfach gebe ich mich nicht geschlagen. Gleichzeitig halte ich Augen und Ohren nach neuen Gelegenheiten offen.
Ich halte Euch auf dem Laufenden.
Liebe Grüße
Fruchtzwerg
ich wünsche dir auch ....
ich hoffe du bist wirklich so hart und versteckst dich nicht hinter dieser Maske... versuche mit jemandem zu reden oder schreibe alles auf... das hilft ungemein.. vor allem das aufschreiben ... denn mit WEM soll man so ehrlich sein ?????? diese PErson gibt es nicht... ich kann dir nur raten schreib es auf.
für deine kleine lotte wünsche ich guten junger ... die arme kleine.. da bin ich immer froh das meine kids ein kleines polster haben ... wenn da mal nen kilo weg ist macht das nicht...
koch für sie Apfelkompott das mögen sie alle und ist super einfach und sehr gut für den kleinen Bauch (und für dich natürlich auch)
also gute Besserung lg nik
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