Ich sitze hier und bin einfach nur sowas von fertig. Passend dazu regnet es auch noch. Der Kleine hält zum ersten Mal seinen Mittagsschlaf bei den Großeltern, das hatten wir bisher noch nicht. Das gibt mir Zeit, etwas zu schreiben.
Die Nächte sind der Horror, vor allem, wenn ich aufgrund des Dienstes meines Mannes die "Nachtschichten" beim Kleinen übernehmen muss. So kam es jetzt wie es kommen musste. Nachdem mein Mann nun zwei Nachtschichten (also im Dienst) hatte, in denen ich also für den Kleinen da war, war ich dann heute morgen quasi dienstunfähig und muss das noch meinem Chef genau erklären und einen Urlaubstag (und ich hab gar keinen mehr) für heute nehmen. Denn nach zwei Nächten, in denen ich komplett nicht schlafen konnte, ging heute morgen gar nichts mehr. Weder konnte und wollte ich mich so ins Auto setzen - viel zu gefährlich - noch durch die Probe quälen und nichts auf die Reihe kriegen.
Es läuft eben so ab, dass mein Körper sich, wenn er vom Kind immer und wieder beim Einschlafen gestört und am Einschlafen gehindert wird, irgendwann sagt: "Bin ich bescheuert, jedes Mal wenn ich einpennen will, werd ich sofort gestört, dann schlafe ich eben gar nicht ein!" Also liege ich da des nachts, bin völlig gerädert und am Ende, aber kann einfach nicht einschlafen. Mein Mann schläft wohl immer schneller wieder ein. Ich kann das jetzt aber auch psychisch schwer beeinflussen. Ist halt so bei mir und eben ein echter Teufelskreis.
So habe ich öfter schon nach Nächten mit zumindest 2 - 3 Stunden Schlaf (auch das z. B. vergangene Woche vor den Nachtschichten meines Mannes) Dienst gemacht, abends Konzerte gespielt oder so, aber GAR KEIN Schlaf haut mich kompett vom Hocker.
Gestern vormittag hat mein Mann dann seinen Schlaf nach der Nachtschicht frühzeitig abgebrochen, damit ich auch noch mal knapp 3 Stunden nachholen konnte (nach wirklich 0 Stunden in der Nacht) und in der Zeit bin ich auch noch 4 Mal aufgewacht). Und heute morgen dann hat er den Kleinen zu den Großeltern gebracht, und nun schläft der Mann noch und ich bin nach unruhigen 4 Stunden auch wieder auf.
Im Grunde kenne ich das vom letzten Jahr. Da habe ich aber noch gestillt und konnte auch tagsüber mal ne Stunde mit Baby auf dem Sofa liegen.
Unser Einschlafritual und Nächte sahen bisher so aus, dass der Kleine abends gegen 19:30h problemlos NEBEN einem eingepennt ist, sobald man das Licht ausgemacht hat. Vorher oder dabei noch Liedchen singen, Spieluhr anhören. Meist hat er sich dann noch rumgewälzt, Position gesucht, aber ging immer schnell. Dann konnte man ihn in sein Bett legen oder schon mal auf dem Schlafsofa liegen lassen, wo er dann 2 Stunden meist gut geschlafen hat. Später hat sich dann einer von uns zu ihm gelegt.
Und ab dann wird er ständig wach, jede Stunde, manchmal auch öfter.
Was ich letzte Nacht anders gemacht habe, um endlich anzufangen, etwas zu ändern:
Seine Matratze liegt jetzt zwischen Fußende Schlafsofa und seinem Gitterbettchen. Also recht sicher. Beim Einschlafen kann er so schon dort liegen und man kann trotzdem noch auf dem Sofa ganz nah bei ihm sein. Es entfällt das Absenken ins Gitterbettchen, wobei er unter Umständen wieder wach wurde bzw. was er wach nicht mit sich machen lässt (von wegen wach ins Bett legen). So, das hat gestern schon mal problemlos geklappt. Um 22h wollte icn dann auch endlich schlafen und bin in MEIN eigenes Bett ins Schlafzimmer gegangen, Babyfon neben mir auf nicht allzu laut. Weinen hört man dann ja, aber nicht jedes kleine Grunzen und so. Ich bin halt absolut empfindlich und wache von jedem kleinen Geräusch auf. Da war er noch mal wach. Es kann sein, dass ich dann zwischen 22:30h und 23:30h tatsächlich ne Stunde gepennt habe, weiß es nicht mehr und von da an ging es wieder los. Er ständig wach, ich das gehört und konnte dann gar nicht mehr einschlafen. Bis heute früh etwa halb fünf, da bin auch ich endlich eingeschlafen. Aber er steht ja immer um 5h auf.Da fühlt sich der Körper doch wieder verarscht.
So, nun habe ich vor, dass weiterhin niemand mehr bei ihm im Zimmer schläft, er also lernt, alleine zu schlafen. Er beruhigt sich ja auch ganz gut selber, man muss nicht bei jedem Mucks sofort hin rennen. Habe seinen Nuckel außerdem kurz und weich an seinem Schlafsack festgebunden. Aber er wird halt trotzdem immer mit kurzem Geschrei wach und dann bin ich auch wieder wach.
Es beeinflußt hier alles so dermaßen, den ganzen Alltag, die Jobs. Kind ist jetzt fast 16 Monate alt. Ich erwarte nicht, dass er sich komplett die ganze Nacht nie meldet, aber ich erwarte, dass er endlich nicht mehr stündlich weinend aufwacht und es auch mal ruhigere Nächte für uns gibt. Und ich kann das jetzt auch nicht auf Zähne schieben, denn da ist 1. nichts zu sehen und 2. ist dieses Schlafverhalten eben schon seit Ewigkeiten an der Tagesordnung. Ich habe das Gefühl, so nun wirklich jetzt nicht mehr weiter machen zu können. Es ging, so lange mein Mann in Elternzeit war. Der war zwar auch oft müde und musste tagsüber Schlaf nachholen, aber für mich ging es meist gut aus und ich konnte einigermaßen meinem Beruf nachgehen. Aber wir arbeiten beide wieder. Außerdem kann ich mir so nicht vorstellen, ein zweites Wunschkind zu bekommen. Wie sollen wir das schaffen?
Vielen Dank fürs Lesen bis hierher. Vielleicht habt Ihr ja noch Ideen, was wir tun können oder woran es liegen könnte. Schlafen komplett im Elternbett kommt eben nicht in Frage, weil ich da keine Ruhe bekomme. Das Kind schläft einfach zu unruhig. Und mir tut es leid auch für ihn, ich habe nämlich das Gefühl, dass es ihn auch schlaucht. Und guter Schlaf ist doch so wichtig. Für alle, damit wir ausgeglichene Eltern sein können (denn das gelingt mir nach durchwachten Nächten nur ganz schlecht) und eben auch für ihn.
Liebe Grüße, Clari