Hallo ihr Lieben!!!
Zunächst möchte ich mich entschuldigen, dass ich mich mal wieder so lange nicht gemeldet habe. Gelesen habe ich zwar immer wieder, aber es hapert derzeit am Schreiben, weil Freya (meine derzeit noch jüngste Tochter) so irgendwie fast gar keinen Schlaf mehr zu brauchen scheint. Statt dessen hängt sie nur an mir und will bespaßt werden - leider auch abends 22, 23 oder noch später Uhr. Und sie weigert sich beharrlich zu schlafen, kratzt, beißt, tritt mich, schreit, schlägt um sich.
Hier war viel los. Mein Mann hat seit einer Woche einen Job am Gymnasium, was nach neun Jahren Hausmanndasein auch eine riesige Umstellung für uns alle ist.
Momentan gibt es immer mehr Schwierigkeiten rund um die Organisation der Geburt. Ich habe beschlossen, dass es einfach drinn bleibt! Punkt. Aus. Basta!
Letzten Mittwoch war ich in dem KH, wo ich nun wirklich entbinden möchte, weil ich meine Hebamme mitbringen kann. Die Belegärztin, bei der ich das Geburtsgespräch führte, sah in dem Willebrand Syndrom keinerlei Probleme. Ein Medikament haben sie eh immer da, das andere wird besorgt. Alles kein Problem. Sie kopierte mir alles für den Kreißsaal. Da hatte ich am Sonntag das Anmeldegespräch.
Gestern dann der Knaller - die Hebamme, bei der ich vorgestern die Anmeldung im Kreißsaal machte, rief meine Hebamme an und sagte ihr, dass die zweite Belegärztin die Entbindung ablehnt, weil zu risikoreich...
Nun müssen die beiden Ärztinnen sich erstmal auskaspern. Es kann doch nicht sein, dass eine so und die andere so sagt.
Vor Ort das KH hat keinen Arzt mehr - Entbindungsabteilung schließt sehr wahrscheinlich zum März. Das andere KH, wo ich mich angemeldet hatte, hat keine Hebammen mehr. D.h. es würde dann eine Bereitschaftshebamme angerufen werden.
Wo sollen Frauen denn nun ihre Kinder bekommen? Hausgeburten sind ja auch nicht wirklich gewollt.
Gestern Abend traf meine Hebamme zufällig noch meinen Mann und ließ mir ausrichten, dass die Klinik in in der wir entbinden möchten, ihr grünes Licht gegeben hat. Vorhin rief irgendeine Hebamme aus dem KH an, sie soll mir ausrichten, dass das KH die Entbindung ablehnt. Mir fällt es langsam echt schwer, da noch freundlich am Telefon zu bleiben. Die heutige Begründung für die Ablehnung ist jetzt nicht mehr, dass es zu gefährlich ist, sondern zu teuer. Das Medikament, was sie bereithalten müssen (was ich noch nie gebraucht habe....) kostet pro Ampulle 2000 Euro und angeblich brauchen sie drei davon. Anders sehe es wohl aus, würde ich das Medikament privat zahlen....
Ich versuchte der KH-Hebamme zu erklären, dass ich bisher in meinem Leben noch nie Probleme mit der Gerinnungsstörung hatte, dass es eine ganz leichte Form der sowieso schon milden Form ist, dass weder bei der ersten, zweiten oder dritten Geburt es eine Klinik interessiert hat, dass ich diese Gerinnungsstörung habe. Da wurden mir zunächst sämtlich Horrorszenarien aufgezählt, welche eine fünfte Entbindung mit sich bringt oder bringen kann. Und weiterhin wurde angezweifelt, dass ich in den vorherigen SS die Gerinnungsstörung angegeben habe. Und DAS ist mir mittlerweile bereits mehrfach in den letzten Monaten passiert, das mir gesagt wird, ich hätte es verschwiegen, da es nicht sein KANN, dass Kliniken das ignorieren.
Achja man empfiehlt mir, in eine große Klinik zu fahren z.B. Uni-Frankfurt (mal locker 100 km) oder Horst-Schmidt-Klinik in Wiesbaden (ca 90 km) oder Uni Gießen (immerhin nur um die 60 km).
Das würde im Ernstfall bedeuten, dass mein Kind irgendwo im Straßengraben geboren wird... ohne das evtl. benötigte Medikament. Aber das ist ja scheinbar sicherer, ach neeee ich meine kostengünstiger und niemand ist in der Haftung. Irgendwie fühle ich mich dezent veräppelt. Ich bin einerseits stinksauer und auch total traurig.
Ich hatte mich so sehr auf eine relativ eigenbestimmte Entbindung gefreut, weil das ja weder bei den Zwillis noch bei Freya möglich war. Da gab es medizinische Indikationen und da kann ich das ja auch verstehen. Aber dieses Mal ist soweit alles okay - bis auf diese dusselige Gerinnungsstörung, die ich aber schon immer habe, die noch nie Probs machte. Und trotzdem werde ich behandelt, als hätte ich sonstwas, hochrisikoreich usw. Ich sehe mich schon wieder im Bett auf dem Rücken liegend am Dauer-CTG entbinden.
Gerade hat meine Hebamme bei mir angerufen. Sie hat nochmal mit den Ärztinnen gesprochen, aber es gibt keinen Weg. Die Entbindung wird abgelehnt. Ich muss mich nun auf die Suche nach einer anderen Klinik machen. Ach menno...
Geplant war eigentlich eine Hausgeburt - zu der mein Hämatologe sogar sein bedingtes EInverständnis gibt.
Im Moment kämpfen in mir gerade Trotz und Vernunft.
Die Vernunft sagt: Stell dich in der Gießener Uniklinik vor, die haben alles da, die kennen dich. Der Blutdruck ist eh schon etwas zu hoch, lass die Geburt am WE einleiten, dann komt es zu keinen unliebsamen Überraschungen und die anderen Kinder sind versorgt.
Der Trotz sagt: Dann mache ich das eben ganz alleine zu Hause...
Sorry fürs Zutexten.... Ich bin einfach so frustriert.
LG
Denny