Hallo Kathi und all Ihr LIeben,
ich bin so gerührt von so viel Anteilnahme. Ich danke Euch ganz herzlich. Das gibt mir Kraft für den heutigen Tag und das nach einem Katastrophentag wie gestern.
Der Tag beginnt mit einem Schock. Als ich wie immer 06.30Uhr zur Toilette bin, war die Toilette voller frischem Blut. Es zerbricht alles in mir. Mein Mann kommt dazu und ist fassungslos. Wir machen uns rasch fertig und fahren ins KH. Schon kurz nach unserer Ankunft kommt die Ärztin. Im Ultraschall zeigt sich das Kleine ganz aktiv. Es ist wenig Fruchtwasser vorhanden. Sie ruft den Oberarzt dazu, der abermals Dienst hat. In der gynäkologischen Untersuchung ist der Muttermund geschlossen, aber der ph-Test ist basisch. Der Oberarzt spricht von einem Blasensprung und folglich abgegangenem Fruchtwasser. Er sieht keine Hoffnung für das Kleine. Es ist als würde uns der Boden unter den Füßen weggerissen werden. Wir weinen bitterlich. All unsere Hoffnung dahin. Auch nach der Beratung mit seinen Kollegen ist man zu keinem anderen Schluss gekommen. Da das Kleine aber lebt, würde man aktiv nicht eingreifen, sondern den Verlauf abwarten. Er will sich mit unserer FÄ noch besprechen und uns dann noch einmal anrufen. Wir fahren nach Hause. Zuhause kann ich nur noch weinen…
Wir müssen bis 16.30Uhr warten als uns der Anruf vom Oberarzt erreicht. Unsere FÄ war heute erst ab 16.00Uhr im Dienst. Nach seiner Schilderung war sie sich sicher, dass es sich um keinen Blasensprung handelt, sondern der ph-Test falsch positiv wegen der Blutung ist. Wir sollen auf jeden Fall den Termin bei Prof. Rauskolb am Mi wahrnehmen. Würde ich schon über mehrere Tage oder sogar Wochen Fruchtwasser verlieren, dann würde das Kind sich nicht so weiterentwickeln und aktiv sein, eher nicht mehr leben.
Was? Wir verstehen die Welt nicht mehr… Auch in einem persönlichen Telefonat bestätigt sie nochmal ihre Aussage. Sie würde zunächst den Termin abwarten und wir sollen uns am Donnerstag zu einem Gespräch bei ihr einfinden, wo man die Situation diskutieren würde. Dann hätte man auch die Befunde der heutigen Abstriche aus dem Krankenhaus. Mein Mann spricht sie nochmal auf die Blutung an. Das sieht sie als kein Problem, da es viele Schwangere geben würde, die wiederholt Blutungen haben würden. Im Krankenhaus zeigte sich die Plazenta mit einer Dicke von 19mm. Sie meint, dass es sicherlich auffällig wäre, aber ein krasser Befund sehe anders aus. Sie ist insgesamt eher optimistisch.
Nach dem Telefonat herrscht in unseren Köpfen nur Chaos. Den ganzen Tag haben wir uns innerlich auf den Abschied eingestellt und jetzt wieder alles ganz anders. Was soll man nur glauben? Kann man wirklich so optimistisch sein?
So herrscht auch heute noch Chaos, wie ihr euch denken könnt.
Wir fahren jetzt gleich los zum Pränatalmediziner. Mal schaun was der dazu meint.
Ich melde mich. Versprochen!
DANKE!
Liebe Grüße Elisa