Ich habe geschummelt ;-) ... mein Geburtsbericht
Und während meine Raupe Nimmersatt sich sattfrißt, schreibe ich Euch endlich mal den Geburtsbericht :-)
Ich hatte ja am fünften noch ausgiebig gejammert ... abends hatte ich dann die Nase voll und habe mich in die Wanne verzogen. Im Gepäck eine Miniflasche Rotwein und ein Tartufo-Dessert, das ich mit gaaaaaanz wenig Zimt bestreut habe *hüstel*.
Ich dachte mir, entweder, sie ist reif, dann nützt der Zimt oder sie will noch drinbleiben, dann hilft auch das alles nix.
Naja, die Nacht über habe ich gepennt wie Stein und morgens um zehn nach sechs dachte ich, ich hätte erst fünf Minuten geschlafen. Aber was soll's - ein normaler Tag, schließlich war wieder Schule.
Dachte ich ...
Als erstes bekam ich ab halb sieben alle fünf bis zehn Minuten eine Wehe, dann erzählte mir mein Mann, daß ich heute gefälligst zu Hause bleiben sollte, weil es saumäßig glatt sei; er könne die Große notfalls auch zur Schule bringen. Da kam aber schon die Durchsage, daß in unserem Landkreis die Schule ausfalle. Inzwischen hatte ich seit etwas über einer Stunde regelmäßige Wehen; also winkte ich ihn raus und teilte ihm mit, daß es soweit sei.
Die Kinder hatten wir wieder ins Kinderzimmer beordert, so daß sie von den folgenden Aktivitäten nichts mitbekamen.
Erstmal rief ich die Hebamme an, daß es anscheinend soweit sei, ich würde mich aber nochmal melden. Dann schmiß ich meine arme Nachbarin aus dem Bett, die sich angeboten hatte, um die Kinder zu kümmern. Auch dort wollte ich später nochmal anrufen. Und schließlich war meine Mutter an der Reihe, die wie erhofft und geplant zwei Tage vorher aus dem Urlaub wiedergekommen war.
Inzwischen war es acht Uhr und ich informierte fröhlich noch zwei Kunden, daß mein Mann heute nicht bei ihnen erscheinen würde, was allerdings NICHT am Glatteis läge ... Pause ... Groschen fiel ... gute Wünsche und ein wenig Smalltalk, dann Gesprächsende.
Jetzt war wieder die Hebamme dran, die schon die Tasche gepackt stehen und nur auf meinen nächsten Anruf gewartet hatte. Sie hatte schließlich schon bei gutem Wetter eine halbe Stunde Fahrt bis zu uns.
Naja, jetzt fingen wir so langsam an, schon mal ein paar Dinge vorzubereiten. Ofen richtig anheizen, damit die Wärme ins Schlafzimmer ziehen konnte, Bett machen und Unterlagen verteilen, Erstausstattung fürs Baby auf den Wickeltisch, ...
Nebenbei noch eine Maschine Wäsche anschmeißen, Spülmaschine umräumen und einschalten, Küche aufräumen, ... Haushalt eben.
Kurz vor neun war die Bammsche dann schon da und ich jagte meinen Mann zu einem Kunden im Ort. Sollte er sich dort nützlich machen und außerdem würde nach meiner Einschätzung vor zehn sowieso nichts passieren. Jetzt mußte ich dann doch die Kinder endlich mal informieren, da sie dann zur Nachbarin rüber sollten. Großes Hurra, schnell eine Tasche mit Malzeug etc gepackt und ab ging's.
Gaaanz vorsichtig versteht sich, denn die zweihundert Meter von Tür zu Tür waren nur im Schleichgang zu bewältigen. Aber das hat auch geklappt und kurz vor zehn war meine Ma dann auch da.
Wir waren also komplett.
Ich wanderte wild in der Gegend herum und ging der Hebamme und meiner Mutter auf den Keks mit meiner Ungeduld.
Einen Einlauf hatte ich mir schon gemacht, da ich das Gefühl des Pressens leichter ertragen kann, wenn ich weiß, daß nix mehr 'mitkommt'.
Es wurde zehn, es wurde halb elf und so langsam wurden die Wehen stärker. Ich wanderte, kniete vor dem Bett und hing an meiner Mutter, immer abwechselnd. Und ich war unleidlich ohne Ende.
Kurz vor elf überrollten mich die Wehen dann heftigst. Ich wehrte mich dagegen und wollte mich nur noch zusammenrollen und irgendwo zugedeckt im Dunkeln darauf warten, daß es vorbei geht.
Ging nur leider nicht. Irgendwann drehte ich mich dann um und platzierte mich auf dem Geburtshocker, weil ich partout nimmer knien konnte (wie hatte ich das bloß bei Christin solange ausgehalten???).
Trotzdem wehrte ich mich immer noch gegen jede Wehe, weil ich es einfach nicht mehr ertragen wollte. Ich schrie und tobte, daß ich nicht mehr kann und will und nur noch will, daß es vorbei ist. Die Hebamme sprach beruhigend auf mich ein. Hielt mich immer wieder an, daß ich atmen solle und die Wehen zulassen müsse, weil es sonst noch länger dauere.
Hrmpf
DAS wollte ich noch weniger ... also versuchte ich irgendwann bewußt, weiter zu atmen. Ich wußte ja, wie es geht. Ich wollte nur nicht. Leider kann so ein Kind nicht kommen, wenn man die Beine zusammenpreßt ;-)
Naja, irgendwann ging es eben nicht mehr anders und ich habe mich gezwungen, den Hintern runterzunehmen, in die Wehe zu atmen und der Dinge zu harren, die da kommen.
Prompt war die nächste Wehe so heftig, daß ich dachte, es zerreißt mich. Aber ich habe brav geatmet und geschnauft und geprustet und auch diese Wehe ging vorüber. Luft holen und heulen für zehn Sekunden und dann ganz plötzlich spürte ich es. 'Jetzt kommt sie' konnte ich noch schreien, dann war der Kopf auch schon draußen. Kurze Pause, nochmal pressen und auch der Rest ließ sich darauf ein, geboren zu werden.
Schnell legte mir die Hebamme mein Gummibärchen auf den Bauch und deckte uns zu. Noch dick mit Käseschmiere voll lag sie da und knurrte mich an. Dann fing sie an zu nölen und pinkelte mich erstmal an.
Nach einer Weile konnte ich nimmer so halb in der Luft liegen; die Nabelschnur hatte inzwischen auch aufgehört zu pulsieren, also durfte die glückliche Omi einmal durchschneiden. Ich preßte noch zwei Mal und die Plazenta war draußen. Jetzt durfte der stolze Papa seine Tochter nehmen und ich konnte vorsichtig aufstehen, mich saubermachen, umziehen und ins Bett legen.
Dann bekam ich die Maus gesäubert und angezogen zu mir; da entstand das erste Foto.
Mein Mann versorgte mich mit Multivitamintrunk und Brühwürfelbrühe und während ich trank bot ich der Lütten ebenfalls Trinken an. Wollte sie aber noch nicht.
Und als ich ausgetrunken hatte ... hatte ich kein Sodbrennen !!!!!!! [:-}
Naja, mein Mann kümmerte sich dann erstmal um die ganzen Benachrichtigungen, die beiden Großen durften wiederkommen, meine Ma sorgte für Essen, mein Paps traf ein und wir hatten uns mittlerweile auch auf einen Namen geeinigt.
Ich habe dann alle irgendwann rausgejagt, sie haben dann gemeinsam Mittag gegessen und sich ins Wohnzimmer verzogen.
Irgendwann beschloß Jennifer dann auch, doch noch zu trinken und ich habe mit ihr fast den ganzen Nachmittag im Bett verbracht.
Die erste Nacht war recht ruhig und auch seitdem ist sie ein erstaunlich ruhiges und pflegeleichtes Kind. Hoffen wir, daß das so bleibt ;-)
Zum Schluß noch ein Bild, auf dem sie sechs Tage alt ist :-)
VG Frauke
Herzlichen Glückwunsch! Schönes Bericht, hat insgesamt nicht lange gedauert!!!!!??????????
Respekt! Gut gemacht! Süß die Kleine!
Boah... toll! Würde ich mich nie trauen! Hut ab!!! und natürlich HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!!
Toller Bericht, Respekt, ich hätte mich nicht getraut daheim zu entbinden. echt toll!!
Danke für deinen tollen Bericht - dann hoffe ich mal das unsere Hausgeburt genauso toll wird
Gratulation! Und danke für den Bericht! LG Evelyn
Beste Wünsche!
Deinen Bericht habe ich mich getraut zu lesen :-) . Herzliche Glückwünsche zum kleinen Mädel!
Alles Liebe von Einzigartig
@einzigartig:
herzlichen Glückwunsch!!! schöööööööööön von einer Hausgeburt zu lesen! ich hatte ja im oktober auch eine... die 5. insg
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