Liebe Aileene,
ich glaube das können wir uns alle gar nicht vorstellen was an einem Tag wie heute in Dir los sein muss und ehrlich... bei allem... ich glaube das will sich auch keine Mama vorstellen können. Es muss das schrecklichste aller möglichen Erlebnisse für eine Mutter sein, ihr Kind gehen zu lassen. Kaum nachvollziehbar welche Trauer, welche Wut, welche vielseitigen Gefühle da in Dir als Mutter toben und natürlich musst Du an jedem Jahrestag einen Teil dieser Gefühle von Neuem durchleben.
Es ist sehr, sehr schwer die richtigen Worte zu finden um Dir ein wenig Trost zu spenden, Dich zu beruhigen oder auch einfach nur dir Halt und Verständnis zu geben. Zu abstrakt ist eine solche Situation für jeden der sie nicht kennt und zu gefühlsintensiv ist sie für jene, die sie erleben mussten.
Deshalb versuche ich gar nicht erst große Worte zu schreiben, sondern nehme Dich schlicht tröstend in die Arme - leider nur virtuell.
Kopf hoch, liebe Aileene, schwer umzusetzen, ich weiß. Aber ich bin sicher auch Dein Mann trauert still um eure kleine Tochter. Er weiß vielleicht einfach nicht recht wie er es zeigen soll, fühlt sich vielleicht schwach unter all den Gefühlen und möchte stark für Dich sein. Gerade jetzt, wo Du erst vor wenigen Tagen wieder ein Baby geboren hast. Möglicherweise möchte er Dich mit seinen Gedanken nicht mehr als nötig aufwühlen.
Weißt Du wie ich meine?
Vielleicht müsst ihr euch gegenseitig bei eurem Schmerz abholen, manchmal ist das nötig um gemeinsam trauern zu können.
Nimm Dir ruhig Zeit zu trauern an diesem Tag. Schmerz ist erlaubt und Schmerz ist gesund, denn er heilt die Seele.
Alles Liebe;
Melli