Geburtsbericht nachreich... Vorsicht, sehr lang..
wollte Euch ja noch wenigstens in groben Zügen schildern, wie es bei mir mit der Geburt war.
Ich hatte Euch ja noch mitgeteilt, dass ich den Wehencocktail genommen hatte. Mein Mann hatte ihn mir ganz lieb gemixt, wir haben vorher noch gegessen, die Kinder waren bei seinen Eltern, für den nächsten Tag hatte ich eine Einweisung ins Krankenhaus...
Wir haben uns abends dann noch einmal hingelegt, und um 22:15 Uhr dachte ich, dass ich Bauchweh habe. Um 22:45 habe ich bemerkt, dass das kein normales Bauchweh ist, sondern krampfartig und dass es wohl Wehen sein müssen.
Es wurde dann auch heftiger, mein Mann und ich sind dann ins Krankenhaus. Um 0:10 Uhr waren wir da. Nach der Aufnahmeuntersuchung ( Muttermund erst 2cm offen, mir wurde gleich ein Zugang gelegt) wurden wir noch einmal spazieren geschickt und haben Zäpfchen für hinterher bekommen. Es seien ja keine echten Wehen, ich könne mit den Zäpfchen dann schlafen und mich noch einmal ausruhen. (Schön wärs gewesen) :-)
Nach einer Stunde Spaziergang waren unsere Betten bereit, ich habe die Zäpfchen genommen, wir haben uns hingelegt. Mein Mann konnte auch noch schlafen, ich aber nicht. Ich habe ihn zwei Stunden schlafen lassen, dann habe ich ihn geweckt und wir sind in den Kreißsaal gegangen. Es war ca. 4 Uhr, Untersuchung ergab: MuMu 4cm offen. Ich habe nach einer PDA oder Schmerzmittel gefragt, bei PDA hätte es sich weiter verzögert, so bekam ich Schmerzmittel über den Tropf. Die Wehen wurden immer heftiger, ich sollte sie weghecheln, die Hebamme hat mir auch noch einmal gezeigt, wie ich atmen soll.
Ich war müde, das Schmerzmittel hat aber wenigstens gewirkt, es ging mir besser. Ich hab tapfer geatmet und gehechelt und versucht, mich in den drei Minuten zwischen den Wehen etwas auszuruhen. Um sieben Uhr kam eine andere Hebamme dazu, sie übernahm.
Der Muttermund war jetzt offen, ich durfte dann auch pressen, auch wenn ich eigentlich das Gefühl hatte, es sei noch nicht so weit. Man hat Louise im Bauch noch einmal hicksen gespürt, ihr letzter Schluckauf in mir drin. Ich hatte ja die ganze Schwangerschaft Probleme mit Wasser in den Beinen und bin mit meinen Kompressionsstrümpfen in den Kreißsaal gegangen, die Hebamme meinte dann, ich solle sie nun besser ausziehen. Mein Mann hat sie mir ausgezogen, und das war auch gut so. Wenig später platzte nämlich die Fruchtblase. Das war so heftig, dass das Fruchtwasser und Blut bis an mein angehobenes Bein spritzte.
Ich hatte nicht genug Kraft beim Pressen, die Wehen waren zu schwach. Irgendwie hat es lange gedauert, bis die Hebamme sich entschlossen hat, mir Oxytocin zu geben, aber dann wurden die Wehen wenigstens ein wenig länger. Ich sollte immer dreimal mitpressen, hatte das vorher kaum geschafft, dann ging es. Dann musste ich die Position ändern, weil Louises Köpfchen am Schambein festhing. Ich hing dann kniend auf dem Geburtsstuhl, sie kam wohl weiter, dann bin ich wieder in meine vorherige Position zurück, so fast sitzend/mit erhöhtem Rücken liegend und die Beine nach oben. Die Ärztin hatte schon Scheren bereitgelegt, ich fürchte, sie wollte zur Not schneiden, aber Louise kam dann doch. Man konnte dann das Köpfchen schon fühlen (es war sehr haarig), sie nahm noch einmal ein weichmachendes Öl und kippte es großzügig über Köpfchen und Damm und dann war mit der nächsten Wehe das Köpfchen da. Eine Wehe später war Louise ganz da. Sie sah etwas lila aus, die Nabelschnur war so grau-bläulich, und sie schrie dann gleich. Mein Mann hat die Nabelschnur durchschneiden dürfen, dann bekam ich Louise auf meine Brust gelegt (unter einem vorgewärmten gelben Handtuch. Andere Mütter meinten, nur wegen der Farbe der Handtücher sähen die Babys lila aus).
Aus der Nabelschnur wurde noch Blut entnommen, weil wir es spenden wollten, dann musste ich (mithilfe des Tropfs) noch die Plazenta gebären. Die Ärztin war sich nicht sicher, ob sie vollständig ist und empfahl zur Sicherheit eine Ausschabung, die Hebamme meinte, sie sei vollständig. Ich habe auf die Ausschabung verzichtet, ich hatte genug.
Die Ärztin musste noch etwas nähen, was gerissen war, aber weit oben, nicht am Damm. Dann erwähnte sie, dass ich unter der Geburt Hämorrhoiden bekommen hätte.
Louise ging es gut, sie war ganz zufrieden auf meiner Brust. Es war noch wenig Käseschmiere da, aber das Fruchtwasser war klar. Sie war einfach reif zur Welt gekommen. Ich habe mich gefreut, dass ich ihr so viel mitgeben konnte.
Später hat sich ihre Haut etwas geschält an den Füßen, die Schwester meinte, das sei ein Zeichen, dass sie doch übertragen gewesen sei, aber das ist mir egal. Mehr haben mir meine blöden Hämorrhoiden zu schaffen gemacht, dann hab ich mir auch noch einen Pilz eingefangen...,wenigstens klappt das Stillen.
Jetzt ist es doch ziemlich ausführlich geworden, ich hoffe, es schreckt niemanden von Euch mit erneutem Kinderwunsch ab. *blitzdings*
Liebe Grüße,
Kela
(mit Louise, *26.6.12, 6W3T alt)
Ein schöner Bericht :) Und schon wieder 6 Wochen her.. man wie die Zeit vergeht!!
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