Geburtsbericht Kaiserschnitt
mir ist aufgefallen, dass hier fast nur Geburtsberichte von Spontanenbindungen geschrieben werden.
Daher hier mal ein Kaiserschnittbericht:
Also, obwohl der Kaiserschnitt eigentlich für 12 Tage später vorgesehen war, bekam ich Nachmittags vermehrt Übungswehen, die auch etwas schmerzhaft waren. Ich hab mir aber nichts dabei gedacht und weiter mit den Kindern im Garten getötert.
Abends dann wurden die Wehen regelmäßiger, alle zehn Minuten und irgendwann um 1 Uhr nachts hab ich dann im Krankenhaus angerufen, was ich davon halten soll.
Die Hebamme bat mich zu kommen.
Ich wollte nicht Kind und Kegel scheu machen und bin erst einmal alleine ins Krankenhaus gefahren, hab aber auf der Fahrt schon einige Male anhalten müssen, weil die Wehen so eingeklemmt hinterm Lenkrad echt schmerzhaft waren.
Im KH-wurde ich dann ans CTG gelegt und als klar war, dass da die Geburt in Gang kommt, wurden alle nötigen Ärzte und Schwestern aus dem Bett geklingelt.
Der Anästhesist erschien gut gelaunt und wir besprachen nochmal die Spinalanästhesie, da ich damit schon zweimal Probleme hatte.
Mir wurde ein Wehenhemmer angeschlossen, wurde rasiert, ich bekam einen Katheter und wurde in den OP geschoben. Ich rief meinen Mann an, der klingelte eine Freundin aus dem Bett und düste los.
Die Stimmung war irgendwie komisch, aufgekratzt fröhlich, ein bisschen wie Party-Endzeitstimmung gegen vier Uhr früh auf ner Studentenfeier ;-)
Der Pieks zur Betäubung war ein wenig unangenehm, das Setzen der Spinalen selbst kein Problem. Wir mussten allerdings ziemlich lange warten bis die Narkose wirkte, da scheine ich irgendwie komisch veranlagt zu sein.
Ein Tuch wurde gespannt und als klar war, dass die Narkose klappt, durfte mein Mann rein. Vorher hat mich der Anästhesist total zugequatscht und ich war ihm dankbar dafür. Jetzt hätte ich am liebsten gehabt, dass mein Mann mich vollquatscht und ablenkt, aber er ist kein großer Redner und stammelte nur ein wenig ungeschickt herum ;-)
Naja, der Schnitt wurde gemacht, es ruckelte ganz ordentlich, einer drückte oben auf meinen Bauch, die Ärztin zog Philipp unten raus - und er schrie gleich volle Kanne los. Dunkel und sonore Stimme, sehr kräftig.
Er wurde mir dann kurz gezeigt und in einen Nebenraum gebracht, während dich zugenäht wurde. Mein Mann ging mit und als ich fertig geflickt war, schob man mich zu den beiden, die im Kreißsaal auf mich warteten.
Wir waren dann noch etwas drei, vier Stunden dort, man ließ und zum Glück fast vollkommen in Ruhe und da war sehr schön. Mein Mann hielt mir Philipp immer wieder hin, irgendwann kam die Hebamme hat ihn gemessen und gewogen und legte ihn mir an. Das war von der Position her aus sehr merkwürdig, aber natürlich auch schön.
Es juckte mich furchtbar am ganzen Oberkörper, ich hätte mir die Haus vom Leib kratzen können. Aber ich hatte ja noch alles mögliche angeschlossen (Zugang auf der einen, Dauerblutdruck an der anderen Seite....) das war grauenvoll, ist aber wohl eine normale mögliche Nebenwirkung der Narkose. Aus Verzweiflung zog ich mir irgenwie das OP-Hemd über den Kopf in den Nacken und nack ging es dann besser.
Irgendwann fuhr mein Mann nach Hause und ich kam auf Station.
Dort durfte ich dann auch etwas trinken (Duuurst!).
Das Aufstehen am Nachmittag/Abend war nochmal grausam, aber das kannte ich ja bereits. Die Schwestern waren wieder nur an meinem Kreislauf interessiert (ist ihnen schwindelig?), aber ich kämpfte mit den Schmerzen im Bauch - das interessiert die aber gar nicht, die haben nur Angst, dass man ihnen da kreislaufmäßig zusammenbricht...dabei hab ich einen Kreislauf wie ein Bär ;-)
In den nächsten Tagen erholte ich mich schnell. Am meisten hat es mich genervt, dass ich die ersten zwei, drei Tage Philipp nicht selbst aus dem Bett holen konnte, sondern immer klingeln musste. Und mir tat der Rücken so dermaßen weh, dass ich mich trotz Schmerzen im Bauch öfter mal auf den Bauch oder auf die Seite gelegt habe. Zwischendurch hab ich die Schmerzmittel echt wegen den Rückenschmerzen genommen...weil man ja quasi dauernd in einer Position ist...irgendwann hält man es in Rückenlage echt nicht mehr aus.
Nach vier Tagen bin ich heim.
Schöne Grüße
Anja
I
Da hast du natürlich recht. Auch ein Kaiserschnitt ist eine Anstrengung und darf erwähnt werden.
Schön das du dich so gut erhohlt hast und alles so reibungslos ablief.
LG Tina
Danke für diesen Bericht!! Find gut das du ihn geschrieben hast. GGGLG
Geburtsbericht Kaiserschnitt
danke für deinen schönen geburtsbericht!
ich kann mich zwar nicht mehr erinnern, warum du einen ks bekommen hast, aber es ist schön auch von schönen, geplanten ks zu hören, wo die mama entspannt ist und alles gut geht!
wünsche dir und deinen lieben alles gute
katja
Geburtsbericht Kaiserschnitt
Hallo Anja,
ich finde auch, dass es hiernur so wenige KS-Geburtsberichte gibt!
Freut mich, dass die Spinale bei dir auf Anhieb geklappt hat!
Dass es so oft Probleme mit der Spinalen bzw. der Betäubungsspritze davor gibt, hätte ich nämlich im Vorfeld nicht gedacht! =-O
Dachte, ich sei ein Einzelfall, denn bei mir wurden 2010 auch 3 oder 4 Versuche unternommen, aber ich hab jetzt schon des Öfteren hier davon gelesen! %) Gut, dass du davon verschont bliebst!
Hab jetzt natürlich ein bissi Angst, dass es wieder so viele Anläufe braucht- die waren nämlich echt schmerzhaft und ich hab geheult, weil es so weh tat! Mein Mann (eh das HB-Männchen in Person) wär denen deshalb fast an die Gurgel gegangen...!
Wenigstens konnte ich mich ab Ziehen des Blasenkatheters am nächsten morgen selbst um meine Maus kümmern, aber ich hatte ganz arge Schmerzen in der Schulter vom Liegen auf dem OP-Tisch.
Oh man, jetzt jammer ich hier voll rum, dabei geht es ja hier um DEINEN Bericht! :-X
LG
Melanie
KS-11
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