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Frage an die Still-Erfahrenen unter euch...

Hallo,

mein Sohn ist am 31.12. geboren. Nach einer Woche Stillmarathon, Hunger, Geschrei und zu-kurz-gekommenen 3 Geschwistern habe ich nur noch ab und zu gestillt und die Flasche gegeben. Ich war wirklich am Ende. Es ging dann auch alles besser und er hat endlich mal geschlafen. Er hat halt auch nur gesaugt, solange Milch kam, dann hing er nur noch an der Brust. War dann wahrscheinlich auch nicht genug Milch da. Bin sehr traurig, dass ich nun nicht mehr gestillt habe. Es tröpfelt aber noch. Ob ich noch umschwenken kann? Habe gerade (nach bestimmt 10 Tagen) das erste Mal wieder angelegt und er hat auch schön gesaugt. Ich war richtig happy. Evtl könnte ich doch mit Hilfe einer Pumpe anregen und gaaanz oft anlegen? Ich glaube, mein Kleiner kommt auch damit zurecht, wenn ich bei Milch- und Zeitmangel (muss früh ab 6.30 Uhr ca. 1 h die Kids per Auto verteilen) mal die Flasche nehme.

Was meint ihr dazu?

LG Manja mit Emil (26 Tage)

Bisherige Antworten

Frage an die Still-Erfahrenen unter euch...

Hallo Manja,

ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es klappen könnte, allerdings ist häufigeres Anlegen immer besser als das Abpumpen oder zumindest das Abpumpen während man das Baby im Blick hat - das regt den Milchfluß an!

Auf jeden Fall solltest Du richtig viel trinken, um die Milchproduktion wieder in Gang zu bringen. Also immer etwas zu trinken für zwischendurch auch parat haben. Wer weiß - vielleicht spielt es sich jetzt sogar besser ein, wo Du Dir gar keinen Stress mehr mit dem Stillen machen brauchst?

Übrigens hast Du ja auch noch die Möglichkeit, die Milch abzupumpen und dann die Muttermilch mit der Flasche zu geben, wenn Zeitmangel besteht.

Also, einen Versuch ist es auf jeden Fall wert, solange die Milch noch tröpfelt, würde ich sagen.

Viel Erfolg.

LG Nuray

Frage an die Still-Erfahrenen unter euch...

Hallo Manja
also am besten fragst du mal bei einer/ deiner Hebi nach. Ich kann mir schon vorstellen, daß du es noch mal anregen kannst indem du Emil viel anlegst...Wäre ja toll.
Bei meiner Emilia klappts sehr gut mit stillen, sie mag die Flasche net nehmen, muss mal sehen wie ich das in 4 Wochen bei der Rückbildung mache, da will ich sie ja daheim lassen und abpumpen.
LG Anja mit Emilia 12 Tage.

"Natürlich" kannst Du noch stillen!

Liebe Manja,
wenig stillen und Flasche geben ist immer noch besser als nur Flasche! Selbstverständlich kannst Du jetzt noch anfangen zu stillen. Wir Frauen können schließlich (mit etwas Aufwand am Anfang) sogar ein Adoptivkind stillen, ohne jemals geboren zu haben.
Die Milchbildung richtet sich schlicht nach Angebot und Nachfrage: Je öfter Dein Baby trinkt, desto mehr MIlch bildest Du. Es gab in der Geschichte sogar Männer, die ihre Kinder gestillt haben, wobei die Kinder davon mangels Drüsengewebe beim Mann nicht satt werden ...
Mit Pumpen kannst Du die Milchbildung natürlich zusätzlich anregen, aber am allermeisten regt das Saugen des Babys die Milchbildung an.
Milchmangel wirst Du nicht haben, wenn Du nach Bedarf stillst (nachdem die Milchbildung sich wieder auf den Bedarf Deines KIndes eingestellt hat, das kann schon ein paar Tage, meist aber nicht länger als 48 Std. dauern). Wenn Du allerdings aus Zeitmangel mal nicht stillst, dann kann es sein, dass Du zumindest in den ersten Monaten Probleme mit der Brust bekommst und natürlich pendelt sich dann Angebot und Nachfrage nicht so gut ein, Deine Brust bekommt ja dann die Meldung, dass zu viel Milch gebildet wird, weil die Milch nicht abgefragt wurde und die Milchbildung geht wieder zurück.
Läßt sich keine Alternative finden zur Fahrt? Als meine Kleine noch Vollstillkind war, mußte ich auch zusehen, wie ich den Großen erst in den KIga und dann in die Schule bekomme, das war oft stressig für mich, aber es ging immer, ohne dass meine Tochter auf die Brust verzichten mußte. Ihc hab sie halt vorher angelegt.
Und lieber lasse ich meinen Großen zu spät in die Schule kommen, als dass ein Säugling auf Muttermilch verzichten muss, da würde ich die Prioritäten klar anders setzen.
Gibt es keine anderen Menschen, die helfen können oder ein Zuwachs an Verantwortung für die Großen (meiner hat ganz schnell das Busfahren erlernt und überhaupt sich morgens selbständiger fertig machen, mit dem Wecker klarkommen usw. einschließlich mit "Was tu ich, wenn ich woanders angekommen bin als ich hin wollte?" :-) )
Grüße von Einzigartig

"Natürlich" kannst Du noch stillen!

Hallo Einzigartig,

ja, die Pumpe wollt ich nur zum anregen nutzen. Meinst Du ich sollte jetzt nur noch stillen? Was mache ich, wenn er nicht mehr richtig andockt und die Milch erstmal alle ist? Normalerweise wird ja gleich neue gebildet, sodass dann kurze Zeit später wieder was kommt. Ich werde jetzt so oft anlegen, wie er mag und wenn er zu aufmüpfig wird, geb ich halt noch was nach, von der Pappmilch. Mal sehen, wie es wird. Den Fahrdienst hat meine Mutter ja schon 3 Monate lang erledigt, da ich wg der vorz. Wehen flach lag. Die will ich nicht nochmal in Anspruch nehmen. Deshalb würde ich morgens (im Notfall) die Flasche geben und wenn ich zurück bin abpumpen.

Danke für deinen Beitrag

Manja (mit grosser Teekanne neben mir)

"Natürlich" kannst Du noch stillen!

Liebe Manja,
wie oft Du die Pumpe benutzt, hängt ja ganz von Deinen Gefühlen dem Ding gegenüber ab! Es ist auf jeden Fall gut im Sinne von anregend, wenn Du sie zusätzlich benutzt. Ich bin einfach von mir ausgegangen, war auch mal auf so ein Teil angewiesen und hatte den totalen Widerwillen dagegen und ich denke, alles, was mit Widerwillen zu tun hat, ist der Sache nicht förderlich ...
Und wenn Baby an der Brust trinkt, dann regt das die Milchbildung mehr an als jede Pumpe (wobei es bei den Pumpen Riesenunterschiede gibt, hast Du eine elektrische 2-Phasen-Pumpe? Wenn nicht, dann lass Dir von der Gyn eine verschreiben!)
Ich würde Baby so oft es geht anlegen und so wenig es geht beifüttern. Je mehr Du zufütterst, desto länger wird es dauern, bis Deine Milchproduktion wieder auf Bedarf ist! Klar, Baby soll nicht hungern, nur darfst Du nicht vergessen, dass zumindest ETWAS Hunger vonnöten ist, damit Baby oft genug an der Brust trinken will! Solche Zustände kann man dann natürlich prima mit der Pumpe überbrücken, indem Du einfach versuchst dann zumindest das abzupumpen, was an Menge Pulvermilch beigefüttert wurde.
Wenn Du vielleicht mal 2 Tage hauptsächlich stillen kannst? Vielleicht am Wochenende, wenn Dein Mann da ist und/oder die Kinder oder ein Teil davon woanders hin verteilt werden kann? Ich würde versuchen so viel Ruhe als möglich zu bekommen, damit Du wirklich mal richtig viel anlegen kannst.
Wenn Baby eine Seite getrunken hat, dann gibst Du die nächste und dann wieder die erste und wieder die zweite ... und immer hin und her (das heißt "Wechselstillen" und regt die Milchbildung an). Außerdem solltest Du die Stillpositionen ändern, denn auch das regt die Milchbildung mehr an als nur in einer Haltung stillen. Beim Wechselstillen geht das ganz einfach, indem Du mit Wiegehaltung anfängst, dann Baby zur anderen Brust einfach nur rüberschiebst, so dass der Rumpf neben Deiner Seite liegt (Dancer-Haltung oder Football-Haltung genannt, kannst ja mal googeln, um ein Foto zu sehen). So wechselst Du während eines Stillvorgangs nicht nur die Brust, sondern auch die Stellen, die besonders ausgepumpt werden. Immer da, wo der Unterkiefer Deines Kindes liegt, wird am meisten Milch rausgepumpt und ca. im 12-15 Uhr Viertel der Brust (von vorn betrachtet) hat man i.d.R. sowieso am meisten Drüsengewebe. Ansonsten kannst Du noch im Liegen stillen oder im Hoppe-Reitersitz .. Probier einfach mal aus! Ich hab mich bei meiner Tochter sogar tw. über sie gelegt (natürlich nicht auf sie, hab mich auf dem Kissen abgestützt). Viele verschiedene Positionen haben noch den Vorteil, dass Deine Warzen geschont werden, die ja nun erst mal etwas größere Beanspruchung vor sich haben :-) , insb., wenn Du zwischendurch noch abpumpst.
Vor dem Stillen oder Pumpen kannst Du die Brust wärmen, das hilft, dass der Milchspendereflex besser ausgelöst wird.
Ich würde mir auch den Stress mal antun und mir ein paar Nächte den Wecker stellen, wenn Du nicht sowieso dauernd geweckt wirst :-) Nachts funktioniert die Milchbildung sowieso sehr schön, weil mehr Prolaktin gebildet wird, die Ausbeute wird dementsprechend sein! Also viel Ruhe für Dich wäre auch von Vorteil, tags mal ein Schläfchen ... Vielleicht findest Du 2-3 Tage, an denen Du Dir maximal frei nehmen kannst, ich weiß, mit mehreren Kindern ist das nicht ganz möglich, aber oft ist doch mehr drin, als Mama wahrhaben oder einfordern will oder annehmen kann, ich kenne das (wenns auch bisher nur 2, bald 3 und keine 4 hier sind, aber bei Vieren sind ja mind. 2 schon größer und können auch mal mit eingespannt werden, anstatt nur umsorgt ...).
Ich würde versuchen, dass Du mind. alle 2 Std. stillst oder pumpst und in der Zeit, in der Du eigentlich schläfst mind. alle 3 Std. Aber wenn Du das nicht schaffst, wird es auch gehen, es wird dann eben länger dauern.
Insgesamt kannst Du ja dann die abgepumpte Milch von nach dem Kinderverteilen am nächsten Tag in der Flasche mitnehmen, dann wird das die Milchproduktion nicht durcheinander bringen und Dir auch keine Probleme, wie Milchstau o.ä. verursachen. Wenn Dein Baby tatsächlich zw. Brust und Flasche so einfach wechselt, dann hast Du ja Glück!
Auf keinen Fall solltest Du mehr trinken als Du Durst hast. Dass man zum Stillen Unmengen an Flüssigkeit zu sich nehmen muss, ist ein Ammenmärchen. Im Gegenteil ist es so, dass übermäßiges Über-den-Durst-Trinken die Milchmenge reduziert! Also trink nach Deinem Durstgefühl. Da mußt Du Dir keinen Kopf drum machen, weder schadet es, wenn Du etwas mehr trinkst, noch etwas weniger (das merkst Du dann nicht an der Milchmenge, sondern an Deinem Kreislauf!).
Ich möchte abschließend noch mal ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Milchmenge von der Nachfrage abhängt, also davon, wie oft Dein Baby effektiv an der Brust trinkt und das der einzige wesentliche Faktor ist.
Wie gut die Milch fließt, also der Milchspendereflex funktioniert, hängt dann noch mit Deiner Einstellung zusammen: Wie entspannt Du bist, ob Du an Dich glaubst ... Und dazu will ich Dir sagen, dass Du in der Lage sein wirst, so viel Ruhe zu haben, dass die Milch fließen kann und dass Du stillen kannst, weil Du eine Frau bist und dazu geboren. Machs Dir gemütlich beim Stillen, iss was Nettes, trink einen Tee dabei, lies ein Buch ...
Von der La Leche Liga gibt es in deren Online-Shop ein Buch mit dem Titel: "Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" für knapp 10 Euro. Ich hab es nicht gelesen und kann daher nicht beurteilen, ob es gut und in Deinem Fall hilfreich ist. Ich kenne viele Bücher der LLL, die ich super finde. Aber ich könnte mir vorstellen, dass es in dem Buch eher auch darum geht, wie man das Kind überhaupt an die Brust bekommt, ums Brusternährungsset, um den mühsamen Weg bei Adoption, wo mal eben 2-3 Tage anlegen nicht reicht u.ä. Du kannst aber einfach an die LLL mailen und mal nachfragen, ob das Buch für Dich weitere interessante Aspekte bieten könnte.
Auch kannst Du über die Seite (lalecheliga mit dem üblichen Davor und Dahinter) eine Stillberaterin finden (per Email-Beratung, Telefonberatung oder persönlich) und/oder eine Stillgruppe, ich denke, Unterstützung von einer Fachperson kann Dir nicht schaden! Die Beratung ist kostenlos und super.
Viele Grüße von Einzigartig

@einzigartig... das oben drüber war für dich....

Frage an die Still-Erfahrenen unter euch...

Soweit ich weiß, kann man das problemlos wieder anregen. "Einfach" immer wieder anlegen.
Ich würds probieren, Milch ist ja scheinbar noch da.
LG, Claudia
Lilypie Ich erwarte ein Baby Ticker

Frage an die Still-Erfahrenen unter euch...

Hallo Manja,
stillen wird ja durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Du hast so viel Milch wie du dein Baby anlegst. Legst du den Kleinen ganz oft an hast du auch dementsprechend viel Milch. Sie wird dann zwar weniger fetthaltig aber ist trotzdem aussreichend um ein Baby satt zu bekommen. Dein kleiner wächst vielleicht auch viel mehr als andere Kinder und braucht dadurch einfach viel mehr. In der Hebammensprechstunde von I. Stadelmann und im Stillbuch von Hannah Lothrop steht auch viel darüber, wie man das stillen nach kurzer Pause wieder anfangen kann und auch viele Sachen die man allg. zum stillen wissen sollte.
Wenn es für dich o.k. ist bei Zeitmangel eine Flasche zu geben, dann sollte es doch kein Problem darstellen. Ich bin z.B. eine 100% Stillmama - ich würde nur nicht oder nur teilweise stillen, wenn mir die Brust abfallen würde. Aber da ist jeder anders und sollte es mit sich ausmachen.
Viele Grüsse
Anja 39+2
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