Hallo Sabrina,

bei uns ist es mit Mia (*23.8.2007) ähnlich, aber GSD nicht ganz so arg. Sie will auch ganz viel Körperkontakt mit mir. Nachts kam sie gestern auch zu mir ins Bett und hat nur ganz fest an mich geklammert geschlafen. Ausserdem hat sie noch eine kleine "Macke": Sie stopft sich Kuscheltiere unter das Schlafoberteil. Sie schaffte es schon 3 große Tiere darein zustopfen. Frag mich jetzt noch, wie sie das geschafft hat. Wir wollen jetzt bissl daran arbeiten, dass sie damit aufhört, aber ganz langsam. Ich bin eher so, dass ich ganz oft für sie da bin. Wenn sie jetzt die Phase hat und mich soo braucht, dann mach ich das eben. Allerdings habe ich vormittags viel Zeit für Emil, da ist sie im Kiga und nachmittags geht dann auch irgendwie. Vllt kann ja bei Euch die Omi mal den Kleinen nehmen und ihr zwei Mädels macht was, dafür geht sie aber dann auch einen Tag zu Omi. Ich versuche, Mia ganz viel zu erklären und mit ihr zu reden. Vor allem betone ich, was sie als "Große" ja alles kann und er noch nicht. Abends ist bei uns auch anstrengend: Emil will nur an Mama kleben und so esse ich dann und bring Mia ins Bett. Sie wollte dann irgendwann auch nicht mehr von Papa ins Bett gebracht werden, da haben wir jetzt mit ihr vereinbart, dass wir uns jeden Tag abwechseln. Das klappt meistens gut. Ich denke, mit Ritualen geht es alles einfacher, aber die Mädels brauchen auch einfach ihre Mama und checken jetzt, dass es wohl nie mehr wie früher wird....

Ganz viel Kraft rüberschieb und berichte mal wieder....

P.S. habe auch gelesen, dass sie jetzt Fahrrad fährt, ist doch Klasse!!! Mia hat leider zu Hause ein Fahrrad mit Stützrädern. Ich hätte sie abmachen müssen und gleich vom Laufrad aufs Fahrrad, das haben wir jetzt verpasst. Aber dann fährt sie halt erst nächstes Jahr richtig, sie ist ja auch erst 3,5 Jahre.

LG Manja

Hallo Sabrina,
du fragst was du falsch machst ...
Ich sehe erstmal, dass Emma sich in einem Altersabschnitt befindet, wo dieses Verhalten "natürlich" ist. Wäre sie nicht schwierig und würde Unsinn machen, dann würde ich mir an deiner Stelle Sorgen machen. Soviel estmal zu Emma.
Inwieweit Justus als Familien-Neuankömmling Emma`s Klammern begründet, fällt außenstehend schwer zu beurteilen. Die Vermutung liegt nahe, läßt mich aber auch nicht in Richtung von falsch oder richtig denken. Du nimmst Emma sicherlich auch tags mal in den Arm und während Justus schläft, ist auch mal ein Spiel möglich oder liest vor etc. ..
Du möchtest gerne, dass sie mehr losläßt -lese ich heraus-... bei Oma bleibt ...so wie es mal war. Ich sage da einfach mal, dass es so ist und sie die Wahl hat: ohne Mama bei Oma mit tollen Sachen, die Justus noch nicht machen kann oder eben nicht bei Oma ..mit der Konsequenz, dass sie auf das tolle Angebot der Oma verzichtet ..
Wenn Fahrradfahren mit 4 Jahren zum Stress zwischen Mutter und Tochter führt, dann bleibt das Fahrrad in der Garage (ich nenne es bewusst Stress). Da hätte ich kein Problem mit ..in meinen Augen ist Emma dann auch noch nicht soweit Fahrrad zu fahren ...
Hilft Emma beim Flasche geben oder wickeln oder baden etc. ...größere Geschwister wachsen in ihre Rolle und somit werden kleinere Geschwister zur Bereicherung. So kleine Gelegenheiten, wie: "Emma, kannst du mal kurz nach Justus schauen" ...für was auch immer und mit dem guten Vertrauen, dass sie sich groß fühlen darf (bzw. größer als Justus) ...
Ich bin mir sicher, dass sie irgendwann wieder völlig selbstverständlich die tollen Angebote von Oma ohne deine Anwesenheit wahrnimmt ...
Nochmal zu unten zu deinem Posting an Manja ...ich mag mich dort nicht nochmal einklinken ...
Hast du das Neugeborenenscreening gemacht? Da wäre gegenenfalls eine Galaktosämie als schwere Stoffwechselstörung festgestellt worden, die sicher wesentlich früher eklatant aufgefallen wäre ...
Was es gibt ist die Darmunreife beim Säugling ...das stellt hohe Ansprüche und geht GsD vorbei. Soviel zum medizinischen Hintergrund. Ich möchte nicht, dass mitlesende Schwangere denken, wenn mein Kind 20 x am Tag die Windel vollmacht, dass muss eine Muttermilchunverträglichkeit sein. Die ist wirklich absolut selten und dein Kind hätte dann mit wenigen Tagen bereits viele Probleme gehabt, um nicht zu sagen dramatisch, aber wie gesagt die läßt sich diagnositieren mit dem Fersenbluttest ...
LG Mala

Liebe Sabrina,
leider werde ich keine Ratschläge für Dich haben ...
Ich wollte selber schon posten wg. des Themas (wenn auch im LZS-Forum). ICH kann mir die Intensität sehr gut!!! vorstellen! Wenn ich natürlich auch nicht weiß, wie es bei Euch genau ist.
Bei Euch ist der Abstand ungefähr so, wie bei uns, oder? Bei uns 3 Jahre. Also eigentlich geht gerade so! Aber meine große Tochter ist so was von eifersüchtig, sie tobt, weint, sie ist richtig traurig, unglücklich ... Es zerreißt mir das Herz! Sie hat sich so aufs Baby gefreut, für sie ist es die Hölle auf Erden. Auch sie macht richtig viel Mist, wobei man sagen muss, es kommt hinzu, dies ist eben das Alter, in dem das sowieso anfangen würde. Meine Tochter war immer ein Engel, sehr selbständig, trotzdem (m.E., es behaupten ja alle Mütter ... :-) ) sicher gebunden. Sie ist gerne in den Kiga gegangen.
Nun ist es so, dass sie seit Fasching jeden Tag getobt hat, den sie in den Kiga sollte. Sie möchte auch nicht bei Papa sein, sondern nur MAAAAAMAAAAAA!
Tja, und das Allerallerschlimmste: Ich kann ihre Gefühle verstehen, ABER ich schimpfe sie trotzdem mehr als zuvor. Es tut mir so leid! Neuerdings weckt mich meine Tochter mehrfach nachts und früh morgens. Ich reagiere nachts meist sehr ungehalten. Ich bin froh, wenn ich eine Mütze Schlaf bekomme und dann werde ich geweckt - nicht vom Baby, welches gerade mal nur nohc 1x aufwacht, während ich schlafe, nein, von der Großen. Ich kriege tw. Aggressionen, weil sie das Baby dann auch weckt. Vor ein paar Nächten hab ihc sie unsanft gepackt und aus dem Zimmer getragen und sie im Flur richtig angeschrien. Sie natürlich geschrien wie am Spieß und geheult ... Was soll ich sagen über Selbsthass.
Okay, was mache ich...
Ich rede mit ihr über ihre Gefühle und versuche sie so zu nehmen, wie sie sind. Sie sind berechtigt, ich habe weniger Zeit für sie, das ist Fakt. Sie ist eifersüchtig und kann das so auch inzwischen benennen. Sie kommt und sagt mir, dass sie traurig und eifersüchtig ist und will, dass das Baby wieder weg ist; oder dass ich das Baby nicht wickeln, nicht stillen soll. Ich widerspreche dem nicht, sondern reflektiere ihr dann nur ihre Gefühle, wiederhole tw. und fasse zusammen, dass sie wohl gerade traurig ist, dass ich das Baby wickeln/stillen muss und gerade nicht nur Zeit für sie habe. So fühlt sie sich verstanden, das ist schon mal besser als nichts. Was soll man sonst auch machen.
Klar, ich mache es noch wie Du, ich versuche eine bestimmte Zeit für sie zu reservieren, aber sogar in dieser Zeit kann es eben passieren, dass Baby dazwischen funkt. Ich kuschele mit ihr, sofern es geht. Ich sage ihr öfter, dass ich sie lieb habe. Sie sagt dann übrigens manchmal darauf: "Und ich hab das Baby auch lieb!"
Von Astrid Lindgreen (richtig geschrieben??) gibt es ein Buch: Ihc will auch Geschwister haben
Das ist toll, es wird genau das thematisiert, dass ein Junge erst Geschwiste haben will und dann sehr eifersüchtig ist. Natürlich geht es gut aus. Das Buch haben wir zeitweise sehr oft gelesen.
Dann natürlich das, was Du auch versuchen wirst, großes Kind möglichst einbeziehen, also beim Wickeln helfen lassen, aber auch sonst beziehe ich sie mehr als sonst in "große" Tätigkeiten mit ein oder erwähne, dass sie ja dies und das schon kann, was Ferdinand noch nicht kann. Sie sagt auch oft einfach so, wenn sie was macht: "Das kann das Baby noch nicht".
Ich selber versuche mir immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, dass Kinder letztendlich von Geschwistern profitieren. Wenn wir sie nihct (unbewußt und ich behaupte nicht, dass ichdas nicht schon gemacht habe! Leider ... Von wegen, die Kleine kann das schon und Du bla bla) ausspielen gegeneinander.
Baby ist aufgewacht. Wollte eigentlich noch was von Gonzalez dazu schreiben, wenn ich demnächst wieder Zeit hab, mache ich das noch!
Grüße von Einzigartig mit einem nicht eifersüchtigen großen Sohn (in wenigen Tagen 9) und einer sehr eifersüchtigen traurigen Tochter (im März 3 geworden)