Danke für Euer Mitgefühl und die netten Beiträge. Das tut echt gut, vor allem wenn ich im Moment mit nicht so vielen darüber reden kann. Mein Mann ist noch die ganze Woche auf einer Fortbildung.
Ich hatte die ganze SS über kein gutes Gefühl. Ich habe mich auch keine Sekunde so richtig freuen können, obwohl es schon ein Wunschkind zum idealen Zeitpunkt gewesen wäre. Die Ängste waren einfach zu gross. Das Ultraschallbild war nie zeitgerecht. Ich habe mich schon sehr viel über Fehlgeburt informiert. Vielleicht habe ich das gespürt.
Heute morgen war ich noch beim Diabetologen, der zu mir gesagt hat, dass man mir die Angst sehr deutlich anmerkt. Er sass so hilf los vor mir und wünschte mir alles gute und "schade, dass man wirklich nicht helfen kann". Zu Hause habe ich dann heftige Bauchschmerzen und eine leichte Schmierblutung bekommen und mich flachgelegt. Mein Sohn war die ganze Zeit da und hat total friedlich und glücklich mit seiner Eisenbahn gespielt.
Im Kindergarten hing heute eine lange Liste mit Krankheiten, die ich nicht auch noch haben wollte. Deshalb habe ich ihn wieder mit nach Hause genommen und das war im Nachhinein gut so.
Er ist auch mit zur Frauenärztin gegangen und frewillig vor der Türe sitzen geblieben (was er sonst nieeee macht). Ich war bei der Vertretungsärztin, die mich sonst nicht kennt. Im Untersuchungszimmer standen Kerzen und sie war total einfühlsam und herzlich. Sie hat mir das Ultraschallbild gezeigt und ich wusste sofort, dass es nicht gut ist. Die Fruchthülle war nicht mehr rund sondern eingefallen.
Aber sie hat mir dann alles nocheinmal gezeigt und erklärt. Und vor allem habe ich unser Kind sehen können. Vor vier Tagen war es noch nicht zu sehen. Sie hat mich gefragt, ob ich eine Ausschabung möchte. Aber sie war auch der Meinung, dass ich einfach warten soll und hat mich zum Abschied umarmt.
Zu Hause habe ich mich ins Schlafzimmer verzogen und mein Sohn ist spielen gegangen. Er hat es erst einige Zeit später gemerkt, dass ich weinend im Bett lag. Dann kam er zu mir und hat mir geschlagene 2 Stunden die Hand gehalten, mich gestreichelt und getröstet. Er hat die Nachricht meinem Mann überbracht und auch meinen Eltern so gut er konnte. Er wusste nicht, dass es eine SS war, er hat nur erzählt, dass Mama ganz arg Bauchweh hat und deshalb so traurig ist, dass sie nicht ans Telefon kann.
Kurz nach fünf bin ich zur Toilette gegangen und da hat die Blutung richtig eingesetzt und die Frucht ist mit abgegangen. Das war nur gut eine Stunde nach dem Ultraschall. Ich bin soooo froh, dass ich mein Kind wenigstens einmal sehen konnte.
Morgen suche ich Kontakt zu einer Beratungsstelle. Ich habe mehrere Horror-Erlebnisse hinter mir und muss erst für mich Klarheit finden, was ich möchte. Ich weiss nicht, ob ich nochmal eine SS wage. Ausserdem möchte ich auch ein paar andere Punkte in meinem Leben klären.
Die Fehlgeburt ist schrecklich für mich und wird mich noch einige Tränen kosten. Aber ehrlich, die SS war auch nicht besser. Es ging mir immer schlecht und die Ungewissheit hat mich zermürbt. Sämtliche Ultraschalle waren nicht zeitgerecht aber auch nicht so schlecht, dass man die Hoffnung aufgeben musste. Jetzt kann es nur noch besser werden. :,( :,(
Lasst Euch nicht entmutigen. Die Chancen für eine Fehlgeburt stehen bei 15 bis 20% und die haben wir hier ja wohl schon erreicht. Also keine Gefahr mehr für die anderen !!!! ;-)